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Contra emag Nr. 07/14

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Das Video scheint alle<br />

Vorwürfe gegen Russland<br />

und die russische Bewegung<br />

in der Ukraine zu belegen:<br />

Ein Mann, der sich als<br />

Oberstleutnant der russischen<br />

Armee ausgibt, spricht in Gorlowka<br />

vor Angehörigen der<br />

dortigen Polizei, kurz nachdem<br />

die Polizeistation von Selbstverteidigungskräften<br />

besetzt<br />

worden war. Außerdem erteilt<br />

der Mann in Tarn-Uniform Befehle<br />

und gibt bekannt, dass<br />

eine neue Polizeiführung eingesetzt<br />

worden sei. Was will<br />

man also noch mehr an Beweisen?<br />

Von Florian Stumfall<br />

Nicht immer gibt der erste<br />

Schein die Wirklichkeit wider. In<br />

dem vorliegenden Fall war es<br />

ein Zeuge der Gegenseite, der<br />

den Schwindel auffliegen ließ.<br />

Alexej Gontscharenko, Mitglied<br />

des Stadtrates von Odessa für<br />

die Klitschko-Partei UDAR, hat<br />

zugegeben, dass das Video gestellt<br />

und von einem Maidan-Aktivisten<br />

namens Alexej<br />

Krawzow gedreht worden war.<br />

Das Video sei gemacht worden,<br />

resümiert Wladimir Karassjow,<br />

der Koordinator der Bewegung<br />

„Russischer Sektor-Ukraine“,<br />

Gontscharenkos Aussage, damit<br />

die Regierung in Kiew es den<br />

Vertretern von EU und NATO als<br />

Beweis dafür vorlegen könne,<br />

dass Russland bereits begonnen<br />

habe, in der Ukraine militärisch<br />

zu intervenieren. „Dieses Video<br />

sollte eine mögliche Aggression<br />

der ukrainischen Armee gegen<br />

das eigene Volk rechtfertigen.“<br />

Gontscharenko bestätigte in<br />

einem Gespräch mit einer russischen<br />

Presse-Agentur, dass jener<br />

Krawzow das Video gedreht<br />

habe. „Ich stand daneben und<br />

sah mit eigenen Augen, wie die<br />

Anhänger der Föderation (in<br />

Kiew) die Polizeizentrale von<br />

Gorlowka unter ihre Kontrolle<br />

brachten. Ich war dort.“ Koordinator<br />

Karassjow betonte zum<br />

wiederholten Male, dass es sich<br />

dabei um eine Provokation gehandelt<br />

habe. „Im Südosten der<br />

Ukraine gibt es keine russischen<br />

Truppen. Keinen einzigen russischen<br />

Soldaten. Alle Demonstranten<br />

sind Bürger der Ukraine<br />

mit ukrainischem Paß, ebenso<br />

wie die Protestierer mit Schusswaffen.<br />

In den südöstlichen Gebieten<br />

der Ukraine gibt es keine<br />

12<br />

Sturmeinheiten der russischen<br />

Armee.“ Auch im Zusammenhang<br />

mit dem Einsatz in Slawjansk<br />

war ein gefälschtes Video<br />

aufgetaucht, das angeblich<br />

Mitarbeiter der russischen Militär-Aufklärung<br />

GRU zeigen sollte.<br />

Bestätigt ist dagegen der geheime<br />

Besuch des CIA-Chefs<br />

Brennan in Kiew. Regierungssprecher<br />

Jay Carney vom Weißen<br />

Haus in Washington hat erklärt:<br />

„Wir können bestätigen,<br />

dass Brennan Kiew besucht<br />

hat.“ Auch ein ranghoher Beamter<br />

der ukrainischen Sicherheitskräfte<br />

hat mitgeteilt, dass<br />

sich Brennan „mit Vertretern<br />

der ukrainischen Militär- und Sicherheitsstrukturen“<br />

getroffen<br />

habe. Wer weiß, vielleicht geht<br />

der Video-Schwindel auf seine<br />

Anregung zurück, als Griff in die<br />

Trick-Kiste der CIA.<br />

Das Video wurde auch von<br />

der ARD-Tagesschau verwendet.<br />

(Link auf unserer Website)

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