Potential der Gemeinwohl-Ökonomie zur Verbesserung der ...
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Anhang<br />
Anhang 4 H: Interview mit Christoph Deinert von „Märkisches Landbrot GmbH“<br />
„Märkisches Landbrot“ ist eine Lieferbäckerei aus dem Raum Berlin, die Brote in<br />
Demeter-Qualität herstellt. Christoph Deinert, <strong>der</strong> seit 1993 im Unternehmen tätig ist,<br />
leitet es seit kurzem zusammen mit dem Eigentümer Joachim Weckmann. Bei<br />
„Märkisches Landbrot“ spielt <strong>der</strong> Ansatz des „Total Quality Environmental<br />
Management“ eine große Rolle. Das Unternehmen glaubt daran, dass die Kunden- und<br />
Mitarbeiterzufriedenheit, <strong>der</strong> gesellschaftliche Nutzen und <strong>der</strong> unternehmerische Erfolg<br />
umso höher sind, je größer die Qualität und Umweltfreundlichkeit <strong>der</strong> Produkte ist.<br />
„Märkisches Landbrot“ beschäftigt 47 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, wobei 44<br />
Prozent <strong>der</strong> geleisteten Arbeitsstunden in Teilzeit vollbracht werden. Das Unternehmen<br />
hat für das Jahr 2011 die erste <strong>Gemeinwohl</strong>-Bilanz erstellt und besitzt drei Sämchen.<br />
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren bei <strong>der</strong> Erstellung <strong>der</strong> <strong>Gemeinwohl</strong>-Bilanz<br />
nur geringfügig integriert, da das Nachhaltigkeitsmanagement ganz oben in <strong>der</strong><br />
Geschäftsleitung angesiedelt ist. Christoph Deinert hat Versorgungs- und<br />
Energietechnik studiert und kann dieses Thema gut bewerten, sodass er als<br />
Nachhaltigkeitsbeauftragter <strong>der</strong> Brotbäckerei auch den kompletten Prozess <strong>der</strong><br />
Ökobilanzierung bearbeitet. Somit kamen die Idee und die Umsetzung von <strong>der</strong><br />
Geschäftsleitung und die Bilanz selbst wurde von Herrn Deinert und einem Mitarbeiter<br />
und einer Mitarbeiterin <strong>der</strong> <strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie durchgearbeitet. Damals war das<br />
Unternehmen in Berlin noch das einzige Pionier-Unternehmen und somit kam es noch<br />
nicht <strong>zur</strong> Zusammenarbeit mit an<strong>der</strong>en, in einer sogenannten Peer-Gruppe. Die<br />
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wurden darüber informiert und bekamen Unterlagen<br />
zum Thema. Langfristig will die Geschäftsleitung die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen<br />
noch wesentlich mehr einbinden.<br />
Aufgrund dieser genauen Aufstellung <strong>der</strong> Daten in den einzelnen Bereichen wurde<br />
offensichtlich, dass es im Unternehmen speziell beim Thema innerbetriebliche<br />
Demokratie und innerbetriebliche Transparenz von strategischen Themen einen<br />
signifikanten Einbruch gibt, wie wahrscheinlich bei vielen inhabergeführten<br />
Unternehmen, glaubt Herr Deinert. Dadurch wurde klar, dass dieses Thema im<br />
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