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Eine Reise in die Welt des Lichts - Photonik Forschung Deutschland

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LICHTSPIELE<br />

■<br />

Wenn das Licht <strong>in</strong> Farben bricht<br />

Blickt man an e<strong>in</strong>em sonnigen Tag durch e<strong>in</strong> Glas mit Wasser, so kann man neben zahlreichen Spiegelungen<br />

und Verzerrungen auch Regenbogenfarben erkennen, <strong>die</strong> durch <strong>die</strong> Begegnung von Licht<br />

und Wasser bzw. Licht und Glas entstehen. Wie können aus weißem Licht Farbersche<strong>in</strong>ungen hervorgehen?<br />

Diese Frage stellte sich bereits Isaac Newton, als er e<strong>in</strong>en Strahl <strong>des</strong> Sonnenlichtes durch e<strong>in</strong> Prisma<br />

gehen ließ und dadurch <strong>die</strong>se Farbersche<strong>in</strong>ungen hervorrief. Newton gab <strong>die</strong> für <strong>die</strong> damalige Zeit<br />

revolutionäre Antwort, dass das weiße Licht aus e<strong>in</strong>er<br />

Mischung farbigen <strong>Lichts</strong> besteht. Demnach wird beim<br />

Durchgang durch das Glasprisma das Licht gebrochen<br />

und zwar für jede Farbe unterschiedlich stark. Dadurch<br />

kommt es zu e<strong>in</strong>er Zerlegung <strong>des</strong> weißen Lichtes <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />

ganzes Farbspektrum. Newton zeigte, dass sich das<br />

farblich zerlegte Licht wieder zu weißem Licht zusammensetzen<br />

ließ, wenn er es mit Hilfe e<strong>in</strong>er L<strong>in</strong>se bündelte.<br />

Wir merken auch heute noch etwas von der Zumutung,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong> Zeitgenossen Newton angesichts <strong>die</strong>ser Deutung<br />

der Farben empfanden: Es fällt nach wie vor schwer, das als e<strong>in</strong>fach und re<strong>in</strong> empfundene weiße<br />

Licht als e<strong>in</strong> Mischung aller Farben zu begreifen.<br />

Johann Wolfgang von Goethe sollte zu e<strong>in</strong>em der größten und produktivsten Kritiker Newtons werden.<br />

Er entwarf e<strong>in</strong>e alternative Farbenlehre, <strong>die</strong> allerd<strong>in</strong>gs nicht <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang mit der neuzeitlichen<br />

Physik gebracht werden kann.<br />

Schematische Darstellung der spektralen Zerlegung e<strong>in</strong>es<br />

weißen Lichtbündels mit Hilfe e<strong>in</strong>es Prismas.<br />

Im e<strong>in</strong>farbigen Licht verlieren <strong>die</strong> Paprikaschoten ihre Farbe<br />

(aus: Soostmeyer)<br />

Skizze Newtons <strong>des</strong> Experiments zur spektralen<br />

Zerlegung <strong>des</strong> Sonnenlichtes<br />

Mit Hilfe der Newtonschen Erkenntnis lassen<br />

sich zahlreiche Alltags- und Naturphänomene<br />

erklären. Die Farben der uns umgebenden<br />

Gegenstände entstehen demnach dadurch,<br />

dass das weiße Licht der Sonne oder e<strong>in</strong>er<br />

anderen Lichtquelle absorbiert und teilweise<br />

wieder ausgestrahlt wird. Die wieder ausgestrahlten<br />

Anteile <strong>des</strong> Lichtes bestimmen den<br />

Farbe<strong>in</strong>druck <strong>des</strong> Gegenstan<strong>des</strong>: E<strong>in</strong> Rose ersche<strong>in</strong>t<br />

rot, weil von allen Farben <strong>des</strong> weißen<br />

<strong>Lichts</strong> hauptsächlich der Rotanteil wieder abgegeben<br />

wird. Bei weißen Gegenständen<br />

werden alle Farben, bei schwarzen Gegenstände<br />

so gut wie überhaupt ke<strong>in</strong> Licht wieder<br />

ausgestrahlt.<br />

Auch der Regenbogen, der zum Namensgeber<br />

für <strong>die</strong> spektrale Zerlegung von weißem Licht<br />

<strong>in</strong> <strong>die</strong> „Regenbogenfarben“ werden sollte, kommt durch unterschiedlich starke Brechung <strong>des</strong><br />

Sonnenlichtes <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Regentröpfchen zustande.<br />

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