PDF Katalog - Koller Auktionen
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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />
1338<br />
1338*<br />
SCHMUCKSCHATULLE „AUX AMOURS“, Napoléon III, von F.J.<br />
RUDOLPHI (Frédéric Jules Rudolphi, Kopenhagen 1808 bis ca. 1872, die<br />
Figuren nach P.P. THOMIRE (Pierre Philippe Thomire, 1751 Paris 1843),<br />
mit Meistermarke (Initialen FR unter Flügel mit Rad), Paris um 1851.<br />
Silber, Messing, feines Email und Schmucksteine. Rechteckiger, gestufter<br />
Korpus mit Kartuschenfüssen und 1 Schublade. Der Deckel mit 2 ringenden<br />
Putti, Vogelnest und Blumen. Allseitig fein verziert und graviert mit<br />
Arabesken, stilisierten Blättern, Mäanderband und Reserven. Reiche<br />
Beschläge in Form von Drachen, Fratzen, Medaillon und Blättern.<br />
24x19x23 cm.<br />
Provenienz:<br />
- Ehemals Sammlung Rudolphi, Paris.<br />
- Auktion Rudolphi, Paris, 13./14.3.1857 (<strong>Katalog</strong>nr. 34).<br />
- Sammlung Alfonso, Paris.<br />
- Aus französischem Besitz.<br />
Expertisiert durch das Cabinet Dillée, Guillaume Dillée / Simon Pierre<br />
Etienne, Paris 2014.<br />
Ausstellung: Aller Wahrscheinlichkeit nach vorgestellt an der Great<br />
Exhibition von London im Jahre 1851 und ewähnt in: Official Descriptive<br />
and Illustrated Catalogue of the Great Exhibition, London 1851; IV, S.<br />
1246.<br />
Eine ähnliche Schatulle ist Teil der Sammlungen des Philadelphia<br />
Museum of Art, USA (Inventarnr. RF 2365).<br />
F.J. Rudolphi erlernte seine Handwerkskunst in Kopenhagen, wo er sich<br />
sehr schnell einen exzellenten Ruf erarbeitete und dadurch zu Stipenden<br />
kam, dank welchen er sich in diversen europäischen Metropolen weiterbilden<br />
konnte. Er liess sich, nach Aufenthalten in Wien, Berlin und London,<br />
im Jahre 1835 in Paris nieder, wo er mit dem Goldschmied S. Wagner ab<br />
1840 zusammenarbeitete. Dieser verkaufte ihm wenig später seine Werkstatt<br />
und er konnte so mit seiner Meistermarkte signieren. Ab Mitte der<br />
1840er Jahre stellte er regelmässig in den grossen Ausstellungen in Europa<br />
und den Vereinigten Staaten aus, wo er alle wichtigsten Preise gewinnen<br />
konnte. Es waren nicht nur die sehr „gewagten“ Formensprachen, welche<br />
seinen exzellenten Ruf festigten, sondern vor allem auch die stupende<br />
Bearbeitung diverser Materialien; Silber, Email, Niello, Perlmutt und<br />
Halbedelsteine. Er hatte eine grosse, illustre Kundschaft in Frankreich,<br />
England, Russland, Ägypten, der Türkei und gar in Indien. In den frühen<br />
1870er Jahren gab er - kurz vor seinem Tod - seine Tätigkeit auf, nachdem<br />
er für kurze Zeit mit seinem Sohn Frédéric Aristide die Geschicke seiner<br />
Firma weiterführte.<br />
Lit.: Bascou et al., Musée d’Orsay, Catalogue sommaire illustré des arts<br />
décoratifs, Paris 1998; S. 191. C. Arminjon, Dictionnaire des poinçons de<br />
fabricants d’ouvrages d’or et d’argent de Paris et de la Seine 1838-1875,<br />
Paris 1994; Nr. 1845. A.D. Tenenbaum, Orfèvrie française du XIXe siècle<br />
- La collection du Musée du Louvre, Paris 2011; S. 238 und 297f.<br />
CHF 50 000.- / 90 000.-<br />
(€ 41 670.- / 75 000.-)<br />
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