2011-01 | Frühjahr: TOP Magazin Dortmund
Die Themen dieser Ausgabe: • AUTO – NEUE CABRIOS FÜR DEN FRÜHLING • PARTY – RICCARDO DOPPIO ZU GAST IM ANTICA ROMA • SPORT– BOXEN GEGEN DEN BERUFSSTRESS
Die Themen dieser Ausgabe:
• AUTO – NEUE CABRIOS FÜR DEN FRÜHLING
• PARTY – RICCARDO DOPPIO ZU GAST IM ANTICA ROMA
• SPORT– BOXEN GEGEN DEN BERUFSSTRESS
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REZENSION | CD<br />
PLACIDO DOMINGO:<br />
STAR-TENOR GIBT SEIN „BESTES“<br />
Star-Tenor Placido Domingo wird weder müde noch leise. Der spanische Sänger stand auch an seinem 70. Geburtstag im Januar<br />
auf der Bühne. Im Opernhaus seiner Heimatstadt Madrid ließ er sich feiern. Und die Plattenlabels feiern mit. Die Sammlung<br />
„Best Domingo 100“ mit sechs CDs ist ein wahrer „Plácidissimo“ und unser <strong>TOP</strong>-Tipp für den Frühling!<br />
Die CD-Sammlung<br />
„Best Domingo<br />
100“<br />
beleuchtet die<br />
vielen verschiedenen<br />
Facetten<br />
des weltbekannten<br />
Sängers. So<br />
kann man ihn als „Italian Hero“ natürlich<br />
als Radames aus Verdis „Aida“ und<br />
als Othello aus dessen gleichnamiger<br />
Oper erleben, als „Verismo Lover“ (u.a.<br />
Cavaradossi aus Puccinis „Tosca“) oder<br />
französischen Romantiker, aber auch als<br />
„Tristan“, als der er in Bayreuth gefeiert<br />
wurde, sowie in weiteren Wagnerpartien.<br />
Egal, was Domingo singt, prägend ist<br />
stets die brillante, stählerne, und doch<br />
so weiche Höhe, sowie die für ihn typische,<br />
unverwechselbare baritonale Mittellage,<br />
die ihn auch in die Lage versetzt,<br />
Wiener Lieder zu singen. Und natürlich<br />
die populären Balladen, mit denen er<br />
und seine beiden Tenorkollegen Pavarotti<br />
und Carreras als „Die drei Tenöre“<br />
Furore machten. Eine größere Auswahl<br />
an populären Balladen, bei denen selbstverständlich<br />
das berühmte „O sole mio“<br />
nicht fehlt, bietet das Album „Passion“ –<br />
The Love Album“: Hier finden sich auch<br />
sehr viele spanische Werke – Domingo<br />
pur und in seiner Muttersprache.<br />
„Best Domingo 100“, 6 CDs,<br />
Emi 5099964 873527<br />
„Passion – The Love Album“, 2 CDs,<br />
Emi classics 50999 64 867120<br />
In den Bereich<br />
der musikalischen<br />
„Archäologie“<br />
führt die<br />
Einspielung von<br />
Vivaldis Oper<br />
„Ercole sul Termodonte“.<br />
Es<br />
ist die erste Oper, die Vivaldi für Rom<br />
schrieb. Sie ist fast vollständig, verteilt<br />
in verschiedenen Bibliotheken erhalten<br />
(u.a. in Paris u. Münster). Das 1990 von<br />
dem sizilianischen Geiger Fabio Biondi<br />
gegründete Ensemble Europa Galante,<br />
einem mittlerweile weltweit ausgewiesenen<br />
Spezialisten für Barockmusik, interpretiert<br />
das Werk unter der Leitung<br />
seines Gründers filigran und äußerst<br />
differenziert. Auch wer der italienischen<br />
Sprache nicht mächtig ist, kann die unterschiedlichen<br />
Stimmungen nachvollziehen.<br />
Der Klang des Orchesters ist<br />
ebenso sinfonisch dicht wie brillant. Ein<br />
Erlebnis sind nicht nur Rolando Villazón<br />
in der Titelpartie und der hervorragende<br />
Countertenor Philippe Jaroussky als Alceste.<br />
Hochkarätig besetzt sind auch die<br />
Partien der Amazonen, die zu Vivaldis<br />
Zeiten natürlich – Frauen war der Auftritt<br />
auf der Opernbühne verboten – von Kastraten<br />
besetzt waren. Die Mezzosopranistinnen<br />
Vivica Genaux als Antiope und<br />
Joyce DiDonato als Ippolita sowie die Sopranistinnen<br />
Patrizia Ciofi als Orizia und<br />
Diana Damrau als Martesia entfalten ein<br />
wahres Feuerwerk der Koloraturen.<br />
Antonio Vivaldi „Ercole sul Termodonte“,<br />
2 CDs, Virgin Classics 5 099969<br />
454509<br />
Ein Höhepunkt<br />
vokaler Kunst<br />
ist die Einspielung<br />
bekannter<br />
Opernarien, die<br />
Echo-Klassik-<br />
Preisträgerin<br />
Joyce DiDonato<br />
gemeinsam mit dem Orchester und dem<br />
Chor der Oper Lyon unter der Leitung<br />
von Kazushi Ono eingespielt hat. Der Titel<br />
„DivaDivo“ ist der Tatsache geschuldet,<br />
dass Mezzosopranistinnen neben<br />
„Weiber“- Sängerin mit brillanten Koloraturen<br />
als Rossinis Rosina („Barbiere<br />
di Siviglia“) oder als „Cenerentola“, aber<br />
auch als Romeo in Bellinis „I Capuleti e i<br />
Montecchi“, als Siebel aus Gounods „Margarete“<br />
(in Deutschland eher unter dem<br />
Goethe-Originaltitel „Faust“ bekannt),<br />
und natürlich als Cherubino aus Mozarts<br />
„Nozze di Figaro“: Hier hat die Sängerin<br />
die Möglichkeit, ihre fulminante, doch<br />
stets samtige und schlanke tiefe Lage<br />
auszuleben. Der Komponist aus Strauss'<br />
„Ariadne auf Naxos“ und die bezaubernde<br />
Rosenarie der Susanna aus Mozarts<br />
„Figaro“ runden das sehr facettenreiche<br />
Porträt der Sängerin ab.<br />
Joyce DiDonato „DivaDivo“, Virgin<br />
Classics, 5 099964 198606<br />
In den Bereich<br />
der reinen Instrumentalmusik<br />
entführt die<br />
chinesische Gitarristin<br />
Xuefei<br />
Yang, die mittlerweile<br />
ihre<br />
Zelte im Vereinigten Königreich aufgeschlagen<br />
hat. Auf der neuen CD legt sie<br />
unter anderem eine glutvolle und doch<br />
sehr transparente Interpretation von Joaquin<br />
Rodrigos berühmtem „Concierto<br />
de Aranjuez“ vor, eindrucksvoll begleitet<br />
vom Orquestra Simfònica de Barcelona i<br />
National de Catalunya unter der Leitung<br />
von Eiji Oue. Virtuos und ebenso feurig<br />
wie technisch brillant ist auch die Einspielung<br />
von Stephen Goss „The Albéniz<br />
Concerto“ gelungen: Der britische Komponist<br />
übernahm hier Teile aus Albéniz'<br />
„Iberia“ und seiner „Suite espanola“ und<br />
hat ein wunderbares Konzert im romantischen<br />
Stil geschaffen. Isaac Albéniz'<br />
„Espana“ op. 165, arrangiert von der<br />
Gitarristin selbst und Rodrigos „Invocación<br />
y danza“ runden die spanischen<br />
Impressionen ab und machen schon ein<br />
bisschen Appetit auf den Sommer.<br />
Xuefei Yang, Rodrigo, „Concierto de<br />
Aranjuez“, Emi Classics, 5 099969<br />
836121.<br />
Text: Martina Lode-Gerke<br />
Bilder: Copyright/Verlage<br />
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