PDF Katalog - Koller Auktionen
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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />
1194 (Detail)<br />
1194<br />
KAMINPENDULE MIT SKELETTWERK, MONDPHASE UND<br />
DATUM, Louis XVI, die Kartusche sign. RIDEL A PARIS<br />
(wohl Laurent Ridel, tätig ab ca. 1770), die Emailmalerei J. COTEAU<br />
(Joseph Coteau, Genf 1740-1801 Paris) zuzuschreiben, Paris um 1780.<br />
Vergoldete Bronze, weisser Marmor und ausserordentlich feines Email.<br />
Rundes Werkgehäuse auf bogenförmigen Beinen mit rechteckigem Sockel<br />
auf Kreiselfüssen. Feiner Emailzifferring mit arabischen Stunden- und<br />
Minutenzahlen, Monatstagen sowie französischen Wochentagen und<br />
Planetensymbolen. 5 feine Zeiger. Darüber feines Mondphasenfenster mit<br />
arabischen Monatstagen. Darunter Emailring mit französischen Monaten.<br />
Feines Messingwerk mit Scherengang und 1/2-Stundenschlag auf Glocke.<br />
Grosser Sonnenpendel. Feine Beschläge und Applikationen. Zu revidieren.<br />
27x15,5x50 cm.<br />
Die grosse Eleganz der Skelett-Pendulen zeichnet sich nicht nur durch die<br />
feingliedrige Struktur aus, sondern vor allem auch durch das Gewähren<br />
eines Einblickes in die Werkmechanik, was das für das ausgehende 18.<br />
Jahrhundert so typische Interesse an der Technik aufzeigt.<br />
J. Coteau erhielt den Titel „maître-peintre-émailleur“ an der Académie de<br />
Saint-Luc in Genf. In den späten 1760er Jahren zog er nach Paris, wo er in<br />
der Rue Poupée sein Atelier installierte. Bald hatte er sich einen Namen<br />
als herausragender Emailmaler gemacht und fertigte die wohl bedeutendsten<br />
und akkuratesten Zifferblätter seiner Zeit. Er entwickelte ein neues<br />
Verfahren, das es ihm ermöglichte, mit Goldlegierungen auf Porzellanfond<br />
zu malen. Es ist daher nicht verwunderlich, dass er auch für die königliche<br />
Manufacture de Sèvres arbeitete.<br />
Ridels Name findet sich ausschliesslich an Pendulen von herausragender<br />
Qualität. Er belieferte u. a. die „Mesdames“ im Schloss Bellevue und<br />
arbeitete mit den wichtigsten „bronziers“ und Uhrmachern seiner Zeit<br />
zusammen, wie zum Beispiel mit J.B. Lemoyne, den Feuchères,<br />
P. Mathelin oder J.D. Deverberie. Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du<br />
temps, Genf 1995; S. 103 und 342 (Abb. zweier Skelettpendulen mit<br />
Zifferblättern von J. Coteau) sowie S. 103 und 340 (Abb. ähnlicher<br />
Pendulen). Thieme/Becker, Leipzig 1999; 7/8, S. 551 (biogr. Angaben<br />
zu J. Coteau). Tardy, Les plus belles pendules françaises, 1994; S. 84<br />
(Abb. einer vergleichbaren Pendule). K. Lippincott, The story of time,<br />
Ausstellungskatalog des Greenwich Maritime Museum, Dez. 1999 bis<br />
Sept. 2000. S. 149 (Abb. einer vergleichbaren Pendule).<br />
CHF 50 000.- / 80 000.-<br />
(€ 41 670.- / 66 670.-)<br />
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