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Bergsteiger Lieblingstour - Die besten Bergtipps von Prominenten (Vorschau)

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9. Ilse Aigner<br />

(48), Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz<br />

Guffert (2195 m), Rofan<br />

»Der Guffert ist mir noch in lebendiger<br />

Erinnerung. Ich stieg mit meiner<br />

Schwester vor zwei Jahren <strong>von</strong> Steinberg<br />

aus zum Gipfel hoch. Es war ein unglaublich<br />

heißer Hochsommertag. <strong>Die</strong>ser markante,<br />

allein stehende Berg hatte mich immer<br />

schon gereizt. Als ich dieses Jahr mit<br />

Journalisten auf Almwanderung in den<br />

Blaubergen war und auf den Doppelgipfel<br />

rüberschaute, dachte ich: »Öha, da war ich<br />

schon droben!« Der Guffert hat für mich alles,<br />

was ein Berg braucht. Oben felsig und<br />

schroff, also durchaus eine Herausforderung.<br />

Der Blick vom Gipfel ist gigantisch,<br />

man hat nicht nur das Panorama des Karwendel<br />

und des Wetterstein vor sich, sondern<br />

sieht bis ins Kaisergebirge, die Stubaier<br />

Alpen und die Hohen Tauern. <strong>Die</strong> Südseite<br />

ist ziemlich steil und der Sonne ausgesetzt.<br />

Das Runtergehen fiel mir viel schwerer,<br />

weil die Nachmittagssonne die Latschenflanke<br />

derart aufgeheizt hatte, dass wir<br />

praktisch zerflossen. <strong>Die</strong> Tour <strong>von</strong> Steinberg<br />

aus dauert etwa dreieinhalb Stunden<br />

hoch und zweieinhalb runter. Jahre zuvor<br />

wollte ich mit einer größeren Blosn schon<br />

mal in einer Zweitagetour <strong>von</strong> Norden <strong>von</strong><br />

Kreuth aus auf den Guffert. Wir fanden<br />

aber derart viele Schwammerl, dass wir wie<br />

die Verrückten sammelten. Wir drehten<br />

dann schließlich wieder um, weil wir die<br />

Schwammerl ja auch essen wollten. Bergsteigen<br />

ist für mich pure Erholung und ein<br />

Zurück zu Familie und Freunden. Deshalb<br />

schneide ich mir auch als Ministerin die<br />

Zeit für Touren immer mal heraus.«<br />

Kennt Kalb und Kabinett: Ilse Aigner<br />

Foto: Martin Kriner/BMELV<br />

Talort: Steinberg am Rofan (1010 m)<br />

Anfahrt: Mit dem Auto über den Achenseepass<br />

Karte: Freytag&Berndt, 1:50 000, Blatt 321<br />

»Achensee–Rofan, Unterinntal«<br />

Einkehr: Gufferthütte, Tel. 00 43/6 76/6 29 24 04,<br />

www.gufferthuette.at<br />

10. Peter Schlickenrieder (42), Ex-Skilangläufer, Gründungsmitglied <strong>von</strong> mountix.com<br />

Cima di Vezzana (3192 m), Palagruppe, Dolomiten<br />

Talort: San Martino di Castrozza (1466 m)<br />

Anfahrt: Mit dem Auto über die Brennerautobahn<br />

bis Bozen, <strong>von</strong> dort via Predazzo nach San Martino<br />

di Castrozza<br />

Karte: Tabacco, 1:25 000, Blatt 002 »Pale di San<br />

Martino«<br />

Literatur: Mark Zahel »Westliche Dolomiten«,<br />

Bruckmann Verlag, München, 2008<br />

Infos: Tourismusagentur San Martino di Castrozza,<br />

Tel. 00 39/04 39/76 88 67 www.sanmartino.com<br />

Einkehr: Rifugio alpino Pedrotti alla Rosetta,<br />

www.rifugiorosetta.it/deu/index.html<br />

Eine sportliche Familie: die<br />

Schlickenrieders bei der<br />

Biwakschachtel Fiamme<br />

Gialle in der Palagruppe<br />

»Mich fasziniert die Palagruppe in den<br />

Dolomiten. Ich erinnere mich an eine<br />

tolle Dreitagetour, die ich mit meiner Frau<br />

und unseren beiden Kindern gegangen bin.<br />

Lukas war damals 13, Nina 15, und vor allem<br />

für Lukas war die Tour eine Herausforderung.<br />

Meine Morgenweckmusik »Folding<br />

Stars« <strong>von</strong> Biffy Clyro am iPhone kann er<br />

seither nicht mehr hören. Der Song hat sich<br />

förmlich in sein Gedächtnis eingebrannt,<br />

weil er so früh aufstehen musste. Und weil<br />

die Tour lang und anstrengend war. <strong>Die</strong> Tour<br />

geht so: Am ersten Tag Aufstieg am Spätnachmittag<br />

<strong>von</strong> San Martino di Castrozza<br />

(1450 m) zum Rifugio alpino Pedrotti alla<br />

Rosetta (2581 m). Man könnte auch mit der<br />

Seilbahn hoch, aber das kommt für mich<br />

nicht in Frage. <strong>Die</strong> Pedrotti-Hütte liegt auf<br />

einem Hochplateau, und als wir ankommen,<br />

ziehen Nebelschwaden übers Plateau<br />

und machen die Felsszenerie noch gewaltiger.<br />

Der nächste Tag beginnt mit einem<br />

echten Knaller: Der Klettersteig Bolver Lugli<br />

geht praktisch senkrecht bis auf 3005 Meter<br />

zur Biwakschachtel Fiamme Gialle hoch.<br />

Viele drehen dann um, aber ich wollte was<br />

Gescheites machen und über die Via Ferrata<br />

Gabitta d’Ignoti zur Cima di Vezzana<br />

(3192m). Es ist der höchste Palagipfel, und<br />

man hat tolle Ausblicke auf den Rosengarten,<br />

die Marmolada und runter ins Fleimstal.<br />

Das Schöne an dieser klassischen Überschreitung:<br />

Man ist praktisch allein, weil<br />

die nächste Hütte weit entfernt ist. Das Val<br />

Strutt, durch das man bis auf 1400 Meter<br />

absteigt, ruft bei mir Erinnerungen an Old<br />

Shatterhand-Filme wach: Weite und Wildnis.<br />

Zur Pedrotti-Hütte geht’s dann wieder<br />

1000 Höhenmeter hoch. <strong>Die</strong> zweite Nacht<br />

hat man sich also wirklich verdient.«<br />

Foto: privat

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