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Bergsteiger Lieblingstour - Die besten Bergtipps von Prominenten (Vorschau)

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DIE TOUR<br />

Perfektes Skivergnügen: ein Hang mit wunderbarer Neigung und bestem Ausblick<br />

TOUR<br />

Brechhorn (2032 m)<br />

Ausgangspunkt: Parkplatz im hinteren<br />

Spertental (1010 m), südlich <strong>von</strong> Aschau<br />

nach der Oberlandhütte<br />

Talort: Aschau (1013 m)<br />

Charakter: Abwechslungsreiche, mittelschwere<br />

Tour mit 1030 Hm, 3 Std.<br />

Karte: AV-Karte 1:50 000, Nr. 34/2<br />

»Kitzbüheler Alpen, Östliches Blatt«<br />

Aufstieg/Abfahrt: Vom Parkplatz über<br />

freie Hänge zur Durachalm (1413 m) und<br />

auf einem markierten Tourenanstieg rechts<br />

ausholend auf den Duracher Kogel. Nun<br />

südseitig unter der Breitlabalm hindurch<br />

und in die Senke zwischen Brechhorn und<br />

Breitlabalm. Über den Ostgrat auf den<br />

Gipfel. Abfahrt wie Aufstieg oder den Südosthang<br />

hinab zur Wirts-Hochalm und mit<br />

kurzem Gegenanstieg zurück zur Aufstiegslinie<br />

(nur bei sicheren Verhältnissen).<br />

Gute Alternativen sind in den Kitzbüheler<br />

Alpen außerdem Schusterkogel<br />

und Staffkogel.<br />

Tourenkarten<br />

5+6 Heftmitte<br />

Endlich blicken sie die Abfahrt ein. »Das<br />

geht. Cool!«, urteilen Anna und Max beim<br />

Blick auf die Flanke im Südosten des Gipfels.<br />

Auch wenn die Vorfreude auf die Abfahrt<br />

die Schritte lenkt, darf man als Tourengeher<br />

doch nie kopflos in einen Hang<br />

hineinfahren. Risikomanagement, Check<br />

your risk oder einfach: »Hirn einschalten«<br />

– egal, wie man es nennen will, so perfekt<br />

kann ein Hang gar nicht sein, dass es sich<br />

lohnen würde, das eigene Leben, das der<br />

Freunde und der Retter aufs Spiel zu setzen.<br />

Vor jeder Abfahrt muss daher die Frage<br />

stehen: Kann ich und darf ich den Hang<br />

befahren? Für heute lautet die Antwort: ja.<br />

Vorsicht bei den ersten Schwüngen<br />

Voller Vorfreude steigen die beiden noch<br />

die letzten Meter zum Gipfelkreuz auf. <strong>Die</strong><br />

schönen Schneebänke, die hier ausgeschaufelt<br />

sind, dienen Anna und Max dazu, kurz<br />

in der Januarsonne zu sitzen und einen Bissen<br />

zu essen. Zumindest eine kurze Pause<br />

sollte man sich gönnen, um dann ausgeruht<br />

den Höhepunkt der Tour genießen zu<br />

können.<br />

Klack. Klack. Anna schließt die Schnallen<br />

ihrer Tourenstiefel, lässt die Abfahrtsarretierung<br />

einrasten, steigt in die Bindung ein,<br />

zurrt die Rucksackträger fest, prüft den Sitz<br />

der Brille – letzte Handgriffe vor dem ersten<br />

Schwung. Ein kleines Stück fahren sie<br />

über den Ostgrat ab, bevor sie rechts einbiegen<br />

in den eigentlichen, Genuss versprechenden<br />

Hang.<br />

Anna schüttelt nur den Kopf. Spinnt der<br />

jetzt, der Max? Drei, vier Meter hoch ist die<br />

Wechte, auf der Max steht und an der er<br />

prüfend hinunterschaut. Reizen würde ihn<br />

der Sprung schon, aber die Konsistenz des<br />

Schnees spricht nicht dafür, das Abenteuer<br />

zu wagen.<br />

Vorsichtig setzt Max die ersten Schwünge.<br />

<strong>Die</strong> Einfahrt in den Hang ist eine der steilsten<br />

Passagen. Doch <strong>von</strong> Bogen zu Bogen erhöht<br />

er das Tempo, vergrößert die Radien.<br />

Auch wenn der Pulverschnee schon ein we-<br />

Spinnt der jetzt?<br />

Max steht auf einer<br />

drei, vier Meter hohen<br />

Wechte und schaut hinab.<br />

nig feucht geworden ist, lässt er sich doch<br />

gut fahren. Anna folgt mit etwas Sicherheitsabstand,<br />

so handhaben sie es immer.<br />

Genuss pur ist diese Abfahrt. Der Hang<br />

weist eine wunderbare Neigung auf, ist gut<br />

strukturiert und bietet doch den Eindruck<br />

<strong>von</strong> Weite. Reichlich unverspurte Bereiche<br />

haben nur auf zwei junge Tourengeher gewartet.<br />

Den nächsten Hang befahren sie<br />

gleichzeitig, setzen Schwung an Schwung.<br />

Ewig könnte das so gehen!<br />

Doch jeder Traum geht einmal zu Ende. Je<br />

tiefer sie kommen, desto schwerer wird der<br />

Schnee. Schließlich müssen sie wählen zwischen<br />

Bruchharsch auf der Schattseite einer<br />

Rippe und aufgefirntem Kruspelschnee auf<br />

der Sonnenseite. Schwer zu erraten, wofür<br />

sie sich entscheiden!<br />

»Perfekt!«, lautet ihr Urteil, als sie wieder<br />

zurück am Ausgangspunkt stehen. Am<br />

liebsten würden sie morgen gleich wieder<br />

auf Tour gehen. Bei diesem Schnee besteht<br />

Suchtgefahr.<br />

IM NÄCHSTEN HEFT wagen Anna und Max eine<br />

Skidurchquerung des Kaisergebirges.<br />

01 ⁄13 <strong>Bergsteiger</strong> 79

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