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GNOR Info 16

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<strong>GNOR</strong> Arbeitskreise und -gruppen<br />

AK Nahetal<br />

Ergebnisse des Meldeaufrufs "Erdkrötenstraßenopfer"<br />

Im Rahmen der Aktion "Lurch des Jahres 2012 - Die<br />

Erdkröte" haben wir dazu aufgerufen, überfahrene Erdkröten<br />

zu melden. Mit dieser Meldung wollten wir einen<br />

groben Überblick erhalten, wie viele Erdkröten während<br />

der Amphibienwanderung beim Überqueren der Straßen<br />

ums Leben kommen. An den allerwenigsten Stellen, wo<br />

Amphibien im Frühjahr auf dem Weg von ihren Winterlebensräumen<br />

zu ihren Laichgewässern Straßen überwinden<br />

müssen, werden mobile Schutzzäune gestellt oder<br />

stationäre Anlagen errichtet. Jährlich hört und liest man<br />

in Funk, Presse und Fernsehen von hunderten, sogar stellenweise<br />

tausenden während der Amphibienwanderung<br />

überfahrenen Amphibien. Aber genaue Datenerhebungen<br />

erfolgten meist nur sehr vereinzelt und wurden kaum<br />

veröffentlicht. Mit der bundesweiten Meldekampagne<br />

der Internetplattform www.amphibienschutz.de hatte<br />

man nun erstmals einen groben Überblick über das Ausmaß<br />

der Straßenopfer in Deutschland. Insgesamt gingen<br />

1.403 Meldungen ein, bei denen 33.203 überfahrene<br />

Erdkröten ermittelt wurden. Hierbei handelt es sich<br />

jedoch nur um den Gipfel des Eisberges. Da die meisten<br />

Meldungen an oder im Umfeld von betreuten Wanderstrecken<br />

stammten. Dabei gibt es sehr viele "schwarze"<br />

Wanderstrecken von Amphibien, die nicht bekannt sind<br />

und wo die Opferanzahlen deutlich höher liegen. Problem<br />

hierbei ist, dass die überfahrenen Amphibien meist<br />

bis zu den frühen Morgenstunden von Prädatoren aufgefressen<br />

werden. An vielen Stellen sind auch gefährliche<br />

Wanderstrecken bekannt, wo es aber einfach an ehrenamtlichen<br />

Helfern, die einen Zaun betreuen könnten,<br />

oder an Finanzierungsmöglichkeiten der Errichtung stationärer<br />

Anlagen fehlt.<br />

In Rheinland-Pfalz gingen insgesamt 76 Meldungen,<br />

mit 217 gezählten überfahrenen Erdkröten ein. Eigentlich<br />

eine Anzahl, die bei geeigneten Witterungsbedingungen<br />

und einer stabilen und großen Erdkrötenpopulation<br />

an unbetreuten und ungesicherten Wanderstrecken<br />

mit starkem Straßenverkehr in einer Nacht erreicht wird.<br />

Aus diesem Grund möchten wir dieses Jahr noch einmal<br />

dazu aufrufen, überfahrene Erdkröten zu melden, um<br />

gefährliche Wanderstrecken für die Erdkröten und andere<br />

Amphibien ausfindig zu machen. Mit einer besseren<br />

Datengrundlage zur Problematik, wo und wie viele (in<br />

etwa) Amphibien während der Amphibienwanderung<br />

überfahren werden, kann man verstärkt und erfolgreicher<br />

nach zukünftigen Schutzmöglichkeiten suchen.<br />

Wichtig hierbei ist es uns, dass die eigene Sicherheit<br />

beim Zählen der Straßenopfer nicht vernachlässigt wird.<br />

Wir empfehlen, dass Anziehen einer Warnweste und<br />

höchste Vorsicht und Acht auf den Straßenverkehr!<br />

Meldungen bitte per Email an ak-nahetal@gnor.de oder<br />

direkt im Onlineformular unter:<br />

www.amphibienschutz.de/opfer/strassenopfer.html<br />

Erdkrötenpaar / Foto: Sascha SCHLEICH<br />

Erdkröt vor Auto / Foto: Sascha SCHLEICH<br />

Erdkröte vor Reifen / Foto: Sascha SCHLEICH<br />

Sascha Schleich<br />

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