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dingt geeignet für mehr als einen Zuseher –<br />
und für ein Fußballspiel auch nicht wirklich.<br />
Egal, manchmal muss man eben Abstriche<br />
machen, um eine Liveübertragung zu sehen.<br />
Im Wesentlichen gibt es zwei Möglichkeiten,<br />
Fernsehsendungen auf einem Smartphone<br />
anzusehen. Die erste Möglichkeit ist das<br />
Streamen des TV-Signals über Internet. Das<br />
große Manko bei dieser Methode ist, dass die<br />
Bildqualität stark von der erzielten Bandbreite<br />
des Funksignals abhängig ist. Am besten<br />
wäre eine richtig schnelle Internetverbindung<br />
per LTE. Hier haben die Provider aber gerade<br />
erst begonnen, Verträge anzubieten und diese<br />
sind noch ziemlich teuer. Immerhin gibt es<br />
schon Geräte, wie das HTC Velocity oder den<br />
Telekom LTE Surftick für das Laptop.<br />
Es geht aber auch mit herkömmlichen Smartphones.<br />
T-Mobile bietet auf seiner Webseite<br />
<strong>Apps</strong> für iOS, Android und <strong>Windows</strong> 7 Phone<br />
an. Allerdings müssen die schicken Taschentelefone<br />
mindestens über das schnelle UMTS<br />
verfügen. In Empfangsbereichen, wo UMTS<br />
nicht zur Verfügung steht, bricht das Signal<br />
derart ein, dass man von Fernsehen nicht<br />
mehr sprechen kann – Schneesturm oder<br />
Pixelwolken trifft es besser. Dass die volle<br />
Bandbreite von UMTS nicht flächendeckend<br />
in Deutschland verfügbar ist, scheinen einige<br />
T-Mobile-Kunden jedoch nicht zu bedenken,<br />
ansonsten wären wohl die Foren nicht mit<br />
Beschwerden über die schlechte Bildqualität<br />
gefüllt. T-Mobile bietet seinen TV-Service für<br />
Smartphones übrigens nicht kostenlos an,<br />
so wie die kostenlosen <strong>Apps</strong> dies vielleicht<br />
vermuten lassen. 4,95 Euro muss man für das<br />
Vergnügen pro Monat berappen oder einen<br />
Tagestarif wählen (1,95 Euro, 24 Stunden). Immerhin<br />
geht dann der anfallende Datenstrom<br />
nicht zu Lasten des Datenvolumens.<br />
Wer sich jetzt denkt: „Was ich bei T-Mobile bezahlen<br />
muss, gibt es doch bestimmt anderswo<br />
kostenlos“, hat nicht ganz Unrecht. Zwar<br />
gibt es diverse <strong>Apps</strong> – hauptsächlich für iOS<br />
und Android, die ein TV-Signal auf das Smartphone<br />
bringen. Das Problem bei den meisten<br />
ist aber, dass diese <strong>Apps</strong> nur sehr wenige<br />
deutsche Sender anbieten; die öffentlich<br />
rechtlichen und die großen privaten Sender,<br />
auf denen Fußballspiele frei übertragen werden,<br />
sind praktisch nie dabei. Zu den besseren<br />
<strong>Apps</strong> dieser Gattung gehört SPB TV 2.0. Es<br />
bietet über 150 Sender aus mehr als 20 Ländern,<br />
das Angebot an deutschen Sendern ist<br />
allerdings recht gering.<br />
Eine große Ausnahme bei den Smartphone-<br />
<strong>Apps</strong> ist Zattoo, das vor allem im <strong>PC</strong>-Umfeld<br />
bekannt ist. Zattoo funktioniert allerdings<br />
nicht im Ausland, denn die Senderechte hat<br />
die Firma nur für den deutschsprachigen<br />
Raum. Im Urlaub kann man Zattoo nur nutzen<br />
mit IP-Verschleierung (www.witopia.net,<br />
www.expatschileld.com). Hauppauge bietet<br />
für 18 Euro eine Internet-Streaming-Lösung für<br />
TV-Genuss auf dem Smartphone an. Voraussetzung<br />
ist allerdings eine bereits installierte<br />
digitale TV-Lösung von diesem Hersteller. Ein<br />
Vorteil der Smartphone-<strong>Apps</strong> ist, dass sie die<br />
Der ran-TV DAB+-<br />
Stick: Dieser DVB-T-<br />
Stick kann neben dem<br />
digitalen TV-Signal<br />
auch Digitalradio empfangen.<br />
Die Empfangs-<br />
Software ist dabei,<br />
auf eine Fernbedienung<br />
muss man aber<br />
verzichten. Der Preis:<br />
rund 40 Euro.<br />
digitalen Daten auch über WLAN empfangen<br />
können. Das geht beim Angebot von T-Mobile<br />
nicht. Allerdings haben die kostenfreien<br />
Angebote auch einen fatalen Nachteil. Wer<br />
ständig TV guckt über UMTS, hat schnell sein<br />
maximales Download-Volumen erreicht. Dann<br />
drosseln die Handy-Provider den Datenstrom<br />
auf 64 kb/s. Ein flüssiges Fernehgucken ist<br />
dann so gut wie nicht mehr möglich. Und Sie<br />
wissen ja: Solche Malheurs passieren entweder<br />
direkt vor dem Endspiel Deutschland<br />
gegen Spanien oder beim Elfmeterschießen.<br />
Katastrophe! Beim Smartphone-Bezahltarif<br />
des rosa Riesen kann das nicht passieren.<br />
Die große Alternative ist DVB-T. Dieses Signal<br />
wird garantiert von Ihrem Handy-Provider<br />
nicht beschnitten, höchstens von Mitnutzern<br />
in Ihrer Empfangszelle.<br />
DVB-T-Signal für iOS-Geräte<br />
iPhone- oder iPad-Nutzer haben es bsser als<br />
<strong>Windows</strong>-Phone-7-Besitzer. Zwei Hersteller<br />
bieten für iOS-Begleiter DVB-T-Empfänger an.<br />
Elgato hat den eyetv mobile und den Tivizen<br />
im Programm. Ersterer wird direkt an iPhone<br />
oder iPad angedockt und kostete zirka 90<br />
Hauppauge WinTV<br />
HD 7.2 Extend<br />
Wer bereits eine digitale<br />
Hauppauge-TV-Lösung in einem<br />
seiner Rechner stecken hat,<br />
kann das TV-Signal bequem<br />
über das Internet auf sein iPhone<br />
streamen. Die HD-Software<br />
kostet 18 Euro.<br />
CMX PDT-4101<br />
Wer mit Smartphones oder Laptops<br />
nichts am Hut hat, kann sich ein<br />
DVB-T-TV-Gerät zulegen. Der CMX<br />
hat 10,1 Zoll, 12V-Anschluss und<br />
ist für 200 Euro zu haben.<br />
Zattoo<br />
Zattoo ist einer der besten<br />
<strong>Apps</strong>, wenn es um deutschsprachige<br />
Sender geht. Zattoo gibt<br />
es kostenlos für verschiedene<br />
Smartphone-Betriebssysteme.<br />
www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 7/2012