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96<br />

HARDWARE<br />

VIDEOSCHNITT-SOFTWARE<br />

3<br />

Profi<br />

Film- und Fernsehschnitt<br />

Seit sich Apple mit Final Cut Pro X deutlich<br />

stärker an Heimanwendern orientiert als<br />

zuvor, heißt die Alternative für Profi-Cutter<br />

bei Film und Fernsehen: Avid oder Avid?<br />

In der Tat dominieren der Avid Media Composer<br />

und sein großer Bruder Avid DS den Bereich<br />

der Film- und Fernsehstudios. Bereits<br />

der Preis von rund 2600 Euro zeigt, dass Avid<br />

den Media Composer im Profi-Segment ansiedelt.<br />

Er unterscheidet sich durch ein komplexes,<br />

für den täglichen Einsatz konzipiertes<br />

Bedienkonzept deutlich vom Mitbewerb: Um<br />

den Media Composer optimal zu bedienen,<br />

sind mehrwöchige Schulungskurse ratsam –<br />

einfach hinsetzen und via Versuch & Irrtum<br />

lernen, funktioniert erfahrungsgemäß nicht<br />

besonders gut.<br />

Dafür verwöhnt der Avid Profis wie Susanne<br />

mit teils einzigartigen Funktionen. Wer sie<br />

verstanden hat, kann höchst effizient und außerordentlich<br />

präzise schneiden. Ein Beispiel<br />

für viele: Mit Find Flash Frame lassen sich störende<br />

Blitzer auch in größeren Projekten flott<br />

finden.<br />

Optimiert für Profi-Formate<br />

Bereits der Media Composer bietet eine ganze<br />

Reihe von Funktionen, die die Zusammenarbeit<br />

in Teams erleichtern. So lässt sich die<br />

Zeitleiste mit anderen Anwendern teilen oder<br />

als private vor unbefugten Zugriffen schützen.<br />

Präzision pur: Mit den Software-Boliden Avid DS und dem Media Composer lassen sich auch hoch<br />

auflösende, komplexe Werke wie Kino- oder Fernsehfilme meistern – in Top-Qualität.<br />

Auch in der aktuellen Version hat Avid die Direktverlinkung<br />

(AMA, Avid Media Access) auf<br />

viele gängige und vor allem professionelle<br />

Dateiformate wie XD CAM HD oder R3D erweitert.<br />

Dadurch entfällt das früher zeitraubende<br />

Einlesen und in Avid-Formate Umwandeln.<br />

Neben den opulenten Schnittfunktionen<br />

liefert Avid besonders viele und qualitativ<br />

überzeugende Effekte und enorm viele Compositing-Optionen<br />

mit. Avid DS bietet zudem<br />

noch mehr Möglichkeiten zur Farbkorrektur<br />

und unterstützt zusätzliche Formate. Zur Avid-<br />

Alternative mausert sich zunehmend Premiere<br />

Pro. Auch das Adobe-Programm profitiert<br />

enorm durch die GPU-Beschleunigung via<br />

CUDA-Grafikkarten. Wie bei Avid ist für Premiere<br />

Pro eine leistungsfähige Hardware Pflicht.<br />

Avid geht sogar noch einen Schritt weiter und<br />

bietet Profi-Support nur, wenn Anwender von<br />

Avid zertifizierte Konfigurationen einsetzen.<br />

Mac-Software<br />

Für den Mac gibt es eine Reihe der in<br />

diesem Beitrag vorgestellten Programme<br />

in versionsgleichen Varianten: Die Mac-<br />

OS-Version von Premiere Pro unterscheidet<br />

sich praktisch nicht, die kommende Version<br />

6 soll laut Adobe besonders stark von der<br />

Open-CL-Unterstützung etwa der in den<br />

aktuellen MacBook Pros verbauten Grafikkarten<br />

profitieren. Der Mac-OS-Media-Composer<br />

entspricht 1:1 der <strong>Windows</strong>-Version.<br />

Wie diese setzt die Version für Mac OS ein<br />

64-Bit-Betriebssystem voraus. Der auffälligste<br />

Unterschied besteht bei den mitgelieferten<br />

Zusatzpogrammen: Für Mac OS<br />

gibt es im Avid-Paket kein Programm zum<br />

Authoring von DVDs und Blu-ray-Discs, unter<br />

<strong>Windows</strong> ist Avid DVDit! enthalten, das<br />

Empfehlenswert für Mac OS<br />

wiederum Roxio DVDit Pro HD entspricht.<br />

Angenehm: Wer den Media Composer kauft,<br />

erhält in einem Paket die Installationsdateien<br />

für Mac OS und <strong>Windows</strong>.<br />

Ein empfehlenswertes Schnittprogramm mit<br />

hochprofessionellem Anspruch ist die Media<br />

<strong>100</strong> Suite, die es inklusive des gewaltigen<br />

Red-Compositing-Programms für 999 Euro<br />

gibt. Das Programm ist intuitiv wie Edius. Es<br />

ist für schnelle Schnitte – dank guter RAW-Daten-Unterstützung<br />

auch für Kinofilme gerüstet<br />

– schließlich wurden einst Blockbuster wie<br />

Gladiator auf der Media <strong>100</strong> geschnitten.<br />

Angebotslücke in der Mittelklasse<br />

So stark die Riege der (semi-)professionellen<br />

Programme unter Mac OS ist, so mau sieht das<br />

Angebot für Urlaubsfilmer wie Martin aus: Mit<br />

dem intuitiven iMovie dürfte Martin schnell an<br />

die Grenzen des Funktionsumfangs stoßen,<br />

das von Apple für diese Zielgruppe eigentlich<br />

positionierte Final Cut Pro X liefert auch in der<br />

nachgebesserten Version 10.3 weiterhin viele<br />

wichtige Funktionen der Vorversion nicht<br />

mit – im direkten Vergleich mit dem halb so<br />

teuren Video Deluxe sieht FCP X schlecht aus.<br />

Wer ein intuitives Programm mit ordentlichem<br />

Funktionsumfang für unter <strong>100</strong> Euro sucht,<br />

muss sich derzeit mit einem Programm wie<br />

Adobe Premiere Elements zufrieden geben<br />

– gewiss kein schlechtes Programm, aber in<br />

der aktuellen Version klar schwächer als die<br />

besten Vertreter seiner Leistungs- und Preisklasse.<br />

<strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 7/2012 www.pc-magazin.de

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