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Green Controlling: ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur ...

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In der Unternehmenspraxis werden jedoch kaum Sozialbilanzen erstellt, da es <strong>ein</strong>erseits<br />

k<strong>ein</strong>e gesetzlichen Vorgaben gibt und die Daten darüberhinaus größtenteils von<br />

der Finanzbuchhaltung der Unternehmen stammen. 131<br />

Sozialindikatoren oder Sozialindikatorensysteme sollen die unternehmerische Leistung<br />

in Bezug <strong>auf</strong> den Umgang mit sozialen Themen darstellen. Sozialindikatoren lassen<br />

sich in quantitative und qualitative Indikatoren unterteilen, wobei <strong>ein</strong>e Kombination beider<br />

sich am besten <strong>zur</strong> Leistungsbeurteilung eignet. Die „Global Reporting Initiative“<br />

(GRI), die sich für die Verbreitung und Standardisierung der Nachhaltigkeitsberichterstattung<br />

<strong>ein</strong>setzt, hat bereits, neben den Indikatoren der anderen beiden Nachhaltigkeitsdimensionen,<br />

auch <strong>ein</strong>ige Sozialindikatoren entwickelt. Diese behandeln die<br />

Themen Produktverantwortung, Arbeitspraktiken und menschenwürdige Beschäftigung<br />

sowie Menschenrechte und Gesellschaft. 132<br />

Um alle Dimensionen der Nachhaltigkeit in <strong>ein</strong>em Instrument des <strong>Controlling</strong> zu ver<strong>ein</strong>en,<br />

eignet sich vor allem die Balanced Scorecard im Sinne <strong>ein</strong>er ganzheitlichen<br />

Sustainability Balanced Scorecard. Wie in Kapitel 3.3.2 bereits dargestellt wurde, lässt<br />

sich die Balanced Scorecard um ökologische Aspekte erweitern. Dies ist ebenso für<br />

soziale Aspekte möglich. Für Unternehmen, die den Dimensionen Ökologie und Soziales<br />

<strong>ein</strong>e hohe Bedeutung zuschreiben, ist es empfehlenswert, <strong>ein</strong>e fünfte Perspektive<br />

in die Balanced Scorecard zu integrieren, die nur diese beiden Dimensionen der Nachhaltigkeit<br />

betrachtet. Unternehmen, bei denen diese beiden Dimensionen der Nachhaltigkeit<br />

nur <strong>ein</strong>e untergeordnete Rolle spielen, haben die Möglichkeit, ökologische und<br />

soziale Aspekte in die bereits bestehenden Perspektiven der Balanced Scorecard zu<br />

integrieren. Darüber hinaus ist <strong>ein</strong>e Kombination dieser beiden Varianten möglich, in<strong>dem</strong><br />

ökologische und soziale Ziele in die bestehenden Perspektiven integriert werden<br />

und zusätzlich <strong>ein</strong>e Gesellschaftsperspektive geschaffen wird. 133<br />

4.6 Handlungsempfehlungen für Unternehmen<br />

Die Ausführungen dieser Arbeit zeigen, dass die ökologische Dimension der Nachhaltigkeit<br />

in der Gesellschaft, aber auch bei Unternehmen, <strong>ein</strong>en hohen Stellenwert <strong>ein</strong>nimmt<br />

und auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.<br />

Dies bedeutet für Unternehmen, dass sie sich rechtzeitig mit diesem Thema aus<strong>ein</strong>andersetzen<br />

sollten, denn nur durch <strong>ein</strong>e frühzeitige Berücksichtigung ökologischer Aspekte<br />

bei der Unternehmenssteuerung können Erfolgspotenziale generiert und genutzt<br />

werden. 134<br />

Zunächst sollten sich die Unternehmen daher im Klaren s<strong>ein</strong>, welche Nachhaltigkeitsstrategie<br />

sie zukünftig verfolgen wollen. Gerade kapitalmarktorientierte oder sehr große<br />

Unternehmen, die <strong>ein</strong>em großen Öffentlichkeitsdruck ausgesetzt und auch von den<br />

gesetzlichen Forderungen bezüglich ökologischer Nachhaltigkeit betroffen sind, sollten<br />

möglichst frühzeitig <strong>ein</strong>e „ganzheitlich grüne Strategie“ verfolgen und alle Maßnahmen<br />

131 Vgl. Müller, A., Rechnungswesen, S. 2010, 111ff.<br />

132 Vgl. Müller, A., Nachhaltigkeits-<strong>Controlling</strong>, 2011, S. 108ff. Siehe Anhang 10<br />

133 Vgl. Waniczek, M., Werderits, E., Sustainability Balanced Scorecard, 2006, S. 70ff.<br />

134 Vgl. Müller, A., Rechnungswesen, 2010, S. 1ff.<br />

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