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PDF Katalog - Koller Auktionen

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Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen, Sakrale Skulpturen<br />

1221 (Detail) 1221 (Detail)<br />

1221*<br />

1 PAAR PRUNK-HENKELVASEN „AUX SERPENTS“, Louis XVI,<br />

G. VALADIER (Giuseppe Valadier, 1762 Rom 1839) zuzuschreiben, wohl<br />

Rom um 1790/1800.<br />

Alabaster, diverse Marmorarten und vergoldete Bronze. Bauchige Vase<br />

mit langem Hals, mit 2 feinen Schlangenhenkeln und Rundfuss, auf achteckigem<br />

Sockel. Feine Beschläge und Applikationen. Kleine<br />

Bestossungen und Restaurationen. H 58 cm.<br />

Provenienz: Aus französischem Besitz.<br />

Expertisiert durch das Cabinet Dillée, Guillaume Dillée / Simon Pierre<br />

Etienne, Paris 2014.<br />

G. Valadier war Architekt, Archäologe, Ingenieur und Goldschmied.<br />

Bereits als Dreizehnjähriger gewann er einen Preis im Concorso<br />

Clementino; später studierte er an der Accademia di San Luca und wurde<br />

von seinem Vater gezwungen, alle zum Baumeister gehörenden Handwerke<br />

zu erlernen. 1781 reiste Valadier nach Oberitalien und Marseille<br />

und beschäftigte sich in den darauffolgenden Jahren mit Wiederherstellungsarbeiten<br />

für den Vatikan, danach war er für längere Zeit in<br />

Spoleto tätig, bis der Tod des Vaters 1785 ihn nach Rom zurückrief, wo<br />

er dann den Familienbetrieb weiterführte. Gleichzeitig widmete er sich<br />

der Architektur, der sein eigentliches Interesse galt, und veröffentlichte<br />

1787 eine Schrift über Vitruv, der sein Lehrmeister gewesen war. Vier<br />

Jahre später wurde der Meisterbrief seines Vaters erneuert. In Valadiers<br />

Goldschmiedewerkstatt entstanden vor allem Heiligenbüsten und andere<br />

kirchliche Objekte.<br />

Nach dem Vertrag von Tolentino 1798 wurde Valadier zusammen mit<br />

G.B.G. Wicar beauftragt, die beschlagnahmten Kunstschätze nach<br />

Frankreich zu bringen - sie kamen allerdings nur bis Neapel. Nach einer<br />

überstürzten Flucht nach Sizilien konnte Valadier 1800 mit den Kunstgegenständen<br />

nach Rom zurückkehren. In den darauffolgenden Jahren<br />

war er für die „Comission des Etablissements“ tätig und erhielt die Oberleitung<br />

der Grabungen und Rekonstruktionen antiker Bauten in Rom und<br />

Umgebung. Als Architekt des Vatikans führte er auch viele Gelegenheitsarbeiten<br />

durch - Festdekorationen, Ausschmückungen, Feuerwerksentwürfe<br />

und Ähnliches. In den 1830er Jahren zog sich Valadier, kränklich<br />

und schwach geworden, auf sein Anwesen in Frascati zurück.<br />

CHF 120 000.- / 180 000.-<br />

(€ 100 000.- / 150 000.-)<br />

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