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Green Controlling: ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur ...

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Energie oder den Umweltschutz. Kalkulatorische Umweltkosten, worunter z.B. die Kosten<br />

für nicht geleisteten Umweltschutz oder der Umweltbelastung fallen, lassen sich<br />

nicht den Systemen entnehmen und sind nur unter Aufwand zu ermitteln. Um Informationen<br />

zu diesen Kosten zu generieren, eignen sich u.a. grüne Verrechnungspreise<br />

oder <strong>ein</strong> interner Handel mit Emissionszertifikaten. Für die Kostenstellenrechnung ist<br />

es ggf. notwendig, umweltbezogene Kostenstellen im Unternehmen anzulegen, die <strong>zur</strong><br />

Verrechnung der Umweltkostenarten dienen. Anschließend sollten im Rahmen der<br />

Kostenrechnung ökologische Kostenträger für die Kostenträgerrechnung gebildet werden,<br />

sodass Transparenz über die Kosten von ökologischen Produkten oder Projekten<br />

geschaffen werden kann. Anhand der Ergebnisse der ökologischen Kostenrechnung<br />

können operative und strategische Entscheidungen <strong>zur</strong> nachhaltigen Unternehmensführung<br />

getroffen werden. 88<br />

Im Rahmen der Kostenrechnung gibt es noch weitere Möglichkeiten, ökologische Aspekte<br />

zu berücksichtigen. Somit gibt es bspw. die Flusskostenrechnung, die Aussagen<br />

<strong>zur</strong> Ressourceneffizienz geben kann. Darüberhinaus lassen sich auch die Prozesskostenrechnung<br />

und das Target Costing um ökologische Aspekte erweitern. Im Folgenden<br />

werden diese Instrumente der Kostenrechnung vorgestellt.<br />

Ökologische Prozesskostenrechnung<br />

Die Prozesskostenrechnung, auch unter <strong>dem</strong> Begriff Activity-Based Costing bekannt,<br />

ist <strong>ein</strong> Kostenrechnungsansatz, der versucht, die Gem<strong>ein</strong>kosten des Unternehmens<br />

<strong>auf</strong> der Basis von Aktivitäten bzw. Prozessen des Unternehmens bei der Produktkalkulation<br />

zu berücksichtigen. Das Ziel der Prozesskostenrechnung besteht darin, Transparenz<br />

über die Kosten in den indirekten Leistungsbereichen zu schaffen, in<strong>dem</strong> Kostentreiber<br />

durch Tätigkeitsanalysen und Leistungsmessungen identifiziert werden. 89<br />

Bei der Integration ökologischer Aspekte in die Prozesskostenrechnung werden die<br />

Umweltkosten, die im Rahmen der Kostenartenrechnung ermittelt wurden, den betrieblichen<br />

Haupt- und Teilprozessen zugeordnet, sodass die Kostentreiber für Umweltkosten<br />

festgestellt werden können. 90<br />

Die umweltorientierte Prozesskostenrechnung deckt somit <strong>ein</strong>erseits <strong>auf</strong>, welche Geschäftsprozesse<br />

Umweltkosten verursachen, weshalb die Prozesskostenrechnung<br />

stark handlungsorientiert ist. Andererseits ist die Einführung der Prozesskostenrechnung<br />

mit <strong>ein</strong>em hohen Aufwand verbunden und die Erfassung und Zuordnung der<br />

Umweltkosten zu bestimmten Prozessen stellt sich häufig als problematisch dar, weshalb<br />

die Prozesskostenrechnung <strong>zur</strong> all<strong>ein</strong>igen Verfolgung der Umweltkosten nur bedingt<br />

geeignet ist. 91<br />

88 Vgl. Internationaler Controller Ver<strong>ein</strong> e.V., <strong>Green</strong> <strong>Controlling</strong>, 2011, S. 21f.<br />

89 Vgl. Preißler, P.R., Kosten- und Leistungsrechnung, 2005, S. 183f.<br />

90 Vgl. Müller, A., Rechnungswesen, 2010, S. 126.<br />

91 Vgl. Burschel, C., Losen, D., Wiendl, A., Betriebswirtschaftslehre, 2004, S. 482.<br />

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