27.04.2014 Aufrufe

Contra emag Nr. 07/14

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kiew lässt marschieren – Hubschrauber,<br />

Panzer und die Propaganda<br />

Russland hat die Weltgemeinschaft<br />

aufgerufen, von den ukrainischen<br />

Behörden die „Einstellung des Krieges gegen<br />

das eigene Volk zu fordern“ , wie der<br />

russische UNO-Botschafter Vitali Tschurkin<br />

im Sicherheitsrat sagte. „Die Weltgemeinschaft<br />

muss von den Maidan-Günstlingen<br />

fordern, den Krieg gegen das eigene Volk<br />

einzustellen“. Mit der Besetzung des Flughafens<br />

von Kramatorsk durch die ukrainischen<br />

Streitkräfte ist jedoch die Wahrscheinlichkeit<br />

einer friedlichen Einigung<br />

sehr viel geringer geworden.<br />

Von Florian Stumfall<br />

Mit zwei Hubschraubern flogen die Luftlandesoldaten<br />

an und brachten den Flugplatz unter<br />

ihre Kontrolle. In Slawjansk<br />

rückten Panzer<br />

ein. Nach Angaben eines<br />

Vertreters der<br />

Volkswehr gab es bei<br />

der Erstürmung des<br />

Flughafens auf der Seite<br />

der Volkswehrangehörigen<br />

vier Tote und<br />

zwei Verwundete.<br />

Russlands Außenminister<br />

Sergej Lawrow<br />

nannte die Entscheidung<br />

von Interimspräsident Alexander Turtschinow,<br />

die Armee gegen das eigene Volk einzusetzen,<br />

eine äußerst gefährliche Entwicklung. Diejenigen,<br />

die die Machthaber in Kiew zu solchem<br />

Vorgehen ermutigten, müssten die gesamte<br />

Verantwortung dafür tragen, forderte Lawrow.<br />

„Die westlichen Maidan-Sponsoren … sowie<br />

die hinter ihnen stehenden USA sind verpflichtet,<br />

die außer Kontrolle geratenen ‚unter Treuhandschaft<br />

stehenden Personen‘ zu zügeln, sie<br />

zu zwingen, sich von Neonazis und sonstigen Extremisten<br />

zu distanzieren und den Einsatz der<br />

Streitkräfte gegen das ukrainische Volk einzustellen“,<br />

betonte der Minister.<br />

Doch davon ist vorerst keine Rede, im Gegenteil.<br />

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat den<br />

Demonstranten im Osten des Landes mit einer<br />

„Ausrottung“ gedroht. „Sie müssen gewarnt<br />

sein: Wenn sie die Waffen nicht niederlegen,<br />

werden sie vernichtet“, sagte SBU-Vizechef Wassili<br />

Krutow. In Donezk, Charkow, Lugansk und<br />

andere Städten demonstrierten Tausende Menschen<br />

für eine Föderalisierung der Ukraine. Jetzt<br />

hat die Regierung in Kiew einen „Anti-Terror-Einsatz“<br />

befohlen, eine Formulierung mit<br />

der sie die gesamte Bevölkerung der südöstlichen<br />

Ukraine unter Terror-Verdacht stellt.<br />

Eine zweite Front bildet der Propagandakrieg.<br />

Nachdem verschiedene<br />

westliche<br />

Medien wiederholt<br />

mit Bildern russische<br />

Truppenkonzentrationen<br />

beweisen<br />

wollten, die aus<br />

dem August des<br />

vergangenen Jahres<br />

stammen, wurde<br />

jetzt behauptet,<br />

russisches Militär<br />

stehe bereits in der<br />

Ukraine. Doch ein unverdächtiger Zeuge widerlegt<br />

diesen Vorwurf. „In der Region gibt es weder<br />

aktive Kampfhandlungen noch russische<br />

Präsenz“, erklärte Admiral Georgij Alafuzoff,<br />

Chef des militärischen Nachrichtendienstes<br />

Finnlands „Meines Erachtens sind das hauptsächlich<br />

Einwohner der Region, die mit dem jetzigen<br />

Stand der Dinge unzufrieden sind.“<br />

<strong>14</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!