Tätigkeitsbericht - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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Bildung & Begabung<br />
Global Player von morgen<br />
Mit dem Bundeswettbewerb Fremdsprachen fördert <strong>die</strong> <strong>Stifterverband</strong>sinitiative Bildung &<br />
Begabung junge Sprachtalente. Beim Azubiwettbewerb „Team Beruf“ konnten Ende 2011<br />
vier sprachbegabte Auszubildende der ZF Friedrichshafen überzeugen. Mit ihrem selbst<br />
gedrehten, dreisprachigen Film landeten sie auf Platz 1.<br />
Blitzlichter flackern auf, das Publikum applau<strong>die</strong>rt. Corinna reckt den Daumen steil<br />
nach oben, Andrea und Natascha lächeln und Michaela hält <strong>die</strong> Urkunde in <strong>die</strong> Kamera:<br />
1. Preis beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen für <strong>die</strong> Gruppenarbeit „Trip<br />
Down Memory Lane“. „Wir haben natürlich gehofft, dass wir eine gute Platzierung erreichen.<br />
Dass es jetzt sogar ein erster Preis geworden ist, ist der Wahnsinn“, sagt Corinna. „Wir<br />
freuen uns riesig.“<br />
Der Weg zur Preisverleihung war lang: Im Januar 2011 haben sich <strong>die</strong> vier Auszubildenden<br />
des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen AG beim Wettbewerb „Team Beruf“ angemeldet,<br />
dem Azubiwettbewerb des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen – fast ein Jahr später<br />
stehen sie im Kurhaus in Bad Wildbad (Schwarzwald) auf dem Siegerpodest. Mit ihrem dreisprachigen<br />
Film „Trip Down Memory Lane“, der <strong>die</strong> Ausbildung in den 1970er-Jahren mit<br />
der Ausbildung heute vergleicht, haben sie <strong>die</strong> Jury überzeugt.<br />
Rund 1.000 Auszubildende und Berufsschüler reichen jedes Jahr selbst produzierte Filme,<br />
Hörspiele oder Multimediapräsentationen beim Wettbewerb „Team Beruf“ ein. Mit <strong>die</strong>sem<br />
Format richtet der Bundeswettbewerb Fremdsprachen den Blick gezielt auf <strong>die</strong> Sprachtalente,<br />
<strong>die</strong> sich außerhalb des gymnasialen Umfelds entwickeln. Für <strong>die</strong> Wettbewerbsteilnehmer<br />
besteht <strong>die</strong> Aufgabe darin, einen fremdsprachigen Me<strong>die</strong>nbeitrag zu erstellen, der eine Situation<br />
aus der Berufswelt aufgreift.<br />
Film in drei Sprachen<br />
„Wir haben ein Thema gesucht, das den Einsatz von Fremdsprachen rechtfertigt und sich<br />
gleichzeitig mit einfachen Mitteln realisieren lässt“, erklärt Michaela. „Da kamen wir auf<br />
<strong>die</strong> Idee, zwei ehemalige Azubis, <strong>die</strong> jetzt an unseren Standorten in Frankreich und Spanien<br />
arbeiten, auf eine Dienstreise nach Deutschland zu schicken. Im Ausbildungszentrum in<br />
Friedrichshafen erinnern sie sich dann an ihre eigene Ausbildung zurück.“ Gemeinsam haben<br />
<strong>die</strong> vier Azubis <strong>die</strong> Idee weiterentwickelt, ein Drehbuch geschrieben, Requisiten gesucht<br />
und Dialoge einstu<strong>die</strong>rt – in Englisch, Französisch und Spanisch. Natascha und Corinna waren<br />
für <strong>die</strong> Vergangenheit zuständig, Andrea und Michaela für <strong>die</strong> Gegenwart.<br />
Die ZF Friedrichshafen AG beteiligt sich bereits seit 2005 am Bundeswettbewerb Fremdsprachen.<br />
Unternehmensinterner Vorreiter ist das ZF-Werk in Schweinfurt, das schon seit<br />
dem Jahr 2000 dabei ist. Annette Leschinski, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Auszubildenden am Standort Friedrichshafen<br />
betreut, sieht den Wettbewerb „Team Beruf“ als wichtige Ergänzung zu Auslandspraktika<br />
und Sprachkursen, <strong>die</strong> bei dem weltweit agierenden Automobilzulieferer integraler<br />
Bestandteil der Ausbildung sind. „Dadurch, dass sie hier ihre eigenen Ideen umsetzen können,<br />
sind sie mit besonders viel Engagement dabei. Da kommen teilweise ganz neue Begabungen<br />
zum Vorschein“, sagt Leschinski.<br />
Eine große Herausforderung bestand für das Team darin, <strong>die</strong> 1970er-Jahre realistisch<br />
nachzustellen. Im ZF-Archiv recherchierten sie alte Geschäftsberichte, Annette Leschinski<br />
vermittelte den Kontakt zu Zeitzeugen, im Elektronikmuseum in Tettnang liehen sie sich<br />
<strong>Stifterverband</strong> | Bericht 11-12 49