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40<br />
SOFTWARE<br />
MOBIL<br />
Genauso klein, chic<br />
und handlich, wie die<br />
mobilen Telefone geworden<br />
sind, genauso<br />
schnell rutschen sie<br />
dem Besitzer aus der<br />
Jackentasche. Mit den<br />
richtigen <strong>Apps</strong> lässt<br />
sich der Verlust eindämmen<br />
und das Gerät<br />
sogar wiederfinden.<br />
VON WOLF HOSBACH<br />
DIEBSTAHLSCHUTZ FÜRS SMARTPHONE<br />
Handy an der Leine<br />
M<br />
ehr als zehn Millionen Bundesbürgern<br />
ist schon mal ein Mobiltelefon abhandengekommen,<br />
berichtet der Branchenverband<br />
BITKOM bereits Ende 2010. Sieben Millionen<br />
haben ein Gerät verloren, vier Millionen<br />
ist eines gestohlen worden und – summa<br />
summarum – über eine Million haben beides<br />
bereits erlebt. Die meisten verlorenen Geräte<br />
bleiben im Hotel, Taxi oder Restaurant liegen.<br />
Die Deutsche Bahn betreibt ein eigenes Fundbüro,<br />
dort werden aber nur die Hälfte aller<br />
gefundenen Geräte auch wieder abgeholt.<br />
Außerdem ergab ein Test der Sicherheitsfirma<br />
Symantec mit fünfzig präparierten und an öffentlichen<br />
Plätzen heimlich verteilten Smartphones,<br />
dass alle Finder das Gerät durchsuchen,<br />
<strong>Apps</strong> starten oder telefonieren. 72<br />
Prozent starteten eine App Private Pix, 57 Prozent<br />
öffneten die Datei Saved Passwords und<br />
43 schnüffelten im Online-Banking. Schnüffeln<br />
kann auch sinnvoll sein, etwa um den<br />
Besitzer zu ermitteln. Aber nur die Hälfte aller<br />
Finder gaben das Gerät letztendlich zurück.<br />
Statt also auf den ehrlichen Finder zu hoffen,<br />
ist er ratsam, sich vor Verlusten zu schützen.<br />
Die erste Maßnahmen ist, das Gerät mit einem<br />
Passwort zu versehen, dass das Display nach<br />
wenigen Minuten der Inaktivität verriegelt.<br />
Passwort-Funktionen gibt es bei allen Handys,<br />
als einfache PIN, als richtiges Passwort<br />
oder mit Gesten auf einem Foto. Der Finder<br />
kann zwar über das Gerät keine Kontaktdaten<br />
feststellen, aber die Polizei ermittelt den Eigentümer<br />
über die SIM-Karte.<br />
Die Passwort-Eingabe lässt sich mit einem<br />
Hardware-Reset umgehen, indem der Dieb je<br />
nach Handy eine bestimmte Tastenkombination<br />
drückt, aber dann löscht er auch alle Daten<br />
im Gerät und muss die SIM-Karte neu entsperren<br />
(was ihm ohne PIN nicht gelingen wird).<br />
Befinden sich wichtige Daten auf der SD-Karte,<br />
so sollten diese zusätzlich verschlüsselt<br />
sein, denn die Karte lässt sich entnehmen<br />
und unabhängig vom Gerät lesen. Es gibt für<br />
Android beispielsweise eine App, die Container<br />
im Truecrypt-Format (www.truecrypt.com)<br />
erzeugt und öffnet: EDS Lite von Sovworks.<br />
Will der Anwender einen Container öffnen,<br />
den er am <strong>PC</strong> erstellt hat, so muss dieser<br />
das folgende Format haben: AES-Encryption/<br />
SHA-512-Hash/FAT-Dateisystem. Auf dem<br />
Handy lassen sich Container öffnen und die<br />
darin enthaltenen Dateien starten und bearbeiten.<br />
Nachteil: Die Passwörter müssen<br />
auch für den Handy-Container lang sein, da<br />
der Dieb die Karte entnehmen und ein schwaches<br />
Passwort am <strong>PC</strong> knacken kann. Lange<br />
Passwörter mit der Soft-Tastatur einzugeben<br />
Für Android gibt es ein Verschlüsselungsprogramm,<br />
das das Truecrypt-Format beherrscht:<br />
EDS Lite.<br />
<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 7/2012 www.pc-magazin.de