„Wirkung einer zehnwöchigen ... - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

2.3.3 Die Komponenten des sensomotorischen Systems
2.3.3.1 Die motorischen Anteile
Das motorische System der Bewegungskoordination besteht aus den
motorischen Zentren des ZNS (Rückenmark, Hirnstamm, Kleinhirn, motorische
Hirnrinde) sowie dem peripheren motorischen System, das aus efferenten
Nervenfasern und der Skelettmuskulatur besteht.
Die zentrale Aufgabe der motorischen Felder des Hirnstamms, die sich auf
supraspinaler Ebene befinden, ist die Steuerung der Haltung und des
Gleichgewichtes, da von hier aus die Stützmotorik im Wesentlichen kontrolliert
und reguliert wird. Dabei werden über absteigende Bahnen die Reflexsysteme
des Rückenmarks so gesteuert, dass eine aufrechte Haltung entgegen der
Schwerkraft möglich wird und der Körper im Gleichgewicht bleibt [67], d.h. hier
werden die posturalen Reaktionen koordiniert. Die haltungsmotorischen
Programme werden auf die zielmotorischen Programme abgestimmt. Dazu
erhalten die motorischen Felder des Hirnstamms aus dem Gleichgewichtsorgan
den Propriozeptoren in Hals- und Nackenmuskulatur, dem Kleinhirn, der
motorischen Hirnrinde und anderen Zentren Informationen über Muskel- und
Gelenkstellung, Hautkontakte und visuelle Eindrücke, die dort verschaltet,
verarbeitet, modifiziert und an die spinalen Motoneurone weitergeleitet werden
[24] [108].
Im Rückenmark findet auf spinaler Ebene eine direkte Verschaltung von
afferenten und efferenten Nervenfasern in Form von Reflexen ohne
Zwischenschaltung übergeordneter ZNS-Strukturen statt. Die Verschaltung
erfolgt unwillkürlich, kann aber von supraspinalen Zentren beeinflusst werden,
wie dies beispielsweise bei den posturalen Reaktionen der Fall ist [67].
Für die Gleichgewichtsreaktion von besonderer Bedeutung sind dabei die Halteund
Stellreflexe der Hals-, Rumpf- und Beinmuskulatur sowie der Muskeldehnungsreflex,
der bei der Aufrechterhaltung des Körpers und bei der Position
der Extremitäten im Raum eine wichtige Rolle spielt [115].
Die peripheren motorischen Systeme, die durch die Motoneurone und die
motorischen Erfolgsorgane, die Skelettmuskeln gebildet werden, stellen die
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