Potential der Gemeinwohl-Ökonomie zur Verbesserung der ...
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Grundlagen<br />
2.3.6. ANREIZE FÜR INNOVATIONEN IN DER GEMEINWOHL-ÖKONOMIE<br />
Im Rahmen <strong>der</strong> folgenden Ausführungen soll aufgedeckt werden, inwieweit <strong>der</strong><br />
theoretische Anreizrahmen für die Entwicklung von Innovationen in <strong>der</strong> <strong>Gemeinwohl</strong>-<br />
Ökonomie beeinflusst wird.<br />
Bereits in <strong>der</strong> EU-Strategie (2011-14) für die soziale Verantwortung <strong>der</strong> Unternehmen<br />
wird angenommen, dass im „Sinne einer optimierten Schaffung gemeinsamer Werte ..<br />
die Unternehmen ermutigt [werden], ein langfristiges CSR-Konzept einzuführen und<br />
Möglichkeiten <strong>zur</strong> Entwicklung innovativer Produkte, Dienstleistungen und<br />
Geschäftsmodelle auszuloten, die zum Wohlergehen <strong>der</strong> Gesellschaft und <strong>zur</strong> Schaffung<br />
hochwertigerer und produktiverer Arbeitsplätze beitragen.“ 113 Wenn nun bereits die<br />
Einführung verschiedener Maßnahmen im Rahmen <strong>der</strong> sozialen Verantwortung, welche<br />
größtenteils noch freiwillig sind, als Anreiz für Innovationen dienen, lässt sich<br />
vermuten, dass ein allgemeiner Wertewandel in <strong>der</strong> Wirtschaft, wie es die <strong>Gemeinwohl</strong>-<br />
Ökonomie vorsieht, Anreiz für sinnvolle und gemeinnützige Innovationen sein wird.<br />
Da <strong>der</strong> Grundgedanke <strong>der</strong> Wirtschaft verän<strong>der</strong>t wird, bekommen Neuerungen aller Art<br />
einen an<strong>der</strong>en Nutzen und Wichtigkeit zugeschrieben. Innovation, Qualität, Effizienz<br />
und weitere Faktoren spielen schon immer eine große Rolle für den Erfolg eines<br />
Unternehmens, aber <strong>der</strong> wirtschaftliche Erfolg wird letztendlich immer am<br />
Finanzgewinn gemessen. Wenn die Wirtschaft nun so umgestaltet wird, dass <strong>der</strong><br />
finanzielle Gewinn nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium für den<br />
unternehmerischen Erfolg ist, wäre es möglich, dass die Unternehmen sich nur noch auf<br />
die Entwicklung sinnvoller und nutzenbringen<strong>der</strong> Innovationen konzentrieren. Da <strong>der</strong><br />
Zwang zum Wachstum und <strong>zur</strong> Gewinnmaximierung entfällt, wäre es überflüssig<br />
Neuerungen auf den Markt zu bringen, die alleinig zu diesem Zweck entwickelt<br />
wurden. 114 Bislang werden Neuartigkeiten als Mittel <strong>zur</strong> Erlangung von<br />
Wettbewerbsvorteile gesehen. Laut Felber ist „Innovation .. ebenso wenig ein<br />
Selbstzweck wie einseitige Kosteneffizienz; sie sollte einem menschen-, nicht einem<br />
marktgerechten Rhythmus folgen und – zweitens – würdigen Zielen dienen: <strong>der</strong><br />
113 Europäische Kommission (Hg.): Eine neue EU-Strategie (2011-14) für die soziale Verantwortung <strong>der</strong><br />
Unternehmen (CSR). 2011. S. 8.<br />
114 Vgl. Felber, Christian: Die <strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie. a.a.O. S. 60.<br />
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