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2<br />
Semiprofi<br />
Webclips, Firmen- und Hochzeitsvideos<br />
Für Anja ist Zeit Geld. Sie zählt zu den<br />
A/V-Profi-Anwendern, die den kürzesten<br />
Weg von A nach B nehmen – Umwege<br />
bekommt sie nicht bezahlt.<br />
Da das Ergebnis ihrer Arbeit ohnehin im Web,<br />
auf DVDs oder bestenfalls Blu-ray-Discs landet,<br />
arbeitet Anja vorwiegend mit HDV-Kameras.<br />
Diese liefern mit 19, je nach Modell maximal<br />
24 MBit/s und 4:2:0-Komprimierung zwar<br />
weniger Qualität als die 50 bis <strong>100</strong> MBit/s der<br />
XDCAM-HD- oder P2-Kameras mit 4:2:2-Komprimierung<br />
– ihre Auftraggeber sind aber<br />
nicht bereit, den Mehrpreis zu zahlen.<br />
Nie wieder warten: Edius ist das Programm der Wahl für Anwender, die größten Wert auf maximale<br />
Performance legen. Einige Details wie manche Filter und die DVD-Ausgabe sind noch ausbaufähig.<br />
Geheimtipp: „Rennmaschine“ Edius<br />
Für Anja ist die noch recht unbekannte Software<br />
Grass Valley Edius ideal: Das robuste,<br />
klar aufgebaute und vorbildlich supportete<br />
Programm unterstützt die gängigen Dateiformate<br />
hervorragend und zeigt bereits auf „normalen“<br />
Maschinen allen anderen Schnittprogrammen<br />
die Rücklichter. Unterschiedliche<br />
Dateiformate mit abweichenden Daten- und<br />
Kompressionsraten lassen sich in einer<br />
Edius-Zeitleiste mühelos mixen. Selbst hoch<br />
auflösende Filmsequenzen mit vielen Ebenen<br />
spielt Edius ruckelfrei in der <strong>Vorschau</strong> ab und<br />
berechnet das Ergebnis in der Regel deutlich<br />
schneller als Echtzeit.<br />
Die für Sommer 2012 angekündigte Version<br />
6.5 verspricht unter anderem deutlich erweiterte<br />
3D-Funktionen und bessere Unterstützung<br />
der beliebten RedOne-Filmkameras.<br />
Für Edius gibt es mit K2 auch ein Redaktionssystem<br />
und vom Hersteller selbst passende<br />
Hardware etwa für die Ausgabe am Fernseh-<br />
Kontrollmonitor.<br />
Detailschwächen hat Edius bislang bei einzelnen<br />
Filtern und auch der mitgelieferte Titler<br />
lässt sich nicht präzise genug einstellen.<br />
Zusatz-Filterpakete wie die Boris Effects glei-<br />
chen diesen Nachteil aus. Edius kostet 639<br />
Euro, immer wieder lässt sich aber für 399<br />
Euro ein Crossupgrade erwerben.<br />
Eine Alternative zu Edius ist Premiere Pro für<br />
1010 Euro, das seit Version 5 mehr und mehr<br />
Profis ernst nehmen. Mittlerweile profitiert<br />
Premiere durch die Unterstützung mehrerer<br />
Prozessorkerne und von der Mercury Engine,<br />
die Effekte viel schneller mit CUDA-Unterstützung<br />
berechnet.<br />
An seine Grenzen stößt Video deluxe bei<br />
komplexen, großen Projekten mit zahlreichen<br />
Quellen und vielen Schnitten: Dann, erst<br />
dann, machen sich die fehlenden hierfür idealen,<br />
fortgeschrittenen Funktionen bemerkbar<br />
– etwa wie die Option, Projekte in mehreren<br />
Sequenzen zu schneiden.<br />
Wer sich an Video deluxe gewöhnt hat und<br />
an die Grenzen des Funktionsumfangs stößt,<br />
kann zu Video Pro X aufsteigen. Es enthält für<br />
399 Euro erweiterten Formatsupport (XDCAM,<br />
AVC-Intra, DVCPRO und ProRes), eine primäre<br />
und sekundäre 3-Wege-Farbkorrektur und das<br />
MultiCam-Editing auf bis zu neun Spuren.<br />
Wem Video deluxe zu umständlich ist, sollte<br />
sich alternativ das Avid Studio ansehen. Es<br />
hinterlässt einen sehr aufgeräumten Eindruck.<br />
Leider fehlen dem Studio viele der schönen<br />
Schnitt-Funktionen von Video deluxe, die<br />
wichtigsten Grundfunktionen sind enthalten.<br />
Traumhaft gutes Preis-/Leistungsverhältnis: Mit Magix Video deluxe erhalten selbst anspruchsvolle<br />
Heimanwender ein besonders umfassendes Paket zu einem fairen Preis.<br />
www.pc-magazin.de <strong>PC</strong> <strong>Magazin</strong> 7/2012