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SHUTDOWN<br />
ENTERTAINMENT<br />
SPIELE-TIPPS<br />
Diablo 3 [ eu.blizzard.com ] 59 Euro<br />
■ Ganze 12 Jahre ist es her, seit<br />
der Veröffentlichung von Diablo 2.<br />
Endlich ist das genreprägende<br />
Action-RPG-Spielprinzip der Diablo-Reihe<br />
mit Diablo 3 wieder zurück.<br />
Diesmal wird in Sanktuario<br />
gespielt – einer düsteren und zerschlagenen<br />
Fantasy-Welt, in der<br />
sich der Spieler durch detaillierte<br />
und abwechslungsreiche Szenarien<br />
bewegt. Hier können die<br />
Helden eine epische Geschichte<br />
erleben, sich Scharen von Monstern<br />
und fordernden Bossen stellen,<br />
Erfahrung und Fähigkeiten<br />
sammeln und Gegenstände von<br />
unvorstellbarer Macht entdecken.<br />
Sammeln, Finden, Ausrüstung<br />
aufbessern und das Tauschen<br />
von Gegenständen war immer<br />
ein Grundelement der Diablo-<br />
Reihe und ist auch im dritten Teil<br />
fester Bestandteil des Games. Es<br />
gibt fünf spielbare Charakterklassen.<br />
Dazu gehört der beidhändig<br />
klingenschwingende Barbar, der<br />
unorthodoxe Hexendoktor, die<br />
elektrisierende Zauberin, der<br />
geschickte Mönch und die todbringende<br />
Dämonenjägerin. Jede<br />
Charakterklasse zerschmettert<br />
Dämonen und untote Sanktuarios<br />
auf seine eigene Art und Weise.<br />
Der Barbar beispielsweise ist ein<br />
Nahkampfexperte, während der<br />
Hexendoktor auf Fernkampf setzt<br />
und die Dämonenjägerin vertraut<br />
auf eine Mischung aus Nah- und<br />
Fernkampf. Diablo 3 wird von einer<br />
neuen hauseigenen Grafik-<br />
Engine betrieben, die Charaktere<br />
und ganze Heerscharen von<br />
Monstern in detailreichen Umgebungen<br />
komplett in 3D darstellt.<br />
Die Engine unterstützt zudem<br />
jede Menge Physikspezialeffekte<br />
wie etwa Kleidungs- und Ragdoll-<br />
Simulation. PhysX von Nvidia wird<br />
nicht unterstützt. Es macht riesigen<br />
Spaß, unzählige Monster zu<br />
verhauen, die dann auch noch mit<br />
Stil zu Boden fallen.<br />
Anders als bei den Vorgängern Diablo<br />
1 und 2, müssen Spieler online<br />
sein, um Diablo 3 spielen zu<br />
SPIEL<br />
DES MONATS<br />
www.pc-magazin.de 7/2012<br />
können. Blizzard hat Diablo 3 von<br />
Grund auf so konzipiert, dass das<br />
Spiel von der neuen Version von<br />
Blizzards Onlineplattform Battle.<br />
net profitiert. Durch den Battle.<br />
net-Zugang bekommen Gamer ein<br />
erweitertes Erfolgs- und zudem<br />
noch das Diablo-3-Bannersystem.<br />
Letzteres ist eine visuelle Präsentation<br />
der Erfolge.<br />
Diabolo meldet sich bombastisch<br />
zurück und wird somit wohl einigen<br />
Frauen den Freund ausspannen.<br />
Ist ja auch kein Wunder, bei<br />
einem so gut gelungenen Spiel.<br />
Diablo 3 reiht sich als würdiger<br />
Nachfolger in den Diabolo-Kreis<br />
ein. Einige Bugs gibt es zwar noch,<br />
aber diese sind vernachlässigbar.<br />
Wer Diabolo 1 und 2 mochte, für<br />
den ist Diabolo 3 ein Pflichtkauf.<br />
Claudia Zwecker/tr<br />
Risen 2<br />
[ www.risen2.com ] 49,99 Euro<br />
■ Trotz des ungewöhnlichen, karibischen<br />
Piraten-Szenarios ist<br />
Risen 2 ein typisches Rollenspiel<br />
im klassischen Piranha-Bytes-<br />
Stil. Es gibt viel zu erkunden, viel<br />
zu bekämpfen, viele Gegenstände<br />
zu sammeln und viele Quests zu<br />
absolvieren. Auch Berufe wie beispielsweise<br />
die Schnapsbrennerei<br />
kann der Spieler erlernen. Außerdem<br />
kann er stehlen, Schlösser<br />
knacken und sogar die Kunst des<br />
Voodoo ausüben. Im Laufe des<br />
über 30-stündigen Hauptabenteuers<br />
kann sich der Spieler entscheiden,<br />
ob er eher für die Inquisition<br />
oder die Ureinwohner kämpft; piratisches<br />
Insel-Hopping zwischen<br />
einigen Eilanden inklusive. Die<br />
Grafik hat sich im Vergleich zum<br />
Vorgänger deutlich verbessert.<br />
Das detailverliebte und organisch<br />
wirkende Level-Design in Verbindung<br />
mit dem dynamischen Tag-<br />
Nacht-Wechsel, welcher zahllose<br />
Aspekte der Welt beeinflusst,<br />
bereichern zweifelsohne die<br />
Spiel-Atmosphäre. Doch es gibt<br />
auch einige sehr störende Effekte,<br />
insbesondere bei Mimik und Animation<br />
der Figuren – diese wirken<br />
hölzern und sehr statisch. Zudem<br />
wirken die Animationen, besonders<br />
bei den weiblichen Figuren,<br />
reichlich überzogen. Auch wurde<br />
scheinbar an der individuellen<br />
Personalisierung der Charaktere<br />
gespart, denn die selben Figuren<br />
werden in unterschiedlichen Rollen<br />
immer wieder verwendet.<br />
Unbedingt müssen Nvidia-Grafik-<br />
karten-Besitzer nach der Installati-<br />
on alle Patches (Bug-Fixes)<br />
laden, sonst kann es<br />
vorkommen, dass das<br />
Spiel ruckelt, obwohl<br />
ausreichend<br />
Leistung<br />
vorhanden ist.<br />
Das „unnatürliche<br />
Aufpoppen“<br />
der<br />
Vegetation<br />
stört<br />
dann etwa den<br />
Spielgenuss enorm.<br />
Gekämpft<br />
wird<br />
hauptsächlich mit<br />
der Klinge, wenn<br />
man dann aber<br />
doch mal eine<br />
Schusswaffe<br />
verwenden kann, verfehlt die Kugel<br />
zu 70 Prozent ihr Ziel. Doch selbst<br />
gravierende Störungen blendet<br />
man nach ein paar Stunden Spiel<br />
durch die hinreißende und emotionale<br />
Story ganz von selbst aus.<br />
Piranha Bytes (Entwickler) hat das<br />
alte Leveling-System komplett<br />
überarbeitet und Erfahrungs- und<br />
Lernpunkte durch so genannte<br />
Ruhmpunkte<br />
er-<br />
setzt, welche aber<br />
nur<br />
umbenannte<br />
Erfahrungspunkte<br />
sind. Alles in allem ist<br />
Risen 2 stark abhängig<br />
vom persönlichen Empfin-<br />
den: Entweder man liebt es<br />
oder man ist vermutlich (etwas)<br />
enttäuscht darüber, dass sich<br />
der Nachfolger des Kult-Spiels<br />
nicht als besser oder zumindest<br />
ebenbürtig erweist.<br />
Claudia Zwecker/tr<br />
<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 7/2012 www.pc-magazin.de