„Wirkung einer zehnwöchigen ... - TOBIAS-lib - Universität Tübingen
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fähigkeit anhand des Sternschritts und der Ganggeschwindigkeit. Deshalb wird<br />
im Folgenden näher auf die Steuerung des Gleichgewichtes als Teil der<br />
Stützmotorik eingegangen.<br />
2.3.2 Die Steuerung des Gleichgewichts<br />
Aus physiologischer Sicht ist Koordination definiert als das Zusammenspiel<br />
zwischen dem zentralen Nervensystem (ZNS) bzw. neuromuskulären<br />
Strukturen un der Skelettmuskulatur für einen gezielten Bewegungsablauf [43].<br />
Jede muskuläre Aktion wird bestimmt von gegenseitig abhängigen<br />
Koordinationssystemen auf drei Ebenen: dem ZNS, der intermuskulären<br />
Koordination zwischen verschiedenen Muskeln und der intramuskulären<br />
Koordination innerhalb eines einzelnen Muskels. Die morphologische<br />
Grundlage des Koordinationsvorgangs bilden Muskulatur, Sinnesorgane und<br />
Nervensystem, die zusammen das sensomotorische System darstellen.<br />
Die Realisierung <strong>einer</strong> Handlung erfordert sowohl ein sensorisches System, das<br />
Empfindungen und Reize vom Körper selbst oder außerhalb aufnimmt und<br />
weiterleitet, als auch ein motorisches System. Daher stammt der Begriff<br />
Sensomotorik.<br />
Das sensomotorische System ist für jegliche Bewegungen des Körpers und<br />
s<strong>einer</strong> Teile, die so genannte Zielmotorik, aber auch für die aufrechte Haltung<br />
und das Gleichgewicht, die gegen die Schwerkraft und andere äußere Einflüsse<br />
aufrecht erhalten werden müssen, zuständig. Im letzteren Fall spricht man auch<br />
von Stützmotorik, bei der keine sichtbaren Bewegungen des Körpers oder<br />
s<strong>einer</strong> Teile beobachtbar sind [115]. Um diese Aufgaben erfüllen zu können<br />
werden zur erfolgreichen Handlungsausführung durch die motorischen Systeme<br />
ständig Informationen aus dem sensorischen System über die aktuelle<br />
motorische Situation im ZNS verarbeitet, womit eine Anpassung der Handlung<br />
an Störeinflüsse sowie eine Feinkoordination der Bewegung möglich wird [5].<br />
Der Zweck dieser Zusammengehörigkeit dieses sensorischen und motorischen<br />
Systems, das auch als Regelkreismodell bezeichnet wird, ist es folglich, auf<br />
einen spezifischen Reiz adäquat und spezifisch zu reagieren.<br />
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