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Verstärker › VOLLVERSTÄRKER<br />
PIONEER<br />
A-70<br />
AB 1000 EURO<br />
DREI-FIDELITY: Auf dem Foto sieht man<br />
die drei Kammern für Netzteil, Endstufe<br />
und Vorstufe (von links). Was man nicht<br />
sieht: Der A-70 hat einen doppelten Boden,<br />
auch die Seitenwände sind als schwingungsminderndes<br />
Sandwich ausgeführt.<br />
Pioneer baute einen Class-D-Verstärker<br />
mit traditioneller Sorgfalt.<br />
KNÖPFCHEN MUSS MAN HABEN:<br />
Viele Knöpfe charakterisierten den im<br />
Oktober 1984 getesteten Pioneer A-80. Der<br />
Amp für 1550 DM versprühte einen Hauch<br />
von Hightech-Charme. Schließlich gab es<br />
damals zum Spielen kaum PCs zu Hause.<br />
seitiger USB-B-Schnittstelle bequem<br />
als externe Soundkarte für ihren Rechner<br />
nutzen – mit amtlichen Para metern:<br />
Asynchroner Betrieb garantiert höchste<br />
Präzision, weil der Wandler dem zum<br />
Datenlieferanten degradierten Rechenknecht<br />
den Takt vorgibt. In Zeiten, in denen<br />
24bit so selbstverständlich sind wie<br />
die 24 Türchen am Adventskalender,<br />
fährt Pioneer 32bit auf – in Form eines<br />
192kHz-tauglichen professionellen ESS<br />
Sabre32. Der bietet vor allem auch genügend<br />
Reserven, um die LSBs (Least Significant<br />
Bits, kleinste Quantisierungsstufe)<br />
profaner 16- und 24-Bit-Signale<br />
noch artgerecht in analoge Schwingungen<br />
umzusetzen. Normale Wandler produzieren<br />
dabei schon reichlich Müll.<br />
So analog sich das satt in der Hand liegende,<br />
metallische Lautstärke-Potentiometer<br />
auch anfühlen mag: Der Pioneer<br />
ist ein Digital-Verstärker, der allerdings<br />
nicht mit der mechanischen Tradition<br />
vergangener Tage bricht. Auf drei Kammern<br />
teilten die Konstrukteure die Schaltungen<br />
auf: Netzteil, Vorstufen- und<br />
Endstufen-Sektion. Dazu verfügen die<br />
beiden Bereiche, in denen unterschiedliche<br />
Signal-Levels vorherrschen, über eigene,<br />
gegen Streufelder gekapselte Trafos.<br />
Die Verstärkung obliegt den aus den<br />
Top-AV-Receivern bekannten Direct-<br />
Energy-HD-Class-D-Endstufen. Diese<br />
in der gehobenen Klasse statt Darlington-Analog-Amps<br />
eingesetzte Bauart<br />
bietet nicht nur hohe Effizienz. Sie bringt<br />
Timm, der den A-70 mit seinem Kollegen<br />
Tomohisa Hiratsuka an drei Tagen<br />
in den Londoner Air Studios abstimmte,<br />
regelrecht zum Schwärmen.<br />
MESSLABOR<br />
Mit Der 0,048% Stabilitätswürfel Hochtonverzerrungen des Pioneer (re.) und ist 110µ<br />
Abtastfähigkeit absolut perfekt. erweist Allerdings sich fällt das an Talismann 2 und 4 v2<br />
Ohm Gold als der sogar Frequenzgang noch sauberer bereits als innerhalb sein Kollege<br />
Yoseki Hörbereichs von EAT ab, – während wobei beide er an in diesem<br />
des<br />
Punkt 8 Ohm jenseits leicht ansteigt von Gut – und typische Böse Indizien liegen. Nicht<br />
ganz für Digital-Verstärker. ideal ist der markante Die Leistung Hochtonanstieg liegt bei<br />
zwischen 2 x 62/99 5 Watt, und die 10kHz AK (o. bei Abb.). 58. Trotz Das strikter Laufwerk<br />
Trennung misst sich analoger dafür deutlich und digitaler rumpelärmer Signalbereiche<br />
85,5dB kommt am Koppler) der A-70 als zudem der EAT, mit bei Phono- gleicher-<br />
(Bild 2,<br />
MC maßen nur exzellentem auf 66 dB Rauschabstand.<br />
Gleichlauf (Bild 1, ±0,05%).<br />
40<br />
www.audio.de ›01 /2013