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journal Psychotherapeuten - Psychotherapeutenkammer NRW

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Mitteilungen der <strong>Psychotherapeuten</strong>kammer<br />

Schleswig-Holstein<br />

Liebe Kolleginnen und Kollegen,<br />

ein heißer Sommer neigt sich dem Ende<br />

zu. Nicht nur das Wetter bescherte uns<br />

Schweißtropfen, sondern auch die Diskussion<br />

um die umstrittenen Änderungen<br />

für unser Versorgungswerk. Hartnäckiges<br />

Nachfragen in der Frühjahrssitzung der<br />

Kammerversammlung machte eine erneute<br />

Befassung in der Sommersitzung<br />

notwendig. Diese Mühe wurde dann auch<br />

mit einem einstimmigen Ergebnis belohnt<br />

(weitere Einzelheiten lesen Sie bitte im<br />

Beitrag von Detlef Deutschmann). Mit der<br />

ersten herbstlichen Stimmung ist immer<br />

auch Besinnung verbunden: Wie war es<br />

und was kommt? Dazu äußert sich Bernd<br />

Schäfer mit einer Ermunterung zur Wahl.<br />

Mut und langen Atem braucht unser Berufsstand<br />

auch bezüglich der angemessenen<br />

Tarifeingruppierung (siehe unsere<br />

Einladung). Bitte mischen Sie sich ein!<br />

Juliane Dürkop<br />

Kammerversammlung beschließt Einführung eines Generationenfaktors<br />

im Versorgungswerk sowie erstmalige Dynamisierung der Renten bzw.<br />

Rentenanwartschaften zum 01.01.2011<br />

Schleswig-<br />

Holstein<br />

Trotz Sommerhitze und zeitgleichem<br />

WM-Viertelfinale (Niederlande ./. Brasilien)<br />

setzte sich die Kammerversammlung<br />

am 02.07.2010 stets konzentriert und mit<br />

großem Interesse mit den auf der letzten<br />

Kammerversammlung (vgl. PTJ 2/2010,<br />

S. 235f.) aufgeworfenen komplexen versicherungsmathematischen<br />

Problemen<br />

im Zusammenhang mit Vorschlägen zu<br />

weitreichenden Satzungsänderungen des<br />

Versorgungswerkes (u. a. Einführung eines<br />

Generationenfaktors) auseinander. Dr. Ekkehard<br />

Krause, Versicherungsmathematiker<br />

des Versorgungswerkes, war der Einladung<br />

der Kammerversammlung nach Kiel<br />

gefolgt. Er führte die Delegierten auf sehr<br />

verständliche Art und Weise in die recht<br />

abstrakte Materie der Versicherungsmathematik<br />

ein, erläuterte die vorgeschlagenen<br />

Satzungsänderungen sowie die nunmehr<br />

vorliegende Bilanz des Jahres 2009 und<br />

ging geduldig und jederzeit verständlich<br />

auf die vielen Zwischenfragen und z. T.<br />

recht grundsätzlichen Verständnisfragen<br />

der anwesenden Delegierten ein. Am Ende<br />

sahen sich alle Kammerversammlungsmitglieder<br />

umfassend und verständlich<br />

informiert und konnten einstimmig der<br />

Einführung des Generationenfaktors zum<br />

01.01.2011 zur Finanzierung der Längerlebigkeit<br />

sowie der erstmaligen Dynamisierung<br />

der Rentenanwartschaften und Renten<br />

zum 01.01.2011 (+1%) zustimmen.<br />

Alle Anwesenden waren mit dem Ablauf<br />

der Veranstaltung äußerst zufrieden!<br />

Auswirkung der Längerlebigkeit<br />

auf das Versorgungswerk<br />

Im Weiteren möchten wir all jenen, die sich<br />

nicht nur für das Ergebnis, sondern auch<br />

für weitere Inhalte und Hintergründe interessieren,<br />

gern noch weitere Informationen<br />

vermitteln: Dr. Krause führte zunächst<br />

zum Hintergrund der Problemstellung aus,<br />

dass nicht nur in Deutschland, sondern in<br />

sämtlichen Industrienationen in den letzten<br />

100 Jahren ein erstaunlicherweise linearer<br />

Trend zur Längerlebigkeit statistisch<br />

nachweisbar sei. Je Geburtenjahrgang sei<br />

die durchschnittliche Lebenserwartung<br />

um ca. drei Monate gestiegen. Er machte<br />

diese Entwicklung deutlich anhand sehr<br />

verblüffender Zahlenbeispiele: danach<br />

wurden 1840 die schwedischen Frauen<br />

im Durchschnitt mit 45 Jahren am Ältesten,<br />

heute lägen die japanischen Frauen<br />

mit fast 86 Jahren an der Spitze. Aktuell<br />

sei kein Ende dieses Trends oder auch<br />

nur eine Abflachung zu erkennen. Heute<br />

geborene Kinder hätten daher prognostisch<br />

schon eine Lebenserwartung von ca.<br />

100 Jahren. Sicherlich werde die zukünftige<br />

Entwicklung durch vielfältige unvorhersagbare<br />

Faktoren beeinflusst werden,<br />

dennoch sei es vor diesem Hintergrund<br />

notwendig, das Versorgungswerk frühzeitig<br />

auf der Basis aktueller Erkenntnisse auf<br />

wahrscheinlich erscheinende Entwicklungen<br />

auszurichten. Mit der Längerlebigkeit<br />

sind im Versorgungswerk nämlich je Geburtsjahrgang<br />

statistisch längere Rentenbezugszeiten<br />

verbunden, deren langfristige<br />

Finanzierbarkeit durch Anpassungen<br />

sichergestellt werden müsse. Umgekehrt<br />

verringere sich mit der Längerlebigkeit das<br />

Berufsunfähigkeitsrisiko. Früher seien bis<br />

zu 20% der Beiträge in Versorgungswerken<br />

zur Deckung des Berufsunfähigkeitsrisikos<br />

notwendig gewesen, heute allgemein<br />

nur noch 4-5%.<br />

338 <strong>Psychotherapeuten</strong><strong>journal</strong> 3/2010

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