Eine Reise in die Welt des Lichts - Photonik Forschung Deutschland
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LICHTSPIELE<br />
■<br />
dr<strong>in</strong>gt und den dunklen Raum auf dem Weg e<strong>in</strong>er geraden L<strong>in</strong>ie durcheilt. Vielleicht haben kle<strong>in</strong>e<br />
Staubteilchen dafür gesorgt, dass <strong>die</strong> Spur <strong>des</strong> Lichtes als funkelnder Strahl sichtbar wurde.<br />
Diesem <strong>Lichts</strong>trahl sollte e<strong>in</strong>e außerordentlichen Karriere für das Verständnis <strong>des</strong> Lichtes und <strong>des</strong>sen<br />
wissenschaftliche Erfassung beschieden se<strong>in</strong>. Die helligkeitsstiftende Ersche<strong>in</strong>ung <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong>, der auf<br />
den ersten Blick weder Strahlförmigkeit noch Geradl<strong>in</strong>igkeit anhaftet, wird auf <strong>die</strong>se Weise mit Konzepten<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht, <strong>die</strong> im Bereich der Geometrie <strong>die</strong> Grundlagen e<strong>in</strong>er der ersten formalen<br />
Theorien <strong>in</strong> der Geschichte der Wissenschaften darstellen.<br />
Um Missverständnissen vorzubeugen: Licht besteht nicht aus Punkten und Strahlen.<br />
Aber es verhält sich <strong>in</strong> zahlreichen Situationen so, dass es mit Hilfe von Punkten und Strahlen beschrieben<br />
werden kann.<br />
Von der Mächtigkeit der geometrischen Beschreibung <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> überzeugt man sich, wenn es darum<br />
geht, das Verhalten <strong>des</strong> Lichtes <strong>in</strong> gegebenen Situationen vorherzusagen und zu erklären. Um <strong>die</strong><br />
spielerische Schaffung möglichst vieler solcher Situationen geht es im Folgenden.<br />
Wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten<br />
Alle Schatten erzählen vom Licht. Schatten s<strong>in</strong>d von<br />
lichtundurchdr<strong>in</strong>glichen Gegenständen <strong>in</strong>s Licht gerissene<br />
Löcher, durch <strong>die</strong> „<strong>die</strong> Körper ihre Form offenbaren.“<br />
(Leonardo da V<strong>in</strong>ci). Von e<strong>in</strong>em Bettlaken bliebe<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitlich gefärbte Fläche, wenn es ke<strong>in</strong>en Schatten<br />
aufwiese. Maler haben schon früh verstanden, <strong>die</strong><br />
Räumlichkeit ihrer Gegenstände durch geeignete Schattierungen<br />
zu gestalten. Mehr noch: Indem Schatten<br />
den Umriss von Gegenständen auf e<strong>in</strong>er Wand abzubilden<br />
vermögen, wird dem Schatten sogar<br />
<strong>die</strong> Rolle <strong>des</strong> Ursprungs der Malerei<br />
zugeschrieben. Der Schatten e<strong>in</strong>es<br />
rechteckigen Gegenstan<strong>des</strong> sieht aus<br />
wie e<strong>in</strong> Rechteck, der Schatten e<strong>in</strong>es<br />
menschlichen Kopfes sieht aus wie der<br />
Umriss z. B. das Profil <strong>des</strong> Kopfes.<br />
Der Schatten offenbart <strong>die</strong> Struktur e<strong>in</strong>er<br />
Oberfläche<br />
Die Entfernung zwischen Lichtquelle, Schattengeber und Wand, <strong>die</strong><br />
Größe <strong>des</strong> Schattengebers und <strong>des</strong> Schattens werden zu geometrischen<br />
Größen, mit denen man <strong>die</strong> jeweils fehlenden Größen auf der Grundlage<br />
der Gesetze der Geometrie konstruieren oder berechnen kann. Zieht<br />
man Geraden von der Lichtquelle ausgehend über <strong>die</strong> Ränder <strong>des</strong><br />
Schattengebers bis zur Wand, so begrenzt das durch <strong>die</strong> Schnittpunkte<br />
mit der Wand umrissene Gebiet den dazu gehörigen Schatten.<br />
Geworfene und aufgefangene<br />
Schatten<br />
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