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VORWORT EINSATZZAHLEN 2008 FOKUS – „Im Blickpunkt – der ...

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LOGBUCH <strong>2008</strong><br />

Person aus dem Wasser gerettet. 13.07 Uhr:<br />

Zweite Person vom Kutter „Mariechen“ abgeborgen<br />

und übernommen. SAR-Hubschrauber<br />

nicht mehr erfor<strong>der</strong>lich. Felix Raaz, <strong>der</strong><br />

diesen Einsatz aus nächster Nähe verfolgt,<br />

ist beeindruckt: „Eine hervorragende Leistung<br />

aller Beteiligten!“ Ein paar Tage später<br />

überweist er eine großzügige Spende an die<br />

DGzRS.<br />

Vormann Axel-Willy Bohn berichtet später,<br />

noch ganz unter dem Eindruck dieses<br />

Einsatzes stehend: „…jetzt sind wir nahe<br />

genug, um mit bloßem Auge zu sehen, dass<br />

sich ein Mensch an einem Tampen von <strong>der</strong><br />

gekenterten Jolle festklammert. Leif hat die<br />

Bergepforte geöffnet. Oliver springt in die<br />

eisige See. Acht Grad! Wir haben gut 15 Meter<br />

Abstand. Näher gehen wir nicht ran, die<br />

See ist zu aufgewühlt. Eben gerade ist noch<br />

die Orkanböe hier durchgelaufen. Jetzt näher<br />

´ranzugehen, ist zu gefährlich. Oliver hat<br />

den schiffbrüchigen Segler jetzt gepackt. Der<br />

Mann steht offenbar unter Schock, bewegt<br />

sich nicht. Oliver Bohn schleppt ihn regelrecht<br />

mit kräftigen Schwimmstößen an die<br />

Bergepforte <strong>der</strong> WERNER KUNTZE. Wir packen<br />

kräftig zu. Endlich <strong>–</strong> <strong>der</strong> Mann liegt in<br />

<strong>der</strong> Plicht. Gerettet! Jetzt noch rüber mit dem<br />

Oliver Bohn hat sich auf das Schwert gestellt<br />

<strong>–</strong> <strong>der</strong> Rumpf <strong>der</strong> kompakten Segeljolle kommt<br />

in die Schräglage. Von Bord des Seenotrettungsboots<br />

WERNER KUNTZE aus packt Leif<br />

Rohwer mit an.<br />

Die Jolle kommt hoch! Das Seenotretter-Team ist aufeinan<strong>der</strong><br />

eingespielt. Ein Mann am Rumpf, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

am Mast. Vormann Axel-Willy Bohn hält das Seenotrettungsboot<br />

auf Position.<br />

Boot zum Kutter. Wir übernehmen die Frau.<br />

Dann ‚voll voraus’ nach Minde.“<br />

Es ist 13.16 Uhr, als in dem kleinen dänischen<br />

Hafen die WERNER KUNTZE festmacht.<br />

Knapp 45 Minuten nach dem Alarm<br />

wird <strong>der</strong> Einsatz abgeschlossen. Rettungssanitäter<br />

und Notärztin vom Landrettungsdienst<br />

übernehmen die schiffbrüchigen Segler.<br />

Die Frau kann nach <strong>der</strong> ersten Diagnose<br />

die Heimreise auf dem Landweg antreten.<br />

Bei dem Mann wird eine erheblich reduzierte<br />

Körpertemperatur von gerade 30 Grad Celsius<br />

gemessen <strong>–</strong> eine geringe Überlebenschance.<br />

Er wird Glück haben und in wenigen Tagen<br />

das Krankenhaus verlassen.<br />

Tage später meldet er sich auf <strong>der</strong> Station<br />

Langballigau. Immer noch steht er unter dem<br />

Eindruck des Erlebten. Ein einziges, knappes<br />

Wort ist für die Seenotretter <strong>der</strong> Lohn für ihren<br />

Einsatz. „Danke!“<br />

Es wiegt mehr als je<strong>der</strong> Lottogewinn.

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