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„Wirkung einer zehnwöchigen ... - TOBIAS-lib - Universität Tübingen

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im Raum ein. Die Sinnesorgane der Vorhofsäckchen melden Horizontal- und<br />

Vertikalbewegungen für den Lagesinn, die durch Informationen aus den<br />

Muskeln, Sehnen und Gelenken des Halsbereichs ergänzt werden.<br />

Die Stütz- und Blickmotorik basiert auf der Verschaltung des vestibulären<br />

Systems mit dem visuellen Analysator [119]. Bei Diskrepanz der Information<br />

zwischen vestibulärem und optischen Analysator resultiert eine Unstimmigkeit<br />

im ZNS, die wir als Schwindel empfinden.<br />

Kinästhetischer Analysator und Propriozeption<br />

Der Wahrnehmung der Stellung und Bewegung unseres Körpers wird in<br />

heutigen Koordinationsmodellen eine wichtige Rolle zugeschrieben. Die<br />

Verarbeitung sensorischer Informationen oder Reize aus Gelenk- und<br />

Muskelafferenzen nennt sich Propriozeption oder Tiefensensibilität<br />

(kinästhetische Sensibilität), die der Wahrnehmung des Individuums über die<br />

Gliederstellung und Muskelanspannung im Raum entspricht. Laut Wilke und<br />

Froböse setzt sich die Propriozeption bzw. Tiefensensibilität aus mehreren<br />

Faktoren zusammen. Der Stellungssinn ermöglicht die Orientierung über<br />

Winkelstellung der Gelenke bzw. die Stellung zueinander (Kinästhetik). Zudem<br />

gibt der Bewegungssinn Hinweise auf die Richtung und Geschwindigkeit <strong>einer</strong><br />

Bewegung. Darüber hinaus schätzt der Kraft- oder Widerstandssinn ab, wie viel<br />

Muskelkraft notwendig ist um eine Bewegung durchzuführen oder eine<br />

Gelenkstellung zu halten. Die Propriozeptoren, durch die Reize aus dem Körper<br />

aufgenommen werden, haben somit vor allem eine Schutzfunktion durch die<br />

Auslösung reflektorischer Kontraktionsmuster [6]. Entscheidend ist daher die<br />

Qualität der Rückmeldung an das ZNS, die von den Rezeptoren in Haut,<br />

Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenkkapseln und den so genannten<br />

Mechanorezeptoren abhängt die mechanische Deformierung wie Druck,<br />

Berührung, Vibration und Spannung registrieren können. Dabei sind die<br />

Propriozeptoren sehr eng mit allen anderen Analysatoren verbunden. Zu den<br />

wichtigsten Propriozeptoren sind die Muskelspindeln zu zählen, die sich überall<br />

in der Skelettmuskulatur befinden und aus einem afferenten und efferenten Teil<br />

bestehen. Während der afferente Teil über Veränderungen der Muskellänge<br />

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