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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1033 (Werk) 1033 (Werk)<br />

1033<br />

GROSSE STUTZUHR, Renaissance, das Werk um 1570 und womöglich<br />

von J. METZGER (Jeremias Metzger, 1538 Augsburg ca. 1595), das spätere<br />

Gehäuse aus dem 19. Jh. mit Wappen der HERZOGE VON<br />

BAYERN, wohl Augsburg oder München.<br />

Bronze und Messing vergoldet. Rechteckiges Gehäuse mit durchbrochenem<br />

Kranz mit Soldaten und Putten sowie frei stehenden Ecksäulen auf<br />

gekehltem Sockel mit girlandenbeschmückten, gequetschten Kugelfüssen.<br />

Front mit 2 Zifferblättern für römische Stundenzahlen, Datum und Tage<br />

der Monatszeichen mit den entsprechenden Heiligen und Sternzeichen,<br />

letztere ohne Werksverbindung. Verso Ziffer blatt mit Figuren für die<br />

Planetendarstellungen sowie Aufzugsloch für das Gehwerk. Eine Seite mit<br />

2 Zifferblättern für den Stundenschlag und Schlagwerksaufzug, die andere<br />

mit feinem Zifferblatt mit Delphinen für die Kontrolle des Viertel stundenschlages.<br />

Der Sockel mit Darstellungen der Heiligen Johanna und der<br />

Evangelisten. Feines Eisenwerk, von Radunruh auf Pendel umgebaut, mit<br />

Schlag auf 2 Glocken. Zu revidieren. 26x18x55,5 cm.<br />

Provenienz: Privatbesitz, Westschweiz.<br />

In der Grundstruktur des Bronzegehäuses und der Werkkonstruktion<br />

nahezu identische Tischuhren sind abgebildet in: K. Maurice, Die deutsche<br />

Räderuhr, München 1976; II, Abb. 152-164. Eine weitere, stammend<br />

aus der Sammlung A. Pfingsheim und J. Metzger zugeschrieben, wurde<br />

bei Sotheby’s London am 3.12.2013 (<strong>Katalog</strong>nr. VI) verkauft. Zwei letzte<br />

schliesslich sind Teil der Sammlungen des Metropolitan Museum of Arts<br />

in New York sowie des Kunsthistorischen Museums in Wien. Es muss<br />

jedoch darauf hingewiesen werden, dass die Uhren des Metropolitan<br />

Museums ein modernes Werk besitzen und die Gussqualität der jeweiligen<br />

Gehäuse geringer ist.<br />

J. Metzger war einer der bedeutendsten Uhrmacher seiner Epoche. Die<br />

um 1564 gefertige Tischuhr, heute im oben erwähnten Wiener Museum,<br />

stellte sowohl mit dem hochkomplexen Werk als auch mit der atemberaubenden<br />

Qualität des vergoldeten Gehäuses einen eigentlichen Prototyp<br />

der Prunk-Uhren in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts dar.<br />

Lit.: Burke’s Royal Families of the World, London o.J.; I, S. 161 (für die<br />

Identifizierung des Wappens). J. Abeler, Meister der Uhrmacherkunst,<br />

Wuppertal 2010; S. 382f. (biogr. Angaben - mit dem Hinweis, dass nach<br />

1865 die Firma C. Haas in Wien mehrere Kopien der erwähnten Kaminuhr<br />

von 1564 fertigten, diese jedoch mit einfachem Werk).<br />

CHF 25 000.- / 45 000.-<br />

(€ 20 830.- / 37 500.-)<br />

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