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Potential der Gemeinwohl-Ökonomie zur Verbesserung der ...

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Anhang<br />

Anhang 4 C: Interview mit Paul Ettl von „Ettl-Software GmbH“<br />

Paul Ettl gründete 1983 die Firma „Ettl-Software“ in Salzburg. Seitdem ist er<br />

Geschäftsführer <strong>der</strong> Firma. Das Unternehmen entwickelt Individualsoftware und<br />

kaufmännische Software, bietet Internet-Dienstleistungen an und betreibt ein<br />

Seminarzentrum in Linz.<br />

Ettl-Software ist ein Pionier-Unternehmen <strong>der</strong> ersten Stunde. Für das Unternehmen war<br />

es eine logische Konsequenz ihres bisherigen Handelns, <strong>der</strong> <strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie<br />

beizutreten, da man sich bereits viel mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinan<strong>der</strong>gesetzt<br />

hatte. Außerdem meint Paul Ettl, dass mithilfe des Berichtes eine gute<br />

Momentaufnahme des Unternehmens erstellt wird und Lücken für <strong>Verbesserung</strong>en<br />

ersichtlich werden.<br />

Paul Ettl berichtet, dass er 2006 die komplette Hardware, (Server, Bildschirme, etc.)<br />

ausgetauscht hat, was ca. 10 000 Euro kostete. Dieses Handeln wurde bilanztechnisch<br />

positiv bewertet und schmälerte kaum den Gewinn. Ein Jahr später schickte er<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zu Schulungen. Dafür bezahlte er Fahrtkosten,<br />

Unterkunft usw., aber diese sind in <strong>der</strong> Bilanz nicht aktivierbar und werden auch nicht<br />

positiv wi<strong>der</strong>gespiegelt. In diesem Moment wurde ihm klar, wie absurd die Regelungen<br />

<strong>der</strong> Finanzbilanz teilweise sind. Der Ertrag wird minimiert und keiner weiß, dass die<br />

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gut ausgebildet sind. Ab diesem Zeitpunkt war er<br />

darauf bedacht eine Möglichkeit zu finden, bei <strong>der</strong> diese Art <strong>der</strong> Investition auch positiv<br />

anerkennt wird. Er beschäftigte sich anfangs viel mit dem Thema Corporate Social<br />

Responsibility. Als er von <strong>der</strong> <strong>Gemeinwohl</strong>-Ökonomie hörte, entschloss er sich <strong>der</strong><br />

Bewegung beizutreten.<br />

Die <strong>Gemeinwohl</strong>-Bilanz und <strong>der</strong> Bericht von 2011 wurden von Paul Ettl allein erstellt.<br />

Paul Ettl erzählt, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen immer Bescheid gewusst<br />

haben, dass er daran arbeitet. Die Firma hat aller sechs Wochen ein Mitarbeiter/-innen-<br />

Meeting bei dem er jedes Mal den Verlauf <strong>der</strong> Erstellung des Berichtes und <strong>der</strong> Bilanz<br />

vorgestellt und erläutert hat. Außerdem wurde parallel <strong>zur</strong> Erstellung des Berichtes eine<br />

Mitarbeiterbefragung durchgeführt, die ihm dabei half die entsprechenden Indikatoren<br />

<strong>der</strong> Bilanz wahrheitsgetreu zu beschreiben.<br />

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