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zum Download - Linksfraktion Düsseldorf

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Ausgaben. Dies führt im Regelfall zu emotional bestimmten Entscheidungen, die zudem noch von Lobbyisten<br />

beeinflusst sind. Auswirkungen ergeben sich auch auf die Haushaltskontrolle. Diese Entwicklung hat ihre<br />

Ursache u. a. in dem hohen Grad der Verrechtlichung kommunaler Entscheidungsprozesse, einschließlich der<br />

Aufgabenwahrnehmung.<br />

Zu benennen ist hier aber auch das „Auseinanderfallen“ von Aufgabenwahrnehmung und Aufgabenfinanzierung<br />

(Verstoß gegen den Grundsatz der Konnexität). Dabei ist unumstritten, dass die Finanzausgleichszahlungen<br />

des Landes zu gering bemessen sind und die eigenen kommunalen Steuereinnahmen nicht ausreichen, um alle<br />

Aufgaben angemessen zu erledigen.<br />

3. Endogene (innerlich entstandene) Faktoren kommunalen Handelns:<br />

An kommunalen Entscheidungsprozessen (und der Aufgabenwahrnehmung) sind eine Vielzahl verschiedener<br />

Akteure beteiligt, die zudem unterschiedliche Auffassungen vertreten und somit verschiedene Lösungsansätze<br />

verfolgen.<br />

Des Weiteren stehen die Organe der Kommunen (Bürgermeister und Stadtrat) in der kommunalen Praxis im<br />

Wettbewerb. Die trifft auch auf die Parteien und Wählergruppen im Rat zu. Diese Wettbewerbssituation erzeugt<br />

„Reibungsverluste“. Im Rahmen der Kompromissfindung setzt sich nicht der effizienteste Lösungsansatz durch,<br />

sondern der mehrheitsfähige.<br />

Zu bedenken ist auch, dass jede anstehende kommunale Entscheidung auch eine Historie hat (Erblast). Kommunale<br />

Entscheidungen haben somit keinen Nullpunkt wie er etwa im Bereich des wirtschaftlichen Handelns<br />

vorzufinden ist.<br />

3. - Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse<br />

1. Die bundesdeutsche Finanzverfassung hat deutliche strukturelle Schwächen, die sich bei den Kommunen<br />

kumulieren. Tendenziell sinkt der kommunale Anteil am Gesamtsteueraufkommen. Gleichzeitig steigen die<br />

kommunalen Aufwendungen; insbesondere im Bereich der Leistungsgesetze und den Kommunen werden<br />

zusätzliche Aufgaben ohne vollständige Kostenerstattung übertragen. In der Folge steigen die unmittelbaren<br />

und mittelbaren kommunalen Defizite.<br />

2. Auf Grundlage der Neudefinition des Aufgabenkatalogs der einzelnen föderalen Ebenen muss es zu einer<br />

aufgabengerechten Verteilung der Staatseinnahmen kommen. Eine weitere Senkung der öffentlichen Ausgaben<br />

unter der Maßgabe der Niveausicherung des Sozialstaates und der technischen Infrastruktur ist nur<br />

noch bedingt möglich.<br />

3. Grundsätzlich sind die Bundesländer für die (angemessene) Finanzausstattung der Kommunen verantwortlich.<br />

4. Das von der Landesregierung NRW erlassene Gesetz zur Unterstützung der kommunalen Haushaltskonsolidierung<br />

im Rahmen der Stärkung des Paketes Stadtfinanzen (Stärkungspaktgesetz) ist mit Skepsis zu<br />

betrachten. Aus diesem Gesetz resultiert 2014 eine zusätzliche Belastung von rund 27 Mio. Euro, die in<br />

der Haushaltsplanung der Stadt noch nicht berücksichtigt wurde.<br />

5. Der Stadthaushalt von <strong>Düsseldorf</strong> ist seit Jahren ausgeglichen. Der Preis hierfür ist aus Sicht der Bürgerinnen<br />

und Bürger sehr hoch.<br />

6. Der Haushalt 2013 der Stadt <strong>Düsseldorf</strong> weist zwar ein Defizit von rund 43 Mio. Euro aus, dieser Fehlbetrag<br />

kann jedoch durch die Inanspruchnahme der Ausgleichsrücklage gedeckt werden. Für 2014 wird mit<br />

einem Überschuss von 0,4 Mio. Euro gerechnet. Die Überschüsse erhöhen sich auf 23,7 Mio. Euro (2015)<br />

und auf 74,8 Mio. Euro (2017).<br />

7. Ein wichtiges Bewertungskriterium für die dauernde Leistungsfähigkeit einer Kommune ist die Entwicklung<br />

der Ausgleichsrücklage. Entgegen der allgemeinen Entwicklung ist die Stadt <strong>Düsseldorf</strong> noch in der Lage,<br />

eine Ausgleichsrücklage bilanzseitig darzustellen.<br />

8. Die Ausgleichsrücklage beträgt im Jahr 2013 noch 210,8 Mio. Euro. Sie soll im Jahr 2017 auf 354,4 Mio.<br />

Euro steigen.<br />

9. Die Stadt <strong>Düsseldorf</strong> hat ein überproportionales eigenes Steueraufkommen. Rund 60 % aller Einnahmen<br />

sind eigene Steuereinnahmen. Im bundesdeutschen Durchschnitt sind nur rund 36 % der Gesamteinnahmen<br />

der Kommunen Einnahmen aus eigenen Steuern.<br />

26<br />

10. Die Stadt verfügt über Gestaltungspotenziale bei der Gewerbesteuer. Auch wenn das Aufkommen der

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