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Tätigkeitsbericht - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

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Auftakt Schwerpunkt Bilanz Institutionen Anhang<br />

Eckard Minx und Rainer Dietrich wollen vor allem <strong>die</strong> junge <strong>Wissenschaft</strong>lergeneration fördern.<br />

nische, sozialwissenschaftliche oder biologische Untersuchungen zu menschlichen Lebensgewohnheiten<br />

und Lebensbedingungen anstellen. In <strong>die</strong>sen Bereich gehört etwa das Projekt<br />

„ClockWork“ zu den Folgen des sogenannten social jetlag – den Auswirkungen unterschiedlicher<br />

Biorhythmen der Menschen – auf <strong>die</strong> Lebens- und Arbeitswelt. Es wurde als eines von<br />

mehreren „Ladenburger Kollegs“ gefördert und ist gerade erfolgreich abgeschlossen worden.<br />

Machen Sie thematische Vorgaben?<br />

Minx: Nein. Einzige thematische Klammern und Vorgaben sind <strong>die</strong> genannte Trias aus<br />

Mensch, Umwelt und Technik sowie <strong>die</strong> interdisziplinäre Ausrichtung. Das Zusammenspiel<br />

verschiedener Disziplinen ist uns sehr wichtig. Um beim Beispiel autonomer Mobilität zu<br />

bleiben: Natürlich müssen auch <strong>die</strong> gesellschaftlichen Folgen bedacht werden, <strong>die</strong> es hätte,<br />

wenn irgendwann einmal flächendeckend eine neue Fahrtechnologie eingeführt würde. Hier<br />

sind nicht nur Ingenieure und Informatiker gefragt, sondern auch Sozialwissenschaftler.<br />

Viele <strong>Wissenschaft</strong>ler, <strong>die</strong> einen ungewöhnlichen und interdisziplinären Forschungsansatz<br />

verfolgen, beklagen, dass sie mit ihren Projekten durchs Raster der staatlichen Forschungsförderung<br />

fallen. Gäbe es <strong>die</strong> Stiftungen nicht, hätte <strong>die</strong> deutsche <strong>Wissenschaft</strong>s-Community<br />

wohl ein Problem, Zukunftsfelder zu besetzen …<br />

Minx: Es scheint so zu sein. Das liegt zum einen natürlich an der generellen Begrenztheit der<br />

Mittel, <strong>die</strong> aktuelle Finanzkrise spielt auch mit hinein. Zum anderen aber sind private Stiftungen<br />

durch ihre besondere Struktur wesentlich flexibler, auch über Fächergrenzen hinweg<br />

und innerhalb sehr kurzer Zeit neue Förderprogramme ins Leben zu rufen.<br />

Wie schnell können Sie auf neue Forschungsfelder und Forschungstrends reagieren?<br />

Minx: Im Ernstfall können wir ein neues Programm innerhalb weniger Wochen an den Start<br />

bringen. Universitäten oder andere Institutionen, <strong>die</strong> mit staatlichen Mitteln fördern, sind<br />

stärker bürokratischen Zwängen unterworfen und dadurch natürlich auch unter viel größerem<br />

Legitimationsdruck.<br />

Dietrich: Außerdem können wir als Stiftung auch selbst aktiv werden und gezielt exzellente<br />

<strong>Wissenschaft</strong>ler ansprechen, <strong>die</strong> zu gesellschaftlich relevanten Themen forschen und deshalb<br />

sehr gut zu unserem Programm passen. Natürlich schreiben wir auch Förderungen aus,<br />

auf <strong>die</strong> sich <strong>Wissenschaft</strong>ler dann bewerben können, wie zuletzt bei unserem neuen Postdoc-<br />

Stipendium. Und selbstverständlich durchlaufen Bewerbungen auch bei uns strenge Gutachterverfahren.<br />

Doch sind wir nicht, wie <strong>die</strong> wichtigen staatlichen Förderorganisationen, einer<br />

klar vorgegebenen und oft langwierigen Antragsprozedur unterworfen.<br />

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<strong>Stifterverband</strong> | Bericht 11-12

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