Contra emag Nr. 07/14
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Montagsdemonstrationen: Die empörte<br />
Masse geht wieder auf die Straße<br />
Was einst als sozialer<br />
Protest bereits inmitten<br />
Deutschlands stattgefunden,<br />
erlebt nunmehr ein<br />
Comeback: die Montagsdemonstrationen.<br />
Empörte<br />
Massen protestieren gegen<br />
das Establishment, verleihen<br />
ihrer berechtigten Wut Ausdruck.<br />
Plötzlich scheinen<br />
Deutschlands Straßen kurzzeitig<br />
wieder dem Volk zu<br />
gehören, doch zwischen unzufriedenen<br />
Bürgern und politischen<br />
Brandstiftern sorgt<br />
weiterhin mangelnde Kommunikationsfähigkeit<br />
für<br />
konspirative Ängste. Folglich<br />
muss die Frage lauten:<br />
Wacht Deutschland tatsächlich<br />
als Gemeinschaft auf,<br />
oder geht es um persönliche<br />
Interessen des Einzelnen?<br />
Von Joachim Sondern<br />
Zweifelsohne, wer selber von<br />
Ungerechtigkeit betroffen,<br />
möchte primär seinen eigenen<br />
Zustand verbessern, dennoch<br />
dürfen jene Menschen keinesfalls<br />
weitere Probleme ihrer<br />
Mitmenschen ignorieren.<br />
Grundsätzlich scheinen Existenzsorgen<br />
zwar unterschiedlich,<br />
aber der Auslöser hinter allen<br />
Problemen bleibt ein Staatssystem<br />
bestehend aus politischen<br />
Brandstiftern. Demzufolge<br />
können einzig vertrauensvolle<br />
Gemeinschaften Veränderungen<br />
erwirken. Genau daran zerbrachen<br />
frühere Montagsdemonstrationen<br />
oder Protestbewegungen<br />
wie Occupy.<br />
Schönheitskorrekturen<br />
statt Europaprotest –<br />
Deutschlands Alleingang<br />
Bisher verliefen Diskussionen<br />
mit Protestteilnehmern meist<br />
einseitig. Immer wieder ertönte<br />
folgender Satz: „Wir haben Probleme<br />
im eigenen Land, das<br />
Ausland interessiert uns nicht.“<br />
Dazu gesellten sich oftmals Parolen<br />
wie „Die Südländer sind<br />
doch selber Schuld“, „Andere<br />
Länder sollen uns nicht ausbeuten.“<br />
Bravo, Vorurteile soweit<br />
das Auge reicht, fortlaufend<br />
dem irrtümlichen Gedanken erliegend,<br />
lediglich BRD-Bürger<br />
seien fleißig, hoch gebildet. Ja,<br />
Deutschland spielt weltweit den<br />
Zahlmeister, deutsche Bürger<br />
leiden; allerdings aufgrund einer<br />
raffgierigen Hochfinanz, von<br />
welcher alle Völker gleichermaßen<br />
betroffen, denn „deutsches<br />
Geld“ erhielt kein spanischer<br />
sowie griechischer Politiker,<br />
sonder machtbesessene Banken,<br />
gewissenlose Staatsdiener.<br />
Sinnig wären daher kooperative<br />
Europaproteste gegen diese<br />
Haie. Spanier riefen deutsche<br />
Bürger genau dazu auf samt einem<br />
Video. Lediglich eine kleine<br />
Gruppe Deutscher reagierte,<br />
schickte ebenso eine entsprechende<br />
Videobotschaft los. Ansonsten<br />
liebt der Deutsche Michel<br />
eher kleine Schönheitskorrekturen:<br />
„Gerechte Steuerlastverteilung“,<br />
„Weg mit Hartz IV“,<br />
„Geringere Gema-Gebühren“,<br />
„Lebenshaltungskosten müssen<br />
gesenkt, Löhne angehoben werden“.<br />
Irgendwann merken protestierende<br />
Bürger allerdings,<br />
dass ihre Forderungen im Sande<br />
verlaufen, woraufhin der Mob<br />
erneut schweigt. Spaniens Bürger<br />
hingegen demonstrieren<br />
seit 2009 ununterbrochen, bilden<br />
Arbeitsgruppen, entwickeln<br />
neue Konzepte.<br />
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