Studienanleitung für alle Studiengänge - Fachbereich Physik der ...
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Experimentalphysik und Theoretischer <strong>Physik</strong>, insbeson<strong>der</strong>e wenn berücksichtigt wird, dass einige<br />
Lehrveranstaltungen trotz unterschiedlicher Namen deckungsgleich sind bzw. sein können (Molekül und<br />
Festkörperphysik = Angewandte <strong>Physik</strong> I). Große Unterschiede bestehen jedoch bzgl. des sog. Wahlpflichtprogramms.<br />
Dieses ist in <strong>der</strong> Experimentalphysik und Theoretischen <strong>Physik</strong> sowohl bzgl. des physikalischen als auch<br />
bzgl. des nichtphysikalischen Wahlpflichtfaches sehr frei gestaltbar. Bei <strong>der</strong> Vertiefungsrichtung „Technische<br />
<strong>Physik</strong>“ ist die Wahlmöglichkeit bzgl. des nichtphysikalischen Wahlpflichtfaches auf anwendungsorientierte Fächer<br />
eingeschränkt. Die Hauptprüfungen <strong>für</strong> die Vertiefungsrichtungen Experimentalphysik und Theoretische <strong>Physik</strong><br />
finden in den Fächern „Experimentalphysik“ und „Theoretische <strong>Physik</strong>“ statt. Nebenfachprüfungen erfolgen über die<br />
ausgewählten Gebiete im physikalischen und nichtphysikalischen Wahlpflichtfach. Für die Vertiefungsrichtungen<br />
Technische <strong>Physik</strong> ist neben Theoretischer <strong>Physik</strong> das Fach „Angewandte <strong>Physik</strong>“ Hauptprüfungsfach.<br />
Welche Entscheidungshilfen können <strong>für</strong> die Vertiefungswahl angeboten werden?<br />
Ein großer Unterschied besteht zwischen den Arbeitsweisen und -methoden von Theoretischen <strong>Physik</strong>ern auf <strong>der</strong><br />
einen Seite und Experimental-, Technischen <strong>Physik</strong>ern auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite. Die Form <strong>der</strong> gewünschten späteren<br />
Berufsausübung, die sich erstmals bei <strong>der</strong> Durchführung <strong>der</strong> Diplomarbeit zeigt, unterscheidet sich in <strong>der</strong> Regel so<br />
stark wie das Anfertigen von Theorieübungen (z.B. zur Quantentheorie) und die Durchführung von Versuchen im<br />
Fortgeschrittenenpraktikum. Es dürfte dem Studierenden daher nicht schwer f<strong>alle</strong>n, diese prinzipielle Entscheidung<br />
zu treffen, zumal sie bis zum Beginn <strong>der</strong> Diplomarbeit noch relativ leicht korrigiert werden kann.<br />
Der Unterschied zwischen den Vertiefungsrichtungen Experimental- und Technischer <strong>Physik</strong> ist dagegen viel<br />
geringer, obwohl rein äußerlich zwischen den entsprechenden Studienplänen relativ große Unterschiede (an<strong>der</strong>e<br />
Lehrveranstaltungen, Zusatzleistungen) bestehen, da die Arbeitsmethoden in <strong>alle</strong>n drei Teilgebieten die gleichen<br />
sind. Der Unterschied liegt im Arbeitsgebiet bzw. in <strong>der</strong> Zielrichtung <strong>der</strong> Untersuchungen. Die Entscheidung, die<br />
<strong>der</strong>/die Studierende hier zu treffen hat, ist daher nicht physikalisch-ausbildungstechnischer Natur, son<strong>der</strong>n zielt auf<br />
den gewünschten Grad <strong>der</strong> Spezialisierung bzw. auf die Vorstellungen bzw. Randbedingungen <strong>der</strong> späteren<br />
Berufsausbildung ab. Mit <strong>der</strong> Wahl <strong>der</strong> Vertiefungsrichtung Technische <strong>Physik</strong> dokumentiert <strong>der</strong> Studierende, dass<br />
er an einer späteren Berufsausübung in <strong>der</strong> Industrie/freien Wirtschaft mit den dort üblichen Zielsetzungen<br />
interessiert ist. Ein Experimentalphysiker dürfte dagegen in <strong>der</strong> Regel an Grundlagenphysik bzw. -experimenten, die<br />
er in einem Forschungsinstitut betreibt, stärker interessiert sein. Letzteres bedeutet keinesfalls, dass er <strong>für</strong> den<br />
Einsatz als Industriephysiker weniger geeignet sein muss als <strong>der</strong> Technische <strong>Physik</strong>er. Die primären<br />
Bewerbungschancen in <strong>der</strong> Industrie können jedoch <strong>für</strong> einen Technischen <strong>Physik</strong>er besser sein als <strong>für</strong> einen<br />
Experimentalphysiker mit gleich gutem Zeugnis.<br />
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