Contra emag Nr. 07/14
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Staatshaftungen: Österreich schadet<br />
sich mit Russland-Sanktionen selbst<br />
Ö<br />
sterreichische Unternehmen,<br />
vor allem<br />
Banken, sind in der Ukraine<br />
und in Russland sehr aktiv.<br />
Sollte das Geplänkel mit<br />
den Sanktionen so weitergehen,<br />
könnte die Republik<br />
via Österreichischer Kontrollbank<br />
mit mehreren Milliarden<br />
Euro für die Ausfälle<br />
haften.<br />
Von Marco Maier<br />
Die Kontrollbank wickelt<br />
die Haftungen für die Republik<br />
Österreich ab. Österreichische<br />
Firmen können sich<br />
über das Institut bei Auslandsgeschäften<br />
absichern.<br />
Rudolf Scholten, Generaldirektor<br />
der Kontrollbank, Mitglied<br />
des Exekutivkomites der<br />
Bilderberg-Konfernz und ehemaliger<br />
SPÖ-Bundesminister<br />
erklärte im März, dass sein<br />
Institut für Geschäfte in Russland<br />
und der Ukraine insgesamt<br />
Haftungen in Höhe von<br />
4 Milliarden Euro eingegangen<br />
ist. Rund 1,9 Milliarden<br />
Euro davon laufen auf die<br />
Raiffeisen Bank International<br />
(RBI) und die Bank Austria.<br />
Sollte sich Österreich von<br />
der EU zu weiteren Sanktionen<br />
gegen Russland verleiten<br />
lassen und die Lage in der<br />
Ukraine endgültig eskalieren,<br />
kommt die Republik zum finanziellen<br />
Handkuss. Zumindest<br />
dann, wenn die Gegenmaßnahmen<br />
Russlands in einer<br />
Konfiszierung ausländischer<br />
Banken mündet, wären<br />
dies bei den beiden Finanzinstituten<br />
schon einmal knapp<br />
1 Milliarde Euro, für die dann<br />
der Steuerzahler aufkommen<br />
darf.<br />
Die Ukraine hatte ja schon<br />
nach der Krim-Übernahme<br />
Russlands allen Banken damit<br />
gedroht, allen Banken die auf<br />
der Krim weiter Geschäfte<br />
machen die Lizenz zu entziehen.<br />
Nach Angaben der österreichischen<br />
Tageszeitung<br />
"Die Presse" mussten dann<br />
Raiffeisen (32 Filialen) und<br />
Bank Austria (20 Filialen) ihre<br />
Geschäfte auf der Halbinsel<br />
einstellen. Wie die ausstehenden<br />
120 Millionen Euro<br />
an Krediten dort eingefordert<br />
werden sollen, die allein<br />
Raiffeisen noch ausstehen<br />
hat, steht jedoch in den Sternen.<br />
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