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journal Psychotherapeuten - Psychotherapeutenkammer NRW

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Mitteilungen der<br />

<strong>Psychotherapeuten</strong>kammer<br />

Bremen<br />

Bremer Psychotherapeutinnen und <strong>Psychotherapeuten</strong> sprechen sich für<br />

Zusammenschluss mit Niedersachsen aus<br />

Bremen<br />

In einer schriftlichen Mitgliederbefragung<br />

innerhalb der <strong>Psychotherapeuten</strong>kammer<br />

Bremen sprachen sich 80 Prozent<br />

der Kammermitglieder für einen Zusammenschluss<br />

mit der <strong>Psychotherapeuten</strong>kammer<br />

Niedersachsen aus. 65 Prozent<br />

der 541 Kammerangehörigen beteiligten<br />

sich.<br />

Der Befragung voran gegangen war ein<br />

Organisationsentwicklungsprozess, der<br />

im Oktober 2009 begonnen hatte. Seitdem<br />

wurde in der Bremer Kammer eine<br />

intensive Diskussion darüber geführt, wie<br />

die Kammer angesichts wachsender Anforderungen<br />

bei begrenzten finanziellen<br />

und personellen Ressourcen sich für die<br />

Zukunft aufstellen sollte. Dieser Prozess<br />

war begleitet worden von der Hamburger<br />

Organisationsentwicklerin Gisela Clausen.<br />

Im Rahmen dieses Prozesses wurde im Juni<br />

dieses Jahres eine Mitgliederbefragung<br />

durchgeführt, in der danach gefragt wurde,<br />

wodurch die Kammerangehörigen ihre<br />

Interessen und Belange besser vertreten<br />

sehen:<br />

durch eine weiterhin selbständige Bremer<br />

<strong>Psychotherapeuten</strong>kammer?<br />

durch einen Zusammenschluss der Bremer<br />

Kammer mit der <strong>Psychotherapeuten</strong>kammer<br />

Niedersachsen?<br />

Begleitend zu diesem Schreiben waren<br />

nochmals ausführlich die verschiedenen<br />

Argumente dargelegt worden, die für Beibehaltung<br />

der Selbständigkeit, bzw. für<br />

den Zusammenschluss mit der niedersächsischen<br />

Kammer sprechen.<br />

Dieses Mitgliedervotum bedarf allerdings<br />

noch der Bestätigung durch die nächste<br />

Kammerversammlung im November, da<br />

in der Satzung der Kammer Urabstimmungen<br />

nicht vorgesehen sind. Kammerpräsident<br />

Karl Heinz Schrömgens zeigt<br />

sich zufrieden: „Dieses deutliche Votum<br />

ist für den Vorstand ein klarer Auftrag, die<br />

Bedingungen für einen erfolgreichen Fusionsprozess<br />

zu gestalten. Wichtig wird sein,<br />

dass Bremer Besonderheiten aufgenommen<br />

und eine Bremer Repräsentanz in<br />

der gemeinsamen Kammer sichergestellt<br />

werden können.“ Wenn beide Kammern<br />

sich über den Zusammenschluss geeinigt<br />

haben, bedarf es anschließend noch der<br />

Zustimmung der zuständigen Aufsichtsbehörden<br />

und des Abschlusses eines Staatsvertrages<br />

zwischen den Ländern Bremen<br />

und Niedersachsen.<br />

Nationale Versorgungsleitlinie Depression: Chance für eine bessere Versorgung?!<br />

Unter diesem Titel hatte das Bremer Bündnis<br />

gegen Depression mit den Bündnispartnern<br />

<strong>Psychotherapeuten</strong>kammer Bremen<br />

und Ärztekammer Bremen am 5. Mai 2010<br />

eingeladen. Die Veranstaltung wurde von<br />

Dr. med. Dipl.-Psych. Karsten Münch moderiert.<br />

Als ReferentInnen waren die MitentwicklerInnen<br />

der Leitlinien Dipl.-Psych.<br />

Christa Leiendecker (Frankfurt) und Prof.<br />

Dr. Henning Schauenburg (Heidelberg) eingeladen.<br />

Mit ca. 70 TeilnehmerInnen fand<br />

die Veranstaltung großes Interesse bei ärztlichen<br />

und psychologischen KollegInnen.<br />

Nach Einführung anhand einer Fallvignette<br />

gaben die ReferentInnen zunächst einen<br />

Überblick über den Geltungsbereich und den<br />

aufwendigen Entwicklungsprozess der NVL,<br />

der von 2005 bis 2009 dauerte. Die vorgestellten<br />

Leitlinien beziehen sich auf die unipolare<br />

Depression Erwachsener, d. h. depressive<br />

Episoden (F32), rezidivierende depressive<br />

Störungen (F33), Dysthymia (F34.1) und<br />

rezidivierende kurze depressive Störungen<br />

(F38.1). Berücksichtigt werden unterschiedliche<br />

Schweregrade: die leichte Depression,<br />

bei der der Alltag möglich ist; die mittelgradige<br />

Depression mit Beeinträchtigungen des<br />

Alltags und die schwere Depression, die mit<br />

Arbeitsunfähigkeit einhergeht. Auch bei diesen<br />

Störungen gelten sie nur für 60% der<br />

Mittelwert-PatientInnen. Als Empfehlungen<br />

und als „untergesetzliche Normen“ sind die<br />

Leitlinien nicht bindend. Bei gerichtlichen<br />

Auseinandersetzungen zu Behandlungsfehlern<br />

kann aber auf die Leitlinien als Orientierung<br />

zurückgegriffen werden.<br />

Die AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen<br />

Medizinischen Fachgesellschaften)<br />

unterscheidet je nach Entscheidungsbasis<br />

und Entscheidungsprozeß<br />

unterschiedliche Entwicklungsstufen von<br />

Leitlinien. Bei der Entwicklung der nationalen<br />

Versorgungsleitlinien wurde das höchste<br />

Niveau (S3) zugrunde gelegt. Diese Stufe<br />

beinhaltet systematische Aufarbeitung<br />

der weltweiten Literatur, Evidenzbasierung<br />

aller Empfehlungen und logische Analyse<br />

und Outcome-Analyse unter Berücksichtigung<br />

gesundheitlicher und gesundheitsökonomischer<br />

Ziele. All das mündet über<br />

eine formale Konsensusfindung innerhalb<br />

der repräsentativen Expertengruppe in abschließende<br />

Empfehlungen, die auf der<br />

bestverfügbaren Evidenz und der guten<br />

klinischen Erprobung im Versorgungsalltag<br />

basieren. Für nationale Versorgungsleitlinien<br />

ist die Feinabstimmung des S3 Niveaus<br />

306 <strong>Psychotherapeuten</strong><strong>journal</strong> 3/2010

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