Verdeckte PR in Wikipedia - Otto Brenner Shop
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FAZIT<br />
8. Fazit<br />
Als Fazit lässt sich festhalten: <strong>PR</strong> und Manipulation<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>Wikipedia</strong> allgegenwärtig.<br />
Nicht nur Unternehmen, sondern auch Verbände,<br />
Parteien und E<strong>in</strong>zelpersonen versuchen auf<br />
die verschiedensten Arten und Wege, ihr Bild<br />
<strong>in</strong> der Öffentlichkeit durch E<strong>in</strong>greifen <strong>in</strong> die Artikel<br />
der Onl<strong>in</strong>e-Enzyklopädie zu schönen.<br />
Dabei besteht ke<strong>in</strong>e thematische E<strong>in</strong>schränkung.<br />
E<strong>in</strong>flussnahmeversuche fangen beim<br />
Thema Atomkraft an, betreffen die Geschichte<br />
von Unternehmen, politische Streitfragen, Verfehlungen<br />
von E<strong>in</strong>zelpersonen und hören bei<br />
der Pharmabranche nicht auf. Seien es Großkonzerne,<br />
Scientology-Mitglieder oder der Fall<br />
der <strong>PR</strong>-Firma Bell Pott<strong>in</strong>ger (siehe Kasten <strong>in</strong><br />
Abschnitt 3.4, S. 27) – an vielen Stellen wird<br />
versucht, D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong>s rechte Licht zu rücken. Die<br />
Fälle, <strong>in</strong> denen <strong>PR</strong>, die <strong>in</strong> <strong>Wikipedia</strong> e<strong>in</strong>gebaut<br />
wurde, ans Tageslicht kam, s<strong>in</strong>d womöglich nur<br />
die Spitze des Eisberges; die Dunkelziffer lässt<br />
sich nicht ermitteln.<br />
Der Vere<strong>in</strong> Wikimedia Deutschland geht<br />
das Thema nur zögerlich mit e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Projekt<br />
an, welches Paid Edit<strong>in</strong>g (siehe auch Abschnitt<br />
5.2) nicht an sich <strong>in</strong> Frage stellt, sondern<br />
nur solches, das gegen <strong>Wikipedia</strong>-Regeln<br />
verstößt. Doch die <strong>in</strong>haltliche Qualität und<br />
Richtigkeit von <strong>Wikipedia</strong> ist wichtig, wenn <strong>Wikipedia</strong><br />
Weltkulturerbe werden möchte.<br />
Die <strong>Wikipedia</strong>-Community vermag des Problems<br />
nicht selbst Herr zu werden. Unternehmen,<br />
Verbände und Parteiapparate s<strong>in</strong>d personell<br />
zu gut bestückt und f<strong>in</strong>anziell zu gut aufgestellt,<br />
als dass die <strong>Wikipedia</strong>-Community mit<br />
ihren Freiwilligen gegen die zahlreichen Manipulationsversuche<br />
ankommen könnte. Zu groß<br />
ist die Zahl der Unternehmenspressestellen<br />
und <strong>PR</strong>-Agenturen, zu kle<strong>in</strong> der harte Kern der<br />
<strong>Wikipedia</strong>-Community. E<strong>in</strong> Umdenken ist hier<br />
<strong>in</strong> verschiedener H<strong>in</strong>sicht gefragt: Zum e<strong>in</strong>en<br />
müssen die Konsumenten von <strong>Wikipedia</strong> sich<br />
bewusst machen, dass sie e<strong>in</strong> Medium konsumieren,<br />
an dem jedermann Inhalte verändern<br />
kann – sei es e<strong>in</strong>e altruistische Privatperson,<br />
der die Bildung breiter Massen am Herzen<br />
liegt, oder der Sp<strong>in</strong>-Doktor e<strong>in</strong>es zahlungskräftigen<br />
Auftraggebers aus der freien Wirtschaft.<br />
Aber auch der Vere<strong>in</strong> Wikimedia Deutschland<br />
ist zum Handeln aufgerufen. Was er tun könnte,<br />
wird im nächsten Kapitel dargelegt.<br />
Nur die Spitze des<br />
Eisbergs?<br />
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