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Elan 3-2013 - Evangelisch-Lutherische Landeskirche Schaumburg ...

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Reisebericht<br />

Peru <strong>2013</strong> – Eine Reise zum Äquator<br />

Mit Spannung und Neugierde<br />

starten wir<br />

Anfang Juli unsere<br />

Reise in eine andere Welt und Jahreszeit:<br />

Winter in Peru.<br />

Nach 20 Std. erreichen wir Lima, die<br />

Hauptstadt Perus (9 Mio. Einwohner),<br />

wo Slum- und Wellblecharchitektur<br />

auf Paläste der Kolonialzeit<br />

stoßen.<br />

Dort besuchen wir die Töpfer Huasacca.<br />

Die 5 Brüder sind wie viele<br />

Andere aus dem Bergland Ayacucho<br />

in die Elendsgebiete der Stadt geflohen,<br />

als die Guerillagruppe „Sendero<br />

Luminoso“ viele Menschen bedrohte.<br />

Agapito von APTEC PERU fährt uns in<br />

die Borderlines von Lima; Lehmstraßen,<br />

Mauern, Wellblech, Müll und<br />

Schutt prägen das Bild.<br />

Wir treffen die Töpfer, die hier wohnen,<br />

arbeiten, ausstellen und einen<br />

Gemüsegarten haben. Wir werden<br />

begrüßt und herumgeführt. Alles<br />

wird unter einfachsten Bedingungen<br />

von der ganzen Familie in Handarbeit<br />

gefertigt. Stolz zeigen uns die Brüder<br />

ihre großen und kleinen Kunstwerke.<br />

Mit den gegensätzlichsten Eindrücken<br />

der Wüstenstadt Lima fliegen<br />

wir über die Anden nach Arequipa.<br />

Die Landschaft am Colca–Canyon<br />

wird beherscht von den Vulkanen<br />

Misti (5822m), Chachani (6075m)<br />

und Pichu Pichu (5571m). Hier werden<br />

die Berge als Götter verehrt, denen<br />

unter gestapelten Steinen Opfer<br />

(Cocabblätter o.ä.) gebracht werden.<br />

Bei einer Bustour durch den Canyon<br />

erleben wir Wahnsinnsausblicke,<br />

Lamas, Alpakas, heiße Quellen, Kondore<br />

und einen kleinen Geschmack<br />

von Höhenkrankheit. Bei 4.900 m<br />

schwächeln wir etwas und der Kreislauf<br />

spielt verrückt. Das Klima ist anders<br />

als in Lima: tagsüber herrschen<br />

Temperaturen um<br />

20 °C, nachts kann<br />

es -10° C werden.<br />

Unser nächster<br />

Flug bringt uns ins<br />

Hochland nach Juliaca.<br />

Pedro Surca,<br />

wortkarg und düster,<br />

holt uns dort<br />

am Flughafen ab.<br />

Wir fahren in die<br />

Randgebiete: karge<br />

Landschaft, vereinzelt<br />

verlassene<br />

Gebäude. Hier in<br />

der Einöde steigen<br />

wir aus und<br />

wandern über die<br />

Steppe, sehen Felder,<br />

die noch per Hand mit Ochsen<br />

gepflügt werden. Pedros Ziel ist ein<br />

Mann, der Lehm für Ziegel stampft.<br />

Die Ziegel liegen neben einem Brennofen<br />

zum Trocknen. Er erzählt stolz,<br />

dass die Gemeinschaft die fertigen<br />

Ziegel in der Stadt verkauft.<br />

Aus dem Umland kommen Frauen in<br />

Tracht, mit bunten Röcken und hohen<br />

Hüten, die Spindel, das Strickzeug in<br />

der Hand. Sie setzten sich im Kreis<br />

auf den Betonboden des kahlen<br />

Hofes, zeigen uns ihre Alpakawolle,<br />

das Spinnen und Stricken. Der Bazar<br />

wird eröffnet: jede Frau packt bergeweise<br />

Strickwaren aus, pult die alten<br />

Preise herunter, es gibt Gekicher und<br />

Getratsche. Unsere Soles reichen für<br />

einen Alpakaschal.<br />

Mittags kommt eine Frau mit Tragetuch,<br />

aus dem sie einen Tontopf und<br />

mehrere Schalen zaubert. Vor uns<br />

werden Zupa (typ. Gemüsesuppe<br />

mit Quinoa), Brot, Käse, Obst, heißes<br />

Wasser und Teeblätter aufgebaut.<br />

Nach dem Essen fahren wir in einem<br />

Minibus (in den irgendwie wir, unsere<br />

Koffer u. weitere 20 Personen passen)<br />

in die Slums von Juliaca, wo eine<br />

der Frauen wohnt. Vor den Mauern<br />

begrüßt uns die ganze Familie. Im Hof<br />

ist ein Dach für den Herd, hier steht<br />

auch das Fahrzeug der Familie, ein<br />

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