„Wirkung einer zehnwöchigen ... - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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Bei der Arthrose ist das Gleichgewicht zwischen Synthese und Abbau von<br />
Matrixmolekülen im Knorpel zugunsten des Abbaus gestört. Durch den<br />
Untergang von Chondrozyten und verminderter Synthese von Proteoglykanen<br />
und Kollagenen, entsteht ein Circulus vitiosus. Durch vermehrt anfallenden<br />
Knorpelabrieb entsteht eine Begleitsynovitis, der Knorpelabbau wird weiter<br />
gefördert und das Gelenk dadurch weiter deformiert. Schließlich führt die<br />
aktivierte Arthrose zur völligen Knorpelzerstörung, zu einem Knochenabbau und<br />
<strong>einer</strong> Gelenksklerose.<br />
Die Erkrankung ist durch eine zunehmende Schmerzsymptomatik gekennzeichnet,<br />
wobei zwischen Einlaufschmerz, Schmerzen nach längerer Belastung<br />
sowie später auftretenden Ruheschmerzen unterschieden wird [95]. Die<br />
Koxarthrose beginnt zuerst mit <strong>einer</strong> schmerzhaften Bewegungseinschränkung<br />
bei der Innenrotation sowie belastungsabhängigen Schmerzen. Typisch für alle<br />
Hüfterkrankungen sind Leistenschmerzen, die über die Vorderinnenseite des<br />
Oberschenkels zum Knie ausstrahlen. Im Verlauf der Krankheit entstehen<br />
muskuläre, kapsuläre und arthrogene Kontrakturen, die zur Beweglichkeitsminderung<br />
und Gelenkfehlstellung führen. Durch eine schmerzbedingte Schonhaltung<br />
kommt es zur Muskelatrophie vornehmlich im Bereich der Gesäß- und<br />
Oberschenkelregion, die in einem stark hinkenden Gangbild mündet. Die<br />
Schmerzen sind hierbei nicht vom Ausmaß der im Röntgenbild sichtbaren<br />
Deformierungen wie verschmälerter Gelenkspalt, subchondrale Sklerosierung<br />
oder Geröllzysten abhängig, sondern vom Ausmaß der Gelenkkapselreizung<br />
und Begleitsynovialitis [71]. Im Endstadium der Coxarthrose, wenn der<br />
Leidensdruck der Patienten groß ist und keine Therapie mehr Verbesserung<br />
verspricht, ist eine Operation indiziert, bei der eine Totalendoprothese (TEP)<br />
implantiert wird. Dies stellt zugleich die häufigste Indikation für eine TEP dar<br />
[71].<br />
2.1.2 Hüftendoprothese<br />
Der endoprothetische Gelenkersatz wird vornehmlich bei älteren Patienten mit<br />
fortgeschrittener Koxarthrose angewandt. Bei vollständiger Gelenkdestruktion<br />
und insbesondere doppelseitiger Erkrankung kann auch schon bei jüngeren<br />
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