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Potential der Gemeinwohl-Ökonomie zur Verbesserung der ...

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Grundlagen<br />

Außerdem ist die Würde des einzelnen Menschen nicht mehr komplett gewährleistet<br />

und somit auch nicht seine Freiheit. Diese Werte sind in den ersten zwei Artikeln des<br />

Grundgesetzes zu finden, spielen aber <strong>der</strong>zeit nicht die Hauptrolle in unserer<br />

Gesellschaft. 101 Da laut Felber in <strong>der</strong> Wirtschaft Eigenschaften wie Egoismus,<br />

materielle Erfolgsorientierung und Konkurrenzverhalten selbstverständlich sind, bleibt<br />

es meist nicht aus, dass Personen, die in hierarchisch höheren und machtvolleren<br />

Positionen sitzen an<strong>der</strong>e Personen zu ihren Gunsten einsetzen und ausnutzen. 102 Solange<br />

dieses Verhältnis in <strong>der</strong> Arbeitswelt existiert, ist die Menschenwürde aller nicht<br />

bewahrt. 103 Um dies zu än<strong>der</strong>n, ist die <strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie bestrebt<br />

ungerechtfertigte und verhältnismäßig ungleiche Macht- und Eigentumsverhältnisse<br />

nicht entstehen zu lassen. Dies soll unter an<strong>der</strong>em durch konkrete Maßnahmen <strong>zur</strong><br />

Begrenzung <strong>der</strong> Einkommensungleichheiten geschehen, wie zum Beispiel, dass die<br />

„Spitzeneinkommen .. maximal das Zwanzigfache <strong>der</strong> Mindestlöhne betragen“ 104<br />

dürfen. Des Weiteren ist angedacht Leistungen nach Einsatz und ihrem tatsächlichen<br />

Wert zu bezahlen, also das Kriterium für unterschiedliche Entlohnung soll sein, dass<br />

<strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> „über persönlichen Einsatz, indem [er] beson<strong>der</strong>s hart o<strong>der</strong> länger arbeitet<br />

als an<strong>der</strong>e, eine schwierigere Ausbildung in Kauf o<strong>der</strong> mehr Verantwortung<br />

übernimmt“ 105 höher entlohnt wird. Diese und an<strong>der</strong>e Maßnahmen, die die<br />

<strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie vorschlägt, werden höchstwahrscheinlich viele Gegner und<br />

Kritiker zu wi<strong>der</strong>legen versuchen, aber Christian Felber hat in seiner ausformulierten<br />

Version <strong>der</strong> Theorie <strong>der</strong> <strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie für das Gelingen aller Maßnahmen,<br />

sinnvolle und logische Erklärungen, vorgelegt. Eines <strong>der</strong> häufigsten Einwände ist, dass<br />

Menschen nur dann „Gutes tun, wenn sie sich damit selbst materiell nützen“ 106 , doch<br />

dies würde sich in einem neuen Anreizrahmen schon alleine dadurch verän<strong>der</strong>n, da<br />

nicht mehr <strong>der</strong> meist verdienende hoch angesehen ist, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong>jenige <strong>der</strong><br />

„gesellschaftlich wertvolle Leistungen erbringt und keine Zerstörung anrichtet.“ 107<br />

101 Vgl. Felber, Christian: Die <strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie. S. 23 ff.<br />

102 Vgl. Felber, Christian: Neue Werte für die Wirtschaft. a.a.O. S. 39.<br />

103 Vgl. Felber, Christian: Die <strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie. a.a.O. S. 24 f.<br />

104 Felber, Christian: Neue Werte für die Wirtschaft. a.a.O. S. 285.<br />

105 Ebd. S. 291.<br />

106 Ebd. S. 287.<br />

107 Ebd.<br />

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