Wahlkampf-Strategien 2013 – Das Hochamt der Demokratie
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82 Persönlichkeitsdifferenzen zwischen den Entschei<strong>der</strong>typen. So neigten etwa die<br />
involvierten Frühentschei<strong>der</strong> auch abseits <strong>der</strong> Politik zu schnelleren Entscheidungen,<br />
waren weniger unsicher und neugieriger als die an<strong>der</strong>en Wählergruppen.<br />
Auch in ihrem Kommunikations- und Informationsverhalten unterschieden sich<br />
die Wähler erheblich, allerdings war dafür nicht entscheidend, ob sie Früh- o<strong>der</strong><br />
Spätentschei<strong>der</strong> waren - entscheidend war vielmehr ihr politisches Involvement.<br />
Involvierte Bürger nutzten mehr und informationsreichere Medien als uninvolvierte<br />
Wähler. Sie waren eher an Informationen über politische Inhalte und Koalitionen<br />
interessiert und verfolgten Medienberichte aufmerksamer als uninvolvierte Wähler.<br />
Involvierte Spätentschei<strong>der</strong> diskutierten darüber hinaus beson<strong>der</strong>s intensiv mit<br />
an<strong>der</strong>en Menschen und gegen Ende des <strong>Wahlkampf</strong>s stark an Umfrageergebnissen<br />
und Kandidaten interessiert. Viele involvierte Spätentschei<strong>der</strong> waren ganz offenbar<br />
taktische Wähler, die eine bestimmte Koalition unterstützen wollten. Dagegen nutzten<br />
viele uninvolvierte Spätentschei<strong>der</strong> dagegen gar keine tagesaktuellen Medien<br />
und erhielten ihre Informationen eher aus Boulevardmedien, privaten TV-Nachrichten<br />
und persönlichen Gesprächen. Die Unsicherheit über die eigene Wahlabsicht<br />
führte in dieser Gruppe also kaum dazu, dass sie sich intensiver mit<br />
politischen Inhalten auseinan<strong>der</strong>setzten. Ihre Wahlentscheidung trafen sie also<br />
ganz offenbar auf einer eher schmalen Informationsbasis und bezogen sich in ihrer<br />
Meinungsbildung stärker auf die Kandidaten und die Frage bezog, wer die Wahl<br />
gewinnen würde.<br />
An<strong>der</strong>s als oftmals angenommen, konnten sich viele Wähler bis zuletzt die Wähler<br />
unterschiedlicher Parteien vorstellen: Selbst in den letzten Tagen vor <strong>der</strong> Wahl<br />
konnten sich fast zwei Drittel <strong>der</strong> Bürger die Wahl von zwei o<strong>der</strong> mehr verschiedenen<br />
Parteien vorstellen. Dabei zogen etwa ein Fünftel bis ein Viertel <strong>der</strong> Frühentschei<strong>der</strong>,<br />
knapp zwei Fünftel <strong>der</strong> involvierten und knapp die Hälfte <strong>der</strong><br />
uninvolvierten Spätentschei<strong>der</strong> Parteien unterschiedlicher politischer Lager in<br />
Betracht. Die Annahme, dass die Wahlentscheidungen <strong>der</strong> Spätentschei<strong>der</strong> von