AUDIO TEST Lautsprecher (Vorschau)
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Test<br />
harman/kardon CL<br />
harman/kardon besticht beim CL<br />
duch extravagantes Design in<br />
weiß und mit Aluminium-Bügel<br />
Gut<br />
(80,5 %)<br />
harman/kardon CL<br />
www.audio-test.at<br />
4.2014<br />
Schon mit seinen rechteckigen Ohrmuscheln zeigt<br />
harman/kardon die Individualität in der Konstruktion<br />
des CL. Das Konzept der Eigenwilligkeit zieht sich<br />
auch weiterhin durch die angesprochene Serie: Will<br />
man die Größe des Kopfhörers verstellen, muss der<br />
ganze Bügel ausgetauscht werden. Jedoch gelingt<br />
es harman/kardon dadurch, den Anpressdruck der<br />
Polster für unterschiedliche Kopfgrößen entsprechend<br />
anzupassen, was dem Tragekomfort entgegen<br />
kommt. Einen zweiter Bügel liegt dem Paket bereits<br />
bei und der Austausch geht zügig vonstatten. Man<br />
muss hierfür nur die Schalen entgegen der Arretierung<br />
drehen und dann herausziehen. Die Kabelführung<br />
unter dem Bügel kann ebenso einfach gelöst<br />
werden. Leicht gestaltet sich dann auch der Zusammenbau.<br />
Durch seinen engen Sitz dichtet der Kopfhörer<br />
gut gegenüber Störgeräuschen ab und lässt so<br />
kaum Straßenlärm ans Ohr. Die Lederpolster liegen<br />
zwar bequem auf, können aber speziell bei Brillenträgern<br />
bei längerem Tragen zu einem unangenehmen<br />
Drücken führen. Das abnehmbare und austauschbare<br />
Kabel mit Apple-typischer Drei-Tasten-Fernbedienung<br />
ist jedoch ein Pluspunkt. Beim Zuspieler sind<br />
die Griffgeräusche sehr gering, steigern sich allerdings<br />
mit Nähe zu den Ohrschalen. Auch diese, sowie<br />
der Bügel leiten jeglichen Schall durch Berührungen<br />
verstärkt ins Gehäuseinnere. Die sonstige Verarbeitung<br />
wirkt sauber und die Konstruktion ist stabil.<br />
Die Bügel und Rahmen aus Aluminium geben dem<br />
Kopfhörer zusätzlich einen edlen Schliff. Eine Tasche<br />
in Lederoptik zum Transport liegt in der durchdachten<br />
Verpackung ebenfalls bei.<br />
Der Klang der harman/kardon CL wirkt sehr warm<br />
und rund. Allerdings leidet unter dem weichen<br />
Sound die Durchhörbarkeit und filigrane Basslinien<br />
gehen unter. Dies macht sich auch in der akustischen<br />
Abbildung von Räumen bemerkbar. Instrumente<br />
verschmelzen mit der klanglichen Umgebung und<br />
sind nicht sonderlich konkret in der Darstellung.<br />
Was hier drastisch klingt, ist in der Praxis eigentlich<br />
gar nicht so dramatisch. Auf diese Weise wird<br />
auch problematisches Audio-Material an Präsenz<br />
reduziert und damit Fehler im Mix überspielt, sprich:<br />
Der Kopfhörer klingt einfach gerne schön. In der<br />
Frequenzverteilung gibt sich der harman/kardon CL<br />
nicht ganz linear. Deutlich spürbar ist die Gewichtung<br />
hin zu den Bässen. Diese werden ein wenig<br />
überbetont, dafür mangelt es dezent an Sibilanz<br />
und der Klang bekommt eine dumpfe Komponente.<br />
Der Frequenzgang fällt damit zwar in Richtung der<br />
Höhen ab, lässt sich jedoch mit dem Equalizer im<br />
Zuspieler sehr effizient ausgleichen. Zu empfehlen<br />
ist eine Einstellung, die leicht die Höhen kitzelt und<br />
gleichzeitig den Bassbereich absenkt. So ergibt sich<br />
ein relativ neutrales Bild, dem es weder an Wärme<br />
noch Brillanz fehlt. harman/kardon liefert also einen<br />
Kopfhörer, der sich zu den besseren Modellen in<br />
seiner Preisklasse zu zählen ist.<br />
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