Tätigkeitsbericht - Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
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service für förderer<br />
Der <strong>Stifterverband</strong> verfügt über eine exzellente Vernetzung in der Hochschullandschaft<br />
und langjährige Erfahrungen bei Stiftungsprofessuren. Im Servicezentrum Stiftungsprofessuren<br />
bündelt er seine Kompetenz, um private Förderer und Hochschulen bei der Einrichtung<br />
eines Stiftungslehrstuhls zu unterstützen. Gemeinsam mit seinen Mitgliedern hat der<br />
<strong>Stifterverband</strong> bereits mehr als 300 Stiftungslehrstühle eingerichtet, dazu zählt auch <strong>die</strong><br />
von der Dieter Schwarz Stiftung geförderte Stiftungsprofessur an der Universität Mannheim.<br />
Ziel ist es, Bildung und Erziehung sowie <strong>Wissenschaft</strong> und Forschung an Hochschulen<br />
zu fördern. Das geschieht insbesondere durch Stiftungsprofessuren. Darüber hinaus hat <strong>die</strong><br />
Stiftung einen Bildungscampus für lebenslanges Lernen eingerichtet, der eine private, eine<br />
staatliche Hochschule sowie eine Weiterbildungsakademie an einem Standort vereint.<br />
<br />
www.stiftungsprofessuren.de<br />
Dass cloud computing den 1975 in München geborenen <strong>Wissenschaft</strong>ler reizt, erscheint<br />
nach einem Blick auf seine Biografie schlüssig. Der Mann ist zwar nicht – wie <strong>die</strong> Daten in<br />
einer virtuellen „Wolke“ – überall zugleich präsent, aber viel fehlt bei solchem Tatendrang<br />
dazu nicht mehr. Ein paar Beispiele: Sein Diplom hat Veit 1999 an der Universität Gießen<br />
noch im Hauptfach Mathematik abgeschlossen. Teile seines Studiums verbrachte er an<br />
der TU München, TU Wien und University of Maryland. Seine pragmatische Veranlagung<br />
habe ihn dann in <strong>die</strong> Betriebswirtschaftslehre gebracht, so Veit. Es folgte an der Fakultät für<br />
Wirtschaftswissenschaften der Universität Karlsruhe im Jahr 2002 seine Promotion. Danach<br />
arbeitete er an der University of California sowie – bis zu seiner Habilitation im Jahr 2006 –<br />
erneut in Karlsruhe.<br />
Solch rege Betriebsamkeit schließt bei Veit langen Atem nicht aus. Als er 2006 den<br />
Stiftungslehrstuhl in Mannheim erhielt, war <strong>die</strong>ser – wie in solchen Fällen üblich – auf<br />
fünf Jahre ausgeschrieben. Bereits nach gut drei Jahren zeichnete sich ab, dass der Bedarf<br />
hoch ist, <strong>die</strong> Forschungsthemen auch über <strong>die</strong>sen Zeitraum hinaus intensiv voranzutreiben.<br />
Dies zeigt sich auch darin, dass der Stifter – <strong>die</strong> 1999 gegründete Dieter Schwarz Stiftung<br />
– <strong>die</strong> Entwicklung sehr aktiv verfolgt und <strong>die</strong> Förderung mittlerweile um weitere fünf<br />
Jahre verlängert hat. „Die Fakultät ist sehr daran interessiert, eine Verstetigung des Lehrstuhls<br />
von Professor Veit zu erreichen“, so Jürgen M. Schneider, Dekan der Mannheimer<br />
Fakultät.<br />
In seiner Forschung beschäftigt sich Veit mit Geschäftstransaktionen im Internet<br />
(E-Business) und Informations- und Kommunikationstechnologien im öffentlichen Sektor<br />
(E-Government). „Deutschland hat im Vergleich zu anderen Staaten hier noch beträchtlichen<br />
Entwicklungsbedarf“, betont Veit. Hierzulande etabliert selbst <strong>die</strong> elektronische Steuererklärung<br />
„Elster“ sich nur schleppend. In anderen europäischen Ländern sind nicht nur<br />
<strong>die</strong> Steuer, sondern auch Gesundheitsverwaltung und andere bürokratische Vorgänge online<br />
verfügbar – ganz selbstverständlich und von der Mehrheit der Bürger akzeptiert.<br />
„Wir interessieren uns in <strong>die</strong>sem Zusammenhang weniger für <strong>die</strong> Erforschung der rein<br />
technologischen als der empirischen Akzeptanz- und Erfolgsfaktoren“, sagt Veit. „Erst wenn<br />
wir wissen, wer welche Dienstleistungen online akzeptiert und wie <strong>die</strong>se dann dem rechtlichen<br />
Rahmen gemäß umgesetzt werden können, lässt sich E-Government in Deutschland<br />
nachhaltig etablieren.“ Auch politische Strukturen und <strong>die</strong> Kosten einer Umstellung müssen<br />
dabei berücksichtigt werden. Auf dem Weg zu einem effektiven Staat, der bürgernah und<br />
transparent agiert, hat Veit nicht nur Hindernisse lokalisiert, <strong>die</strong> bislang häufig über sehen<br />
wurden. Er arbeitet auch an praktikablen Lösungen und erarbeitet Roadmaps, <strong>die</strong> Orientierung<br />
geben für eine dynamische Wirtschaftsentwicklung und eine effiziente öffentliche<br />
Verwaltung.<br />
<strong>Stifterverband</strong> | Bericht 11-12 67