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GNOR Info 16

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<strong>GNOR</strong> Arbeitskreise und -gruppen<br />

Schwarzkehlchen / Foto: HEBER<br />

Grauammer, Wachtelkönig, Rohrweihe<br />

und Wasserralle.<br />

Über den eigentlichen Flugsektor<br />

hinaus beeinflusst der Modellflugbetrieb<br />

bereits jetzt seine Umgebung<br />

maßgeblich durch optische<br />

(Flugsilhouette) und akustische<br />

(Verbrennungsmotoren) Auswirkungen.<br />

Größere, lautere und<br />

schnellere Modelle werden die<br />

Beeinträchtigung des Gebietes noch<br />

verstärken und unserer Einschätzung<br />

nach zu Bestandsrückgängen<br />

und Lebensraumverlusten führen.<br />

Ganz besonders betroffen von<br />

einer Erweiterung der Betriebserlaubnis<br />

wäre das Gebiet "Silbernagelacker"<br />

mit von der Kreisverwaltung<br />

Rhein-Pfalz finanzierten<br />

Teichanlagen in etwa 500 m Entfernung<br />

östlich vom eigentlichen<br />

Betriebsgelände. Hier befinden sich<br />

unter anderem einer der letzten Kiebitz-Brutplätze<br />

der Region und<br />

wertvolle Limikolen-Rastplätze.<br />

Gerade die Bestände des Kiebitzes<br />

leiden bereits extrem unter der<br />

Intensivierung der Landwirtschaft<br />

(ungünstiger Erhaltungszustand).<br />

Hier befindet sich noch eins der<br />

wenigen Rückzugsgebiete außerhalb<br />

des intensiv betriebenen Gemüseanbaus.<br />

Dabei ist festzustellen, dass das<br />

Gebiet rund um den Modellflugplatz<br />

durchaus weitere Entwicklungsmöglichkeiten<br />

hat. Dies zeigt<br />

vor allem die zwar begonnene Bebalzung<br />

des Gebietes durch weitere<br />

Kiebitzbrutpaare, Bekassine,<br />

Schwarzmilan und Wespenbussard,<br />

die allerdings nicht zur Brut schritten.<br />

Aktuell gab es keine Brut der<br />

Rohrweihe mehr. Der Schwarzstorch<br />

konnte 2012 verstärkt auf<br />

dem Zug im Gebiet registriert werden.<br />

Die Lebensraumausstattung<br />

würde sich für eine Brut des<br />

Schwarzstorches anbieten. Als<br />

besonders störungsempfindliche Art<br />

würde bei einer Bewilligung des<br />

Antrags seine Ansiedlung durch die<br />

zunehmenden Störwirkungen<br />

sicherlich verhindert.<br />

In der 2005 vom Bundesamt für<br />

Umwelt, Wald und Landschaft<br />

(BUWAL) und vom Bundesamt für<br />

Zivilluftfahrt (BAZL) in der<br />

Schweiz herausgegeben Veröffentlichung<br />

"Einfluss des Flugverkehrs<br />

auf die Avifauna" werden verschiedene<br />

Literaturstudien und eigene<br />

Untersuchungen bezüglich der Störwirkung<br />

von Modellflugplätzen auf<br />

die Avifauna zusammengefasst. Von<br />

den dort getroffenen Aussagen<br />

möchten wir hier die wichtigsten in<br />

Kürze zitieren:<br />

o Modellflugzeuge verdienen<br />

besondere Beachtung, weil sie in<br />

ihrer Größe und Wendigkeit am<br />

nächsten an Greifvögel herankommen<br />

und damit am besten<br />

dem angeborenen Feindschema<br />

der Vögel entsprechen.<br />

o Die unkalkulierbaren Flugmanöver<br />

der Modelle (horizontal<br />

und vertikal), verbunden mit<br />

hohen Winkelgeschwindigkeiten,<br />

rufen eine besonders starke Reaktion<br />

hervor.<br />

o Dies ist besonders ausgeprägt bei<br />

motorisierten Modellen, die<br />

zudem eine gewisse Lärmbelastung<br />

mit sich bringen. Die Fluchtdistanzen<br />

verschiedener Vogelarten<br />

gegenüber motorisierten Modellen<br />

liegen im Bereich von 200 bis 400<br />

m, maximal 600 m.<br />

o Bei Modellfluggeländen konzentriert<br />

sich der Flugbetrieb meist<br />

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