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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1143<br />

1143*<br />

GROSSE SCHALE MIT BRONZEMONTUR, Louis XV, das<br />

Porzellan Meissen, die Malerei in der Art von J.G. HÖROLDT (Johann<br />

Gregorius Höroldt, Jena 1696-1775 Meissen), die Bronze Paris, 18./19. Jh.<br />

Fein bemaltes Porzellan mit Hafenszene und Figurenstaffage in sog.<br />

„Kauffahrteiszenerie“, Kartuschen, Blättern und Zierfries sowie matt- und<br />

glanzvergoldete Bronze. Ovaler Gefässkörper mit durchbrochenem Rand<br />

und 2 Blätterhenkeln mit lachenden Maskaronen auf profiliertem Ring mit<br />

markanten Blätterfüssen. Mit Haarriss. 43x26x25 cm.<br />

Provenienz: Aus französischem Besitz.<br />

In den Jahren um 1740/50 wurden erstmals Porzellan-Objekte mit<br />

Einrichtungsgegenständen kombiniert. Der Reiz lag darin, die nahezu<br />

„unzerstörbaren“ Bronzen mit fragilen, bemalten Porzellanelementen<br />

zu verbinden und durch diesen Kontrast eine neue Dekorationssprache<br />

zu finden. Augenfälligstes Merkmal dieser Pendulen, Cartelle und<br />

Girandolen war die hochwertige Qualität und ausserordentliche Eleganz.<br />

Für diese Entwicklung waren die innovativen „marchands-merciers“ P.<br />

Hébert, F. Poirier, L. Daguerre und P. Lazare-Duvaux verantwortlich -<br />

sie kauften Porzellanfiguren in Manufakturen, brachten sie den „bronziers“<br />

und liessen daraus nach eigenen Angaben oder den Vorstellungen ihrer<br />

Kundschaft neue Prunkobjekte herstellen. Der Vielfalt schienen keine<br />

Grenzen gesetzt - an einer einzelnen Pendule können sich Meissner<br />

Figuren und Blumen von Vincennes oder Chantilly befinden, als Motive<br />

dienten galante Szenen, Personen aus der Commedia dell’Arte, Bauern,<br />

Jäger, orientalische und chinesische Edelleute sowie Tiere. Die<br />

Kombination dieser Elemente und Sujets verliehen den prunkvollen<br />

Pendulen die für das Rokoko so typische Leichtigkeit und Eleganz.<br />

CHF 12 000.- / 18 000.-<br />

(€ 10 000.- / 15 000.-)<br />

1144*<br />

KOMMODE, Louis XV, sign. M. CRIAERD (Mathieu Criaerd, Meister<br />

1738), Paris um 1745/55.<br />

Rosen- und Veilchenholz sowie Palisander gefriest. Allseitig ausserordentlich<br />

fein eingelegt mit Rautenmuster, Diamantspitz und Zierfries.<br />

Geschweif ter, trapezförmiger Korpus mit vorstehenden vorderen<br />

Eckstollen auf wellig ausgeschnittener Zarge mit geschweiften Beinen.<br />

Front mit 2 Schubladen ohne Traverse. Ausserordentlich feine, mattund<br />

glanzvergoldete Bronzebeschläge und -sabots. Profilierte, reparierte<br />

„Griotte Rouge“-Platte. 115x54x88 cm.<br />

Provenienz:<br />

- Aus einer französischen Sammlung.<br />

- Auktion <strong>Koller</strong> Zürich, 22.6.2006 (<strong>Katalog</strong>nr. 1162).<br />

- Privatbesitz, Schweiz.<br />

M. Criaerd war einer der bedeutendsten Ebenisten seiner Zeit und<br />

bekannt für die Herstellung exquisiter Lackmöbel. Er wurde etwa 1689<br />

als Sohn von Jean Criaerd geboren und stammte ursprünglich aus Brüssel.<br />

Der genaue Zeitpunkt seiner Ankunft in Paris ist nicht bekannt. Der<br />

Ehevertrag mit der aus einer Ebenistenfamilie stammenden Jacqueline<br />

Godelart belegt aber M. Criaerds Tätigkeit als Möbelhersteller in Paris.<br />

Das Paar hatte zwei Söhne, die ebenfalls im Atelier ihres Vaters arbeiteten.<br />

1738 erhielt M. Criaerd die Meisterwürde und wurde aufgrund seines<br />

exzellenten Rufes als innovativer Hersteller von qualitativ hochwertigen<br />

Möbeln einer der wesentlichsten Ebenisten der Jahre zwischen 1740 und<br />

1760. Die Zusammenarbeit mit dem „marchand-mercier“ Hébert brachte<br />

ihm Aufträge der königlichen Residenzen ein. Zahlreiche Prunkmöbel<br />

dieser Paläste tragen seinen Stempel.<br />

CHF 70 000.- / 100 000.-<br />

(€ 58 330.- / 83 330.-)<br />

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