26.02.2014 Aufrufe

AUDIO 35 Jahre AUDIO (Vorschau)

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

REPORT › ABBEY ROAD STUDIOS<br />

TRAUMHAFT: Wenn die Beatles im Studio waren (oben), brachten sie meist<br />

etwas Außergewöhnliches hervor. Der Arbeitsplatz von Sean Magee (darunter)<br />

ist für jeden Tontechniker das reinste Eldorado.<br />

REFERENZ: Für die Digitalisierung der<br />

originalen „Schnürsenkel”-Bänder (1/4-Zoll)<br />

kam eine Studer A80 zum Einsatz.<br />

EIGHT DAYS A WEEK<br />

Diese Vinyl-Version basiert nun auf den<br />

sensationellen Remasters für die CD-<br />

Collection. Das Mastering des gesamten<br />

Beatles-Katalogs mit über 500 Minuten<br />

Material war ein Mammut-Vorhaben,<br />

das man nicht mal eben an einem Wochenende<br />

erledigen konnte. Damals hatte<br />

sich ein Dream Team von sechs Toningenieuren<br />

(Simon Gibson, Paul Hicks,<br />

Sean Magee, Guy Massey, Sam Okell<br />

und Steve Rooke) in den Abbey Road<br />

Stu dios versammelt. Die Männer arbeiteten<br />

über vier <strong>Jahre</strong> lang eng zusammen.<br />

Der erste Schritt war, eine Bandmaschine<br />

zu suchen, die sich am besten für die<br />

Wiedergabe der alten Viertel-Zoll-<br />

Bänder eignete, die EMI glücklicherweise<br />

noch im Archiv hatte. Zwei Wochen<br />

lang untersuchte man etliche Geräte und<br />

verglich sie auf ihre Klanggüte. Die Wahl<br />

fiel schließlich auf eine Studer A80 aus<br />

den 70ern, da sie die besten Resultate<br />

lieferte. Nach der Digitalisierung (bei der<br />

das Band von „Please, Please Me” zerriss,<br />

da der Klebstoff an den Schnittstellen<br />

ausgetrocknet war) ging die Arbeit<br />

schließlich am Computer weiter. Das<br />

Ziel: klanglich so nah wie möglich am<br />

Original zu bleiben und lediglich Artefakte<br />

zu entfernen, die damals von Geräten<br />

entstanden. Etwaige „Trademark-<br />

Sounds“ – die also fester Bestandteil der<br />

Performance waren (wie etwa Ringos<br />

quietschendes Bassdrum-Pedal auf den<br />

frühen Aufnahmen) – erhielt man bewusst.<br />

Nach der Säuberung der Songs<br />

optimierten die Mastering-Experten den<br />

Frequenzgang, was bestimmte Klang-<br />

Details zum Vorschein brachte, die vorher<br />

eher im Hintergrund untergingen.<br />

Paul McCartneys Höfner-Bassgitarre<br />

klang beispielsweise noch nie so natürlich<br />

und fett.<br />

Die Bearbeitung der digitalen Kopien<br />

hört für die Vinyl-Produktion genau hier<br />

auf. Denn in der Vorbereitung der CD-<br />

Version (nicht bei der Mono-Variante)<br />

wurden die Aufnahmen um 3 dB lauter<br />

gemacht, was eine minimale Dynamikbegrenzung<br />

bei einigen Beatles-Liedern<br />

erforderte.<br />

GETTING BETTER<br />

Die Vorarbeit für die Vinyl-Ausgabe fiel<br />

nicht weniger üppig aus, da man natürlich<br />

auch hier die bestmöglichen Resultate<br />

erzielen wollte. Der Mann der Stunde<br />

war Mastering-Experte Sean Magee.<br />

76<br />

www.audio.de ›01/2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!