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Contra emag Nr. 07/14

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FDP<br />

Die deutschen Liberalen brauchen offenbar<br />

kein Motto für ihr Wahlprogramm. Das<br />

Ziel der Freidemokraten: "Weniger Bürokratie,<br />

mehr Bürgernähe und mehr Transparenz".<br />

Etwas Verklärung für die Entwicklungen<br />

der letzten Jahrzehnte darf natürlich<br />

nicht fehlen: "Nach dem Fall des Eisernen<br />

Vorhangs ist Europa ein Kontinent der Demokratie<br />

und der Freiheit geworden." Angesichts<br />

der Brüsseler Regulierungswut und<br />

dem Versuch immer mehr Macht in den<br />

Händen der Eurokraten zu konzentrieren,<br />

kann man diese Aussage nur bedingt nachvollziehen.<br />

AfD<br />

Das Europawahlprogramm<br />

der AfD steht unter dem<br />

Motto "Mut zu Deutschland.<br />

Für ein Europa der Vielfalt".<br />

Im Gegensatz zur FDP lehnt<br />

die AfD einen europäischen<br />

Bundesstaat ab. Wie die CDU<br />

steht sie für das "christliche<br />

Abendland" ein. Weiters<br />

heißt es darin: "Um Europa<br />

wieder eine gedeihliche Zukunft<br />

zu geben, tritt die AfD<br />

für eine Europäische Union<br />

ein, die auf Subsidiarität statt<br />

auf Zentralismus und auf<br />

Wettbewerb statt Gleichmacherei<br />

und Harmonisierung<br />

setzt. Die AfD bestehtauf der<br />

Eigenverantwortung der Mitgliedsstaaten<br />

für ihre jeweilige<br />

Wirtschafts- und Fiskalpolitik."<br />

Selbstverständlich<br />

schließt dies die Ablehnung<br />

von Eurobonds, ESM, EZB<br />

und Bankenunion mit ein.<br />

War zwischenzeitlich nicht<br />

mehr von einer Auflösung<br />

der Währungsunion die<br />

Sehr positiv klingt auch diese Forderung:<br />

"Wir wollen ein Europa der Bürgerrechte,<br />

das Toleranz, Privatsphäre – ob digital oder<br />

analog – und persönliche Verantwortung respektiert<br />

und schützt." Zumindest im Kampf<br />

gegen die Vorratsdatenspeicherung war die<br />

FDP durchaus glaubwürdig. Der Ruf nach<br />

"mehr Marktwirtschaft" hingegen geht mit<br />

der Sorge um weitere Liberalisierungen der<br />

Finanzmärkte einher. In Sachen Zukunft der<br />

EU findet sich dafür eine klare Aussage:<br />

"Wir sind davon überzeugt, dass Europa<br />

langfristig auf der Grundlage einer gemeinsamen<br />

Verfassung ein föderaler Bundesstaat<br />

werden sollte."<br />

Kleinparteien<br />

Rede, so tritt diese Forderung<br />

im Wahlprogramm wieder<br />

auf. So heißt es darin:<br />

"Die AfD fordert eine Auflösung,<br />

zumindest aber eine<br />

vollständige währungspolitische<br />

Neuordnung des Euro-<br />

Währungsgebietes." Weiters<br />

fordert die Alternative für<br />

Deutschland eine Zerschlagung<br />

der Großbanken nach<br />

schwedischem Vorbild und<br />

eine Mindest-Eigenkapitalquote<br />

von 25 Prozent für die<br />

"Schattenbanken".<br />

In unserer nächsten Ausgabe werden wir Ihnen die 18 Kleinparteien vorstellen, welche ebenfalls<br />

zur Europawahl zugelassen wurden. Wir hoffen, Ihnen im Falle der Unentschlossenheit ein<br />

wenig bei der Auswahl helfen zu können.<br />

Gerade durch den Fall der Prozenthürde besteht nun auch für die Kleinparteien die Möglichkeit,<br />

einen der 96 Sitze für Deutschland im Europäischen Parlament zu ergattern. Somit gehen<br />

deutlich weniger Stimmen verloren, als es bislang der Fall war. Wer den „Etablierten Parteien“<br />

einen Denkzettel verpassen möchte, kann dies nun eher erreichen.<br />

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