Bergsteiger Lieblingstour - Die besten Bergtipps von Prominenten (Vorschau)

Fotos: Bernd Ritschel, Andreas Strauß
im besten Fall braucht man die Lawinenschaufel
nur, um sie als Brotzeitplatz
am Gipfel zu nutzen, eine
Schneehöhle zu bauen oder das Auto
abzubuddeln. Der eigentliche Zweck aber
besteht darin, einen Verschütteten auszugraben.
Dann zählt jede Minute. Eine Schaufel
muss daher schnell und einfach zusammensteckbar
sein. Und: Man muss auch festen
Schnee zügig zur Seite räumen können.
Schaufel
Lawinenschaufeln bestehen aus Blatt, Stiel
und Griff, wobei das Blatt abnehmbar ist
und der Stiel teleskopartig verlängerbar.
Die Packmaße liegen bei 37 (Arva) bis 51
Zentimeter Stiellänge und gut 20 bis 23 (z.
B. Mammut) Zentimeter Breite der Schaufelblätter.
Entsprechend groß muss das Sicherheitsfach
des Rucksacks ausfallen. Alle
vorgestellten Lawinenschaufeln bestehen
aus Aluminium. Dies ermöglicht mäßiges
Gewicht (z. B. BCA 600 g) bei hoher Festigkeit
(z. B. Ortovox 780 g) – im Gegensatz zu
Leicht-Kunststoff, der knick- bis bruchanfällig
ist, oder robusteren, aber schweren und
sperrigen amerikanischen Blechblättern.
Blatt
Vom Schaufelblatt hängt ab, wie gut die
Schaufel in den Schnee eindringen kann
und wie viel Schnee sich damit befördern
lässt. Bei den vorgestellten Modellen reicht
diese von zirka 1,8 gestrichenen Litern bis
zu etwa 3,6 Litern (Arva bzw. Mammut).
Optimal sind rund 2,5 Liter. Zwar eignen
sich im Prinzip alle Modelle für festen
Schnee (z. B. komprimierte Sulzlawine),
aber nur wenige Schaufeln besitzen vorne
geschärfte Blätter sowie einen Trittrand,
um die Schaufel tiefer in den Schnee zu
drücken. Ein verlängerter Blattschaft und
eingeprägte Strukturen sollen die Schaufel
stabilisieren; eine Antihaftbeschichtung
(Eloxierung, Pulverbeschichtung) sorgt
dafür, dass kein Schnee hängen bleibt.
Das Blatt ist seitlich und hinten hochgekrümmt,
um mehr Schnee aufzunehmen
(z. B. Black Diamond von seitlich 3,5 cm
auf hinten 6 cm). Mit einem ausgeprägt
konkaven Schaufelblatt lässt sich leichter
schippen, ein Schneeprofil lässt sich damit
allerdings weniger gut graben. Bei Ortovox
und Stubai lässt sich das Blatt um 90 Grad
Die Zusammensetzung macht‘s
Nur wenn alles aufeinander abgestimmt ist, kann
man mit der Lawinenschaufel auch wirklich schnell
und effizient graben.
1 Blatt
Schaufeln mit großvolumigen Blättern sind für tiefen und
luftigen bis weichen Lawinenschnee besser, geschärfte für
kompakten und kleinere für wenig Schnee.
2 Stiel
Mit Schaufeln mit Teleskopstiel lässt sich effektiv graben, sie
lassen sich aber auch gut im Sicherheitsfach des Rucksacks
verstauen.
3 Griff
Der typische T-Griff ist selbst bei ergonomischer Form
schwerer zu handhaben als ein D-Griff.
4 Handhabung
Blatt und Stiel müssen sich auch mit Handschuhen schnell
und unkompliziert zur Schaufel zusammensetzen lassen.
abwinkeln (Hauposition). Praktisch ist dies
beispielsweise dann, wenn man Schneeblöcke
ausstechen möchte. Lawinenkegel
können ziemlich hart sein. Deshalb ist es
wichtig, dass das Blatt vorne geschärft ist
und in jeden Schnee eindringt, wenn man
mit dem Fuß auf den hinteren Rand tritt.
Dies ist allerdings nur bei Ortovox, Salewa,
Stubai und BCA der Fall.
Effizient: Zweifach ausgezogen erlaubt der
Teleskopstiel ein relativ kraftsparendes und
somit bei tieferer Verschüttung ausdauerndes
Graben. Die Schaufel im Bild ist auch für
größere Personen geeignet (Stubai).
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Nur wenige
Schaufeln haben
vorn geschärfte
Blätter sowie
einen Trittrand.
Durchdacht: Ein Schaufelblatt besitzt meist
zur Stabilisierung mehrere Aufwölbungen.
An den Löchern lassen sich Reepschnüre
bzw. Bänder für einen Schneeanker anbringen
(Mammut).
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