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Digital-Quellen › NETZWERKSPIELER<br />
WENIG BUCHSEN, VIEL MUSIK: Da Radio und alles Digitale ohnehin primär über die Netzwerkbuchse reinkommen, reichen<br />
die verbleibenden zwei analogen und drei digitalen Eingänge, um aus dem ST 200 eine wirklich vielseitige Anlage zu bauen.<br />
STECKBRIEF<br />
Vertrieb<br />
www.<br />
Listenpreis<br />
Garantiezeit<br />
Maße B x H x T<br />
Gewicht<br />
ATOLL<br />
ST 200<br />
Visonik<br />
030 / 61 34 74 0<br />
atoll-electronique.de<br />
2000 Euro<br />
2 <strong>Jahre</strong><br />
44 x 9 x 25,5 cm<br />
6,2 kg<br />
ANSCHLÜSSE<br />
Laufwerk CD/DVD/BD – / – / –<br />
Analog In/Out<br />
2 / 2 Cinch<br />
USB<br />
2xA, 1xB (Host/Device)<br />
Digital In koax/optisch 1 / 1<br />
Digital out Koax/optisch 1 / 1<br />
Netzwerk<br />
WLAN 802.11 b/g/n, LAN<br />
FUNKTIONEN<br />
Display / OSD • (TFT) / –<br />
Schneller Vor/Rücklauf •<br />
Erweiterte Playlists (Queue) –<br />
Bluetooth/AirPlay – / –<br />
Coveranzeige<br />
•<br />
Radio FM/DAB – / –<br />
Internetradio/Anbieter • / vTuner<br />
Formate<br />
FLAC, WAV, MP3, AAC, ALAC<br />
Benötigter Server UPnP<br />
Gapless<br />
•<br />
Vollw. Steuerung via App • (Atoll, 0€)<br />
... überträgt ganze Playlist •<br />
Max. Abtastrate<br />
192kHz (Netzwerk)<br />
<strong>AUDIO</strong>GRAMM<br />
ÅTrockener, tiefer Bass,<br />
breite Bühne, sehr lebendiger<br />
Klang.<br />
ÍKann je nach Anlage und<br />
Musik recht direkt klingen.<br />
Klang lossless 110<br />
Bedienung<br />
sehr gut<br />
Verarbeitung<br />
sehr gut<br />
Lautstärke in der analogen Domäne, genauer<br />
gesagt mit einem Pegelstell-Chip,<br />
der sich wie die meisten Funktionen<br />
wahlweise per IR-Fernbedienung, direkt<br />
am Gerät oder über die Atoll-eigene<br />
Kontroll-App steuern lässt.<br />
Netzwerkseitig ist der Atoll eng mit dem<br />
Pro-Ject verwandt – beide verwenden<br />
die Stream700 -Plattform von Stream<br />
Unlimited. Weshalb auch der Atoll beim<br />
Vor- oder Zurückspulen etwas hakelt, davon<br />
abgesehen aber mustergültige Praxiseigenschaften<br />
besitzt, hochauflösende<br />
Dateien anstandslos abspielt und natürlich<br />
auch die absolut unterbrechungsfreie<br />
(„Gapless-“)Wiedergabe ineinander<br />
übergehender Musikstücke perfekt<br />
beherrscht. Auch beim Wandler herrscht<br />
Übereinstimmung: hier wie da Burr-<br />
Browns vornehmer PCM1792. Dessen<br />
Ausgangs-Stromimpulse treffen im Atoll<br />
aber nicht etwa auf ein OP-Amp-IC, sie<br />
werden von diskreten Transistoren in<br />
MESSLABOR<br />
Mit brettgeradem Frequenzgang (o.Abb.)<br />
bis über 90kHz nutzt Atoll die Bandbreite<br />
der HD-Formate voll aus. Der Analogausgang<br />
ist niederohmig (130Ω), rauscharm<br />
(110dB Störabstand) und liefert in Bypass<br />
Spannungswerte übersetzt. Ein weiteres<br />
Spalier von Einzel-Halbleitern schiebt<br />
die Signale dann mit einer herzhaften<br />
Amplitude von 3V – und ohne jegliche<br />
Gegenkopplungs-Zügel – zu den Cinch-<br />
Buchsen heraus. Diese Bauweise ist so<br />
Atoll-typisch wie die ungewöhnliche<br />
Fertigungstiefe, um die sich Atoll bemüht:<br />
Die Platinen, die auffällig dicken<br />
Gehäusebleche, so weit es geht auch<br />
die Bauteile, etwa die Elektrolyt-Kondensatoren,<br />
stammen möglichst aus Frankreich<br />
– oder zumindest aus europäischen<br />
Nachbarländern wie die Trafos des spanischen<br />
Wicklers Bobinados Zarel.<br />
Es ist aber die Kompromisslosigkeit der<br />
Analogstufen, denen der ST 200 wohl<br />
seinen klanglichen Charakter verdankt.<br />
Für Halbleiter-Verhältnisse leisten sich<br />
diese Baugruppen messtechnisch betrachtet<br />
recht kräftige Oberwellen. Aber<br />
man braucht schon gnadenlos genaue<br />
Lautsprecher wie die T+A CWT 1000<br />
(oder bei voll aufgedrehter Lautstärkeregelung)<br />
satte 3V Signalspannung. Der Klirr (1)<br />
ist markant, aber harmonisch gestuft, der<br />
Jitter mit 1700ps via Netzwerk etwas hoch,<br />
über Koax (371ps) etwas besser (2).<br />
KLANGURTEIL<br />
PREIS/LEISTUNG<br />
110 PUNKTE<br />
SEHR GUT<br />
34<br />
www.audio.de ›01/2013