Eine Reise in die Welt des Lichts - Photonik Forschung Deutschland
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LICHTSPIELE<br />
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<strong>E<strong>in</strong>e</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em leeren Becher gerade nicht mehr zu sehende Münze wird sichtbar, wenn man Wasser e<strong>in</strong>füllt. Die von der<br />
Münze ausgehenden <strong>Lichts</strong>trahlen werden gebrochen, so dass das Licht aus e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>eren W<strong>in</strong>kel zu kommen sche<strong>in</strong>t.<br />
wie im vorliegenden Fall - das Licht aufgrund der vertikalen Riffelung <strong>des</strong> Glases sogar <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelne<br />
Strahlen zerfällt, kann man außerdem unmittelbar erkennen, dass sich <strong>die</strong> <strong>Lichts</strong>trahlen von der<br />
l<strong>in</strong>ken und rechten Seite <strong>des</strong> Glases im Brennpunkt <strong>des</strong> Glases überschneiden.<br />
Diese ungestörte Überlagerung ist neben der geradl<strong>in</strong>igen Ausbreitung e<strong>in</strong>e wesentliche Eigenschaft<br />
<strong>des</strong> Lichtes. Dar<strong>in</strong> unterscheidet es sich grundsätzlich von materiellen Stoffen. So könnten sich beispielsweise<br />
Wasserstrahlen nicht ungestört durchdr<strong>in</strong>gen.<br />
Die Ablenkung <strong>des</strong> <strong>Lichts</strong> vom e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>geschlagenen Weg tritt immer dann auf, wenn Licht von<br />
e<strong>in</strong>em transparenten Medium (etwa der Luft) <strong>in</strong> e<strong>in</strong> anderes (etwa Wasser oder Glas) übergeht. Je<br />
nach der Art der beteiligten Me<strong>die</strong>n ist <strong>die</strong> Ablenkung mehr oder weniger ausgeprägt. Grundsätzlich<br />
kann man feststellen, dass <strong>Lichts</strong>trahlen, <strong>die</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em bestimmten W<strong>in</strong>kel auf e<strong>in</strong>e Grenzfläche treffen<br />
zum E<strong>in</strong>fallslot h<strong>in</strong> gebrochen werden, wenn sie von e<strong>in</strong>em (optisch) dichteren <strong>in</strong> e<strong>in</strong> optisch<br />
dünneres Medium über gehen. Umgekehrt werden sie vom E<strong>in</strong>fallslot weggebrochen, wenn sie <strong>die</strong><br />
Grenze von e<strong>in</strong>em dichteren <strong>in</strong> e<strong>in</strong> dünneres Medium passieren. Die Auswirkungen e<strong>in</strong>er solchen<br />
Grenzfläche kann man sich am Beispiel e<strong>in</strong>er Münze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Becher veranschaulichen, auf <strong>die</strong> man<br />
so blickt, dass sie gerade durch <strong>die</strong> Becherwand verdeckt wird. Füllt man bei ungeänderter Blickrichtung<br />
Wasser e<strong>in</strong>, sche<strong>in</strong>t <strong>die</strong> Münze mit steigendem Wasserspiegel so vorzurücken, dass sie schließlich<br />
vollständig sichtbar ist. Der Boden <strong>des</strong> Bechers sche<strong>in</strong>t entsprechend gehoben zu werden.<br />
Glas und Licht verbessern <strong>die</strong> Sicht<br />
„Die <strong>Welt</strong> jenseits der geschliffenen Gläser ist wichtiger,<br />
als <strong>die</strong> jenseits der Meere,<br />
und wird vielleicht nur von der jenseits <strong>des</strong> Grabes übertroffen“.<br />
Dass <strong>die</strong>se Worte <strong>des</strong> Physikers und Aufklärers Georg Christoph Lichtenberg nicht übertrieben waren,<br />
zeigten <strong>die</strong> Entdeckungen mit Fernrohr, Mikroskop und Spektrometer, um nur e<strong>in</strong>ige der optischen<br />
Geräte zu nennen, <strong>die</strong> mit geschliffenen Gläsern, L<strong>in</strong>sen, ausgestattet dem Menschen im wahrste<br />
S<strong>in</strong>ne neue <strong>Welt</strong>en erschließen sollten. Neben dem Kosmos und Mikrokosmos gehört auch <strong>die</strong> heutige<br />
Alltagswelt dazu, <strong>die</strong> nicht zuletzt durch optische Techniken so revolutioniert wurde, dass sie mit<br />
der Alltagswelt Lichtenbergs nicht zu vergleichen ist.<br />
Die <strong>die</strong>ser Entwicklung zugrunde liegende Entdeckung, dass transparente Me<strong>die</strong>n wie Wasser und<br />
Glas Licht brechen, war lange bekannt, bevor man feststellte, dass sie auch zu etwas nütze ist.<br />
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