Tätigkeitsbericht - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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DSZ – <strong>Deutsche</strong>s Stiftungszentrum<br />
„Wir müssen den Nachwuchs<br />
stärker fördern“<br />
Im <strong>Deutsche</strong>n Stiftungszentrum (DSZ) hat der <strong>Stifterverband</strong> seine Kompetenz in Sachen<br />
Beratung und Management von Stiftungen gebündelt. Mehr als 500 Stiftungen bauen<br />
auf den Service des DSZ, unter ihnen <strong>die</strong> 1986 gegründete Daimler und Benz Stiftung.<br />
Eckard Minx, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, und Vorstandsmitglied Rainer Dietrich<br />
über zukunftsträchtige Forschungsfelder, <strong>die</strong> Rolle von Stiftungen und über <strong>die</strong> Zukunftsmacher<br />
von morgen.<br />
Gottlieb Daimler und Carl Benz, <strong>die</strong> Namenspatrone Ihrer Stiftung, sind als geniale Erfinder<br />
und Zukunftsmacher in <strong>die</strong> Geschichte eingegangen. Welche zukunftsträchtigen Forschungsthemen<br />
würden <strong>die</strong> beiden wohl im 21. Jahrhundert vorantreiben?<br />
Dietrich: Carl Benz war der Tüftler im Team. Für ihn hatte <strong>Wissenschaft</strong> vor allem den<br />
Zweck, das Leben der Menschen komfortabler, einfacher und unabhängiger zu machen.<br />
Lebte er heute, würde er sich wohl für <strong>die</strong> Erforschung autonomer Fahrtechnologie engagieren<br />
– der Entwicklung von Fahrzeugen, <strong>die</strong> nicht mehr vom Fahrer selbst gefahren werden<br />
müssen, sondern eigenständig durch den Straßenverkehr navigieren können.<br />
Und was würde Herrn Daimler umtreiben?<br />
Minx: Gottlieb Daimler war schon damals jemand, der sich mehr mit den Fragen der Anwendbarkeit<br />
bzw. der Vermarktbarkeit einer Entwicklung beschäftigt hat. Mit Benz’ Erfindertalent<br />
und Daimlers gutem Riecher für den Nutzen, den eine Erfindung für <strong>die</strong> Gesellschaft<br />
haben kann, wären sie auch heute ein perfektes Forscherteam …<br />
… und somit ein Vorbild für <strong>die</strong> Förderphilosophie Ihrer Stiftung?<br />
Minx: Ja, denn <strong>die</strong> beiden spiegeln damit das wichtigste Ziel der Daimler und Benz Stiftung<br />
und ihres Förderprogramms wider: nämlich nicht nur Forschungsideen und <strong>die</strong> Grundlagen<br />
zu fördern, sondern immer auch deren Anwendung und Nutzen für <strong>die</strong> Gesellschaft im<br />
Blick zu haben.<br />
Dietrich: Vor <strong>die</strong>sem Hintergrund sind unsere regelmäßigen Diskussions- und Seminarreihen<br />
zu sehen: zum Beispiel das Innovationsforum, das wir gemeinsam mit dem Institut für<br />
Management der Freien Universität Berlin veranstalten. Es ist eine Plattform des Austauschs<br />
zwischen Theorie und Praxis: Junge Manager aus Wirtschaft, <strong>Wissenschaft</strong> und Verbänden<br />
diskutieren mit Wirtschaftswissenschaftlern zusammen über aktuelle Organisationstheo rien<br />
und Managementkonzepte.<br />
Und welche Forschungsfelder hat Ihre Stiftung derzeit im Blick?<br />
Dietrich: Wir fördern <strong>die</strong> Erforschung der Wechselbeziehungen zwischen Mensch, Umwelt<br />
und Technik. Das reicht von der Stadtentwicklung über <strong>die</strong> Klimaforschung bis hin zur Tropenmedizin<br />
sowie Nano- und Fahrzeugtechnologie – alles Bereiche, <strong>die</strong> in den nächsten<br />
Jahren und Jahrzehnten weiterhin global von großer Bedeutung sein werden. Dazu gehören<br />
zum Beispiel Projekte zur eben erwähnten autonomen Mobilität oder Vorhaben, <strong>die</strong> medizi-<br />
<strong>Stifterverband</strong> | Bericht 11-12 57